Elvis Aaron Presley

 

(* 8. Januar 1935 in Tupelo, Mississippi; † 16. August 1977 in Memphis, Tennessee), häufig einfach nur „Elvis“ genannt, war ein US-amerikanischer Sänger, Musiker und Schauspieler, der als einer der wichtigsten Vertreter der Rock- und Popkultur des 20. Jahrhunderts gilt.[1] Wegen seiner Erfolge und seiner Ausstrahlung wird er auch als „King of Rock ’n’ Roll“ oder einfach als „King“ bezeichnet. Presley gilt mit über einer Milliarde verkauften Tonträgern als der wahrscheinlich erfolgreichste Solo-Künstler weltweit.[2]

Presley begann seine Karriere 1954 als einer der ersten Musiker der Rockabilly-Bewegung, einer Fusion von „weißer“ Country-Musik und „schwarzem“ Rhythm & Blues. Seinen Durchbruch hatte er 1956, als er zur kontrovers diskutierten Identifikationsfigur der Rock-’n’-Roll-Bewegung wurde. Für Furore sorgte er mit seinen ausgesprochen körperbetonten Bühnenauftritten in einer Zeit, in der dies noch nicht zum Standardrepertoire von Live-Entertainern gehörte. Presleys Markenzeichen waren seine markante, annähernd drei Oktaven umfassende Stimme und sein innovativer, emotionsgeladener Gesangsstil,[3] mit denen er in unterschiedlichen Genres wie dem Rock, Pop, Country, Gospel und Blues erfolgreich war.

Presley wurde bis 1978 14 Mal für den Grammy nominiert, den er dreimal für seine Gospelinterpretationen gewann. Im Alter von 36 Jahren wurde er als bis dahin jüngster Vertreter mit dem Lifetime Achievement Award (Bing Crosby Award) ausgezeichnet.[4] Presley ist als einziger Künstler in fünf Halls of Fame vertreten: Rock ’n’ Roll, Rockabilly, Country, Blues und Gospel.[5] Ferner wurden sechs seiner Songinterpretationen als historisch besonders bedeutsam in die Grammy Hall of Fame aufgenommen. Laut RIAA (Recording Industry Association of America) hat er zudem mit 167 Einheiten die meisten Gold- und Platin-Auszeichnungen sowie einen Diamond-Award (Stand: Dezember 2011).[6][7] Die RIAA zeichnete ihn wiederholt als „Best Selling Solo Artist in U.S. History“ aus.[8]

In den amerikanischen Billboard-Charts erreichte Presley bis 1977 mit 15 Alben und 16 Extended Plays den ersten Platz. Er ist der einzige Musiker in der amerikanischen Chartgeschichte mit Nummer-eins-Hits sowohl in Billboards Pop- (18) als auch Country- (11), Rhythm-&-Blues- (5) sowie Adult-Contemporary-Charts (7) und führt bis heute Billboards „Liste der 500 erfolgreichsten Künstler ab 1955“ an.[9]

Zwischen 1956 und 1969 wirkte Presley zudem in 31 Spielfilmen mit. 1970 und 1972 erschienen zwei Dokumentarfilme über ihn; Elvis on Tour wurde mit einem Golden Globe Award als beste Dokumentation ausgezeichnet.

Kindheit und Jugend (1935–1953)


Elvis Aron[10] Presley wurde am 8. Januar 1935 in East Tupelo, Mississippi als Sohn des Landarbeiters Vernon Elvis Presley (* 10. April 1916; † 26. Juni 1979) und der Textilarbeiterin Gladys Love Presley (geb. Smith – * 25. April 1912; † 14. August 1958) geboren. Sein Zwillingsbruder Jesse (Jessie) Garon kam tot zur Welt.[11] Zu den Vorfahren der Presleys und Smith' gehörten neben deutschen, französischen und schottischen Einwanderern auch indianische Urahnen aus dem Stamm der Cherokee.[12]

Frühe musikalische Einflüsse in Tupelo


Elvis Presley wuchs als geliebtes und behütetes Einzelkind auf. Eltern und Sohn bildeten einen ungewöhnlich engen Familienverbund, soziale Kontakte spielten sich in erster Linie im Kreis der Familie und der unmittelbaren Nachbarschaft ab. Für teure Freizeitaktivitäten war kein Geld da, nur wenige Leute besaßen ein Radio, um das man sich in Gruppen scharte, um vor allem die Country-Stars der Grand Ole Opry zu hören.[13] Oft sorgten die Presleys für ihre eigene Unterhaltung, indem sie mit Freunden Gospels sangen, in die ihr Sohn schon als Kleinkind einstimmte.[14]

Ein Onkel von Gladys Presley war Prediger in der Assembly of God Church, welche die Presleys regelmäßig besuchten und in der Musik eine große Rolle spielte. Hier sang Elvis Presley schon früh im Chor.[15] Auf das Gesangstalent des ansonsten durchschnittlichen und schüchternen Schülers wurde eine Grundschullehrerin aufmerksam, auf deren Initiative hin der Zehnjährige 1945 anlässlich der Mississippi-Alabama Fair and Dairy Show in Tupelo an einem Radio-Talentwettbewerb teilnahm.[16] Nach diesem Auftritt, bei dem er mit seinem a-cappella-Gesang den fünften Platz belegte, bekam er von seinen Eltern die erste Gitarre geschenkt.[17]

Etwa zu derselben Zeit fand Presleys Leidenschaft für Musik weitere Nahrung in seiner Bewunderung für den Country-Musiker Carvel Lee Ausborn. Ausborn hatte es als „Mississippi Slim“ mit einem eigenen Programm beim örtlichen Radiosender WELO zu lokaler Berühmtheit gebracht.[18] Elvis Presley konnte sein musikalisches Vorbild dazu bringen, ihn in der Talentshow seiner Radiosendung singen zu lassen und ihm Gitarrenunterricht zu geben.[19]

1946/47 zogen die Presleys innerhalb Tupelos mehrfach um, da sie die Hypothek für ihr Haus und die Miete für folgende Unterkünfte nicht regelmäßig zahlen konnten. So wohnte die Familie trotz strenger Rassentrennungsgesetze zeitweise in einem Stadtviertel Tupelos, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft viele Afroamerikaner lebten. In dieser Zeit freundete Elvis Presley sich mit einem farbigen Nachbarsjungen an, mit dem er – begeistert von der Gospelmusik – regelmäßig afroamerikanische Gottesdienste besuchte, um dort mitzusingen. Heimliche Ausflüge in die Vergnügungsviertel der schwarzen Bevölkerung Tupelos weckten zudem seine Faszination für den Blues.[20]

Neuanfang in Memphis


In der Hoffnung auf eine wirtschaftlich bessere Zukunft zogen die Presleys 1948 von Tupelo nach Memphis, Tennessee. Sie lebten dort zunächst erneut in verschiedenen Pensionen, bis sie die Berechtigung erhielten, ein Apartment in den Lauderdale Courts zu beziehen, einem Viertel des sozialen Wohnungsbaus in der Innenstadt von Memphis, speziell errichtet für Weiße mit niedrigem Einkommen.[21] Memphis hatte zu dieser Zeit eine sehr lebendige lokale Radioszene, in der „weiße“ und „schwarze“ Radioprogramme nebeneinander existierten.[22]

In seinem vorletzten Schuljahr an der Humes High School im Memphis begann Presley sich äußerlich zu verändern, indem er auffällige Kleidung im Stil der Afroamerikaner und lange Haare mit Koteletten trug. Zudem begeisterte er sich zunehmend für die Gospelquartette der Blackwood Brothers und der Statesmen.[23] Besonders die Statesmen hatten es ihm angetan, die durch ihren emotionalen Gesangsstil, eine mitreißende Bühnenshow und den charismatischen Leadsänger Jake Hess auffielen. Auch ging Presley in dieser Zeit regelmäßig zu den „All Night Gospel Singings“[24] und sonntags konnte man ihn zusammen mit anderen weißen Teenagern in der East Trigg Baptist Church von Reverend William Brewster auf der Empore – getrennt von den schwarzen Gemeindemitgliedern – finden, wo er dem lebhaften Black Gospel lauschte.[25]

Der junge Presley begeisterte sich nicht nur für Gospel-Quartette, Blues und Country (z.B. Sonny James oder Roy Acuff), sein vielseitiges musikalisches Interesse galt auch Künstlern wie den Ink Spots, Perry Como, Dean Martin, Mario Lanza, Roy Hamilton und Klassik der Metropolitan Opera.[26] Kurz bevor Elvis Presley im Juni 1953 seinen High-School-Abschluss machte, nahm er an einem Talentwettbewerb seiner Schule teil, bei dem er mit seiner Gesangsdarbietung den 1. Platz belegte.[27]

Die Anfänge bei Sun Records (1953–1955)


Unmittelbar nach Erhalt seines High-School-Diploms nahm Presley einen Job bei einem kleinen Maschinenreparaturservice in Memphis an. Mit dem ersten Gehalt in der Tasche führte ihn sein Weg im Juni 1953 zu Sam Phillips Memphis Recording Service, einem professionellen Aufnahmestudio, wo jeder Kunde für einige Dollar eine eigene Platte aufnehmen konnte.[28] Studioinhaber Sam Phillips hatte sich 1950 an der Union Avenue in Memphis niedergelassen und betrieb in den Räumlichkeiten auch sein Plattenlabel Sun Records, unter dem er erfolgreich vornehmlich schwarze R&B-Musiker wie Howlin’ Wolf, B. B. King, Junior Parker und Joe Hill Louis vermarktete.[29][30]

Bei Presleys erstem Besuch in Phillips’ Aufnahmestudio traf er zunächst nur auf Phillips’ Assistentin, der er erzählte, er wolle eine Platte als Geschenk für seine Mutter aufnehmen. Marion Keisker war von der gesanglichen Intensität der aufgenommenen Balladen My Happiness und That's When Your Heartache Begins beeindruckt und notierte sich Namen sowie Adresse des jungen Künstlers.[30][31] Ende 1953 nahm Elvis einen neuen Job als LKW-Fahrer bei der Firma Crown Electric an, für die er Material zu Baustellen fuhr, auf denen er auch den dort arbeitenden Elektrikern zur Hand ging.[32] In seiner Freizeit verdiente er sich mit Live-Auftritten auf Partys von Schülern und Collegestudenten im Raum Memphis etwas dazu.[33]

Die Entstehung des Rockabilly-Sounds


Im Januar 1954 machte Presley sich zu seinem zweiten Besuch bei Sun auf. Diesmal traf er Sam Phillips an und nahm – wieder auf eigene Kosten – zwei Country-Songs auf. Auch Phillips war beeindruckt und begann, den jungen Sänger zu fördern. Anfang Juli 1954 kam es dann zur ersten richtigen Aufnahmesession Presleys mit dem Gitarristen Scotty Moore und dem Bassisten Bill Black, die zu dieser Zeit versuchten, sich mit ihrer eigenen Band – den Starlite Wranglers – einen Namen zu machen.[34] Während dieser Session versuchte sich das Trio zunächst an einer ganzen Reihe von Country-Songs, ohne dabei einen eigenen Stil zu entwickeln. Erst als Presley in einer Pause Arthur „Big Boy“ Crudups Bluesnummer That’s All Right Mama anstimmte, sie allerdings völlig neu interpretierte, war ein neuer Sound geboren.[35] That’s All Right Mama gilt als erster Rockabilly-Titel der Geschichte, wobei Rockabilly als Fusion von „schwarzem“ Rhythm & Blues und „weißem“ Country eine Spielart des Rock ’n’ Roll ist.

Sam Phillips eilte mit der Aufnahme zu Dewey Phillips, der – kein Verwandter von ihm – einer der bekanntesten Discjockeys in den Südstaaten war und in Zeiten der Rassentrennung in einem eigentlich „weißen“ Radiosender in Memphis mit großem Erfolg Platten farbiger Musiker auflegte.[36] Die Hörerreaktionen auf That’s All Right Mama kamen umgehend; es ging eine Flut von Anrufen und Telegrammen begeisterter Hörer ein, die dazu führten, dass Dewey Phillips die Platte in derselben Sendung mehrfach wiederholte.[37]

Nach dem Erfolg von That’s All Right Mama musste schnell eine B-Seite für eine Single produziert werden. Die Wahl fiel auf eine Neuinterpretation von Bill Monroes Blue Moon of Kentucky, den das Trio durch Änderung von Takt und Geschwindigkeit in ein temperamentvolles Rockabilly-Stück verwandelte.[38] Bis zum 19. Juli 1954, dem Tag, an dem That’s All Right Mama und Blue Moon of Kentucky offiziell als A- und B-Seite der Single Nr. 209 bei Sun Records veröffentlicht wurde, waren bereits 6000 Bestellungen eingegangen. Ende August 1954 stieg die Sun-Single 209 in die regionalen Billboard-Charts ein, woraufhin RCA Records in New York City ebenso auf den aufstrebenden Sänger und das Label aus Memphis aufmerksam wurde wie Jim Denny, geschäftsführender Gesellschafter der Grand Ole Opry mit Kontakten zu Decca Records, ferner Ahmet Ertegun und Jerry Wexler von Atlantic Records.[39]

Bei Sun Records entstanden 1954/55 weitere bis heute sehr bekannte Aufnahmen Presleys, darunter I Don’t Care If the Sun Don’t Shine, Baby Let’s Play House, Good Rockin’ Tonight, Mystery Train, I Forgot to Remember to Forget und auch das erst 1956 auf dem Album Elvis Presley veröffentlichte Blue Moon. Auch die Charterfolge blieben nicht aus. Nachdem Presley mit einer ganzen Reihe seiner Songs schon die Spitze der regionalen Country & Western-Charts in Memphis erklommen hatte, konnte er nun auch in den nationalen Billboard-Country-Charts überzeugen.[40][41]

The Hillbilly-Cat & The Blue Moon Boys


Ihren ersten gemeinsamen Live-Auftritt vor größerem Publikum hatten Elvis Presley, Scotty Moore und Bill Black am 30. Juli 1954 bei einem Open-Air-Konzert in Memphis’ Amphitheater Overton Park. Auf Presleys dynamisch-erotische Bühnen-Performance, vor allem seine rhythmischen Hüft- und Beinbewegungen, reagierte das Publikum hier erstmals mit für damalige Verhältnisse ungewöhnlich lautstarker Begeisterung bis hin zu tumultartigen Szenen.[42] Nach diesem ersten durchschlagenden Live-Erfolg begannen Presley, Moore und Black regelmäßig in Clubs in und um Memphis zu spielen, wo sie schnell zu einer Underground-Sensation avancierten.[43] Doch ein Auftritt Presleys Anfang Oktober in der Grand Ole Opry in Nashville erntete nur eine lauwarme Reaktion des älteren, eher auf konservative Country-Entertainer eingestellten Publikums. Dagegen waren Folgeauftritte beim Louisiana Hayride in Shreveport, dem innovativeren Rivalen der „Opry“, ein voller Erfolg, der in einem Jahresvertrag mündete.[44]

Parallel dazu tourten The Hillbilly Cat und die Blue Moon Boys, bestehend aus Scotty Moore, Bill Black und dem neu hinzugekommenen Drummer D. J. Fontana zusammen mit Presley durch die Südstaaten. Die Musiker traten unter anderem mit Hank Snow, Bill Haley, Johnny Cash, der Carter Family, Pat Boone und Buddy Holly in Shows auf. Zunehmend stahl Presley auf diesen Tourneen nicht nur anderen Nachwuchstalenten die Show, sondern auch etablierten Country-Künstlern wie Hank Snow und schaffte sich eine Fangemeinde, zu der bald auch der junge Roy Orbison gehörte.[45] Durch die intensive Tourtätigkeit von Presley und seinen Blue Moon Boys verbreitete sich der Rockabilly in den Südstaaten der USA und viele Musiker begannen, den Stil zu kopieren.

Im November 1955 gab Sam Phillips dem Werben von RCA Records nach und verkaufte seinen Vertrag mit dem 20-jährigen Elvis Presley für die damals unerhört hohe Summe von 40.000 Dollar.[46] Damit machte er den Weg frei für Presleys überregionale und schließlich internationale Karriere bei einem großen Plattenlabel.

The King of Rock ’n’ Roll (1956–1959)


Elvis Presleys Wechsel vom regionalen Sun- zum nationalen RCA-Label Ende 1955 hatte der gebürtige Niederländer Colonel Tom Parker eingefädelt. Dieser war ab den 1940er-Jahren als Promotor und Manager von Country-Stars wie Eddy Arnold und Hank Snow, mit dem er zudem die Künstleragentur Jamboree Attractions/Hank Snow Enterprises betrieb, sehr erfolgreich geworden. Nach Übernahme des Managements von Elvis Presley war Parker bis 1977 exklusiv für diesen tätig.[47] Presley und sein Manager praktizierten von Anfang an eine konsequente Arbeitsaufteilung, bei der Parker sich ausschließlich auf die finanziellen und Presley sich auf die künstlerischen Belange konzentrierte.

Erste Plattenaufnahmen bei RCA


Die erste Aufnahmesession, die im Januar 1956 in den RCA Studios in Nashville stattfand, bescherte dem jungen Künstler nach anfänglichen Zweifeln seines neuen Labels gleich mehrere Hits, darunter den Song Heartbreak Hotel, der im Frühjahr 1956 Platz eins sowohl der Pop- als auch der Country-Charts erreichte und zugleich Presleys erste Goldene Schallplatte wurde. Auch die erste LP Elvis Presley, auf der Songs aus der Sun-Zeit mit den neuen RCA-Aufnahmen kombiniert wurden, erreichte nur wenige Wochen nach Erscheinen die Nummer eins der Billboard-LP-Charts und wurde das erste Millionen-Dollar-Album in der Geschichte von RCA.[48]

Mit der Aufnahmesession vom Juli 1956, aus der die Hit-Single Hound Dog/Don’t Be Cruel hervorging, übernahm Presley endgültig die Leitung seiner Studioaufnahmen, was er seine gesamte weitere Karriere hindurch beibehielt, ohne je in irgendeiner Form als Produzent genannt zu werden.[49] Presleys Version von Hound Dog schrieb Musikgeschichte, weil sie sich gleichzeitig sowohl in den amerikanischen Pop– als auch den Rhythm-and-Blues– sowie den Country-Musik-Charts als Nummer eins platzieren konnte und einer der ersten sehr erfolgreichen Crossovertitel der US-Chartgeschichte wurde.[50] 1957 gelangen ihm mit All Shook Up, Teddy Bear und Jailhouse Rock drei weitere Crossover-Charttopper – nur einige Höhepunkte einer Serie von Charterfolgen Presleys, der in dieser Zeit auch international immer erfolgreicher wurde.[41]

Durchbruch mit Live-Auftritten im Fernsehen


Zwischen Januar 1956 und 1957 hatte Presley eine Reihe von Fernsehauftritten in verschiedenen, in den USA damals sehr beliebten Varieté-Sendungen, die ihn schlagartig national und international bekannt machten. Zu den Shows, in denen er auftrat, gehörten die Stage Show von Jimmy und Tommy Dorsey, die Milton Berle-Show, die neu gegründete Show von Steve Allen und schließlich die Nummer eins der Varieté-Sendungen, die Show von Ed Sullivan.[51] Berühmt-berüchtigt wurde Elvis Presley durch seinen Auftritt bei Milton Berle am 5. Juni 1956, bei dem er Hound Dog live zum besten gab und dabei während eines langsameren Blues-Teils vor dem Mikrofon besonders rhythmische Hüft- und Beinbewegungen machte. Diesem Auftritt folgte ein nationaler Aufruhr ungeahnten Ausmaßes in den Medien, die Presley von nun an als „Personifikation der die Teenager Amerikas verderbenden Rock-’n’-Roll-Bewegung“ brandmarkte. Der Auftritt wurde mehr oder minder deutlich als Striptease auf offener Bühne interpretiert, Elternverbände, religiöse Gruppierungen sowie Lehrerorganisationen liefen Sturm gegen den Musiker aus den Südstaaten,[52] Die hitzige Kontroverse führte dazu, dass sich weitere Fernsehshows um „Elvis the Pelvis“ („Elvis, das Becken“) rissen, die ihn dann allerdings zensierten, indem sie ihn – wie in einer der Ed-Sullivan-Shows – nur noch von der Hüfte aufwärts filmten.[53]

Wenn das Musikgenre Rock ’n’ Roll auch zu diesem Zeitpunkt – wie Presley selbst bestätigte[54] – schon einige Zeit in verschiedenen Ausprägungen existierte, so waren es doch vor allem Presleys Fernsehauftritte und Charterfolge in den Jahren 1956 und 1957, die ihn zur Leitfigur einer ganzen Teenagergeneration werden ließen.[55] Elvis Presley brachte den Rock ’n’ Roll stärker in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit, wo es an den Grundfesten der amerikanischen Gesellschaft zu rütteln schien. Rock ’n’ Roll und sein nun berühmtester Repräsentant – der „King of Rock 'n' Roll“ – wurden für eine breite Palette von Dingen verantwortlich gemacht, die als gesellschaftliche Missstände empfunden wurden: abweichende Moral- sowie kulturelle Wertvorstellungen, Rassenvermischung, Jugendkriminalität und Gottlosigkeit.[56]

Eroberung der Kinoleinwand


Durch einen der ersten Fernsehauftritte Presleys wurde Anfang 1956 der Filmproduzent Hal B. Wallis auf den jungen Mann aus Memphis aufmerksam. Auf der Suche nach einem Nachwuchstalent, das vor allem die jüngere Zielgruppe ins Kino locken sollte, war er von der charismatischen Erscheinung Presleys begeistert. Probeaufnahmen und Verhandlungen, die im Frühjahr 1956 stattfanden, resultierten schnell in einem Vertrag über mehrere Filme.[57] Zwischen 1956 und 1958 entstanden die Spielfilme Love Me Tender, Loving You, Jailhouse Rock – Rhythmus hinter Gittern und Mein Leben ist der Rhythmus - King Creole. Vor allem Jailhouse Rock wird von Filmhistorikern heute als Klassiker seines Genres bewertet, der 2004 in das amerikanische National Film Registry für kulturell, historisch und ästhetisch bedeutende Filme aufgenommen wurde. Die zentrale Gesangs-/Tanzszene mit dem Titelsong vom bekannten Songschreiber-Duo Jerry Leiber und Mike Stoller gilt zudem als Urform des Rock-/Popvideos.[58] Die Soundtrack-EPs von Loving You, Jailhouse Rock und King Creole landeten alle drei auf Platz eins der entsprechenden Charts in den USA. 1957 führte Presley 21 Wochen lang die amerikanischen Singlecharts an, eine Steigerung gegenüber 1956 mit 18 Wochen.[59]

Parallel zu Filmaufnahmen, Studio- und Soundtrackalben war Presley in diesen Jahren auch immer wieder auf Tournee, spielte vor ausverkauftem Haus und wurde wegen der heftigen Reaktionen seiner Fans von Polizeieskorten zu seinen Auftritten begleitet. Um das aufgeregte Publikum davon abzuhalten, nach Presleys Auftritten die Bühne zu stürmen, entstand in dieser Zeit das zum geflügelten Wort gewordene „Elvis has left the building“.

G.I. Presley


Ende 1957 erhielt Elvis Presley seinen offiziellen Einberufungsbescheid zum Militärdienst, den er mit den Worten kommentierte: „[It is a] duty I got to fill and I’m going to do it“ („Es ist eine Pflicht, die ich zu erfüllen gedenke“).[60] Mehrere militärische Einheiten machten Angebote, um den Jungstar für die Eigenwerbung einzusetzen. Es wurde angenommen, dass Presley, wie viele andere Berühmtheiten vor ihm, zumindest den Weg in die Special Services wählen würde, bei dem nicht ein normales Soldatenleben, sondern der komfortablere Sondereinsatz in Sachen Unterhaltung der G.I.-Kollegen auf ihn gewartet hätte. Trotz großer Befürchtungen, dass eine zweijährige Abwesenheit von Aufnahme-, Filmstudio und Bühne negative Folgen für seine Karriere haben könnte, entschied er sich für das normale Soldatenleben.[61] Die Nachteile dieser Entscheidung münzten sein Manager und die Plattenfirma RCA durch gezielte PR sowie Singleveröffentlichungen während seiner Abwesenheit in einen Vorteil um, so dass der ehemalige Bürgerschreck aus Memphis von immer größeren Teilen des amerikanischen Publikums anerkannt wurde.

Elvis Presley-Denkmal vor den ehemaligen Ray Barracks in Friedberg

Seine Grundausbildung absolvierte Presley ab Frühjahr 1958 in Fort Hood in Texas – er wurde für den Einsatz in einem Panzerbataillon ausgebildet.[62] Am 14. August 1958 starb Presleys Mutter, die schon einige Zeit bei schlechter Gesundheit gewesen war, im Alter von 46 Jahren an Herzversagen. Presley, der ein sehr enges Verhältnis zu seinen Eltern, besonders aber zu seiner Mutter hatte, war am Boden zerstört.[63] Wenig später trat Presley von New York aus seine Reise nach Deutschland an, wo er vom 1. Oktober 1958 bis zum 2. März 1960 im Panzerbataillon der 3. US-Panzerdivision in Friedberg seinen Dienst tat.[64] In Deutschland wohnte er zunächst im Hotel Grunewald in Bad Nauheim, bevor er mit seinem Vater und seiner Großmutter sowie zwei Freunden im selben Ort ein Privathaus in der Goethestraße 14 anmietete. Soldaten, die Presley während seiner Zeit in der Armee persönlich kennenlernten, beschrieben ihn als fähigen, sehr umgänglichen, trotz seines Ruhms bodenständig gebliebenen und großzügigen Zeitgenossen.[65] Die Militärkarriere von Presley wird als erfolgreich bezeichnet – er zeigte Führungsqualitäten, wurde mehrfach befördert, seine Dienstakte enthielt eine Reihe von Belobigungen, und er verließ die Armee nach zwei Jahren mit dem Dienstgrad eines Unteroffiziers.[62]

In privater Hinsicht war seine Zeit in der Armee auf dreifache Weise bedeutsam. Presley entdeckte seine Liebe zum Karatesport, den er sein weiteres Leben hindurch mit viel Engagement betrieb. Verschiedenen Quellen zufolge kam er bei der Armee auch erstmals in Kontakt mit Amphetaminen, die an Soldaten ausgegeben wurden, um unter anderem auf Manövern länger durchzuhalten. Im September 1959 lernte er zudem auf einer seiner Partys in der Goethestraße seine spätere Ehefrau Priscilla Beaulieu kennen.[66]

Hollywood (1960–1968)


Als Presley Anfang März 1960 nach anderthalb Jahren Wehrdienst in Deutschland erstmals wieder amerikanischen Boden betrat, hatte sich die Musiklandschaft beträchtlich verändert. Viele seiner ehemaligen Chart-Mitstreiter aus der Rock-’n’-Roll-Ära hatten ihre Erfolgsserie nicht aufrechterhalten können. Zudem bevorzugte eine neu herangewachsene Hörerzielgruppe statt harter Rock-’n’-Roll-Rhythmen den leichtgängigeren Popsound von Bobby Darin oder Frankie Avalon.[67] Die generelle Entwicklung vom Rock 'n’ Roll zu einem rockigen Popsound eröffnete Presley zunächst neue künstlerische Möglichkeiten, denn er wollte sich neben seiner Schauspielkarriere vor allem langfristig als Sänger etablieren und fühlte sich in den unterschiedlichsten Genres zu Hause.

Zwischen 1960 und Anfang 1969 drehte Presley 27 Filme – meistens Musikkomödien – und zu beinahe jedem der Filme erschien ein Soundtrackalbum. Der Schwerpunkt seiner Arbeit in den sogenannten Hollywoodjahren lag auf Filmproduktionen und Studioarbeit. Presleys Auftritt in Frank Sinatras Timex TV Show Ende März 1960 war sein letzter Fernsehauftritt bis 1968, und nach seinem Benefizkonzert Ende März 1961 in der Bloch Arena in Honolulu gab er erst ab 1969 wieder Konzerte.[68]

Studio-Highlights Anfang der 1960er


Ende März 1960 fand in Studio B von RCA in Nashville Presleys erste Aufnahmesession seit Juni 1958 statt. Schnell war allen Anwesenden klar, dass er nichts von seinen Fähigkeiten verloren, seine Stimme vielmehr an Reife und Umfang gewonnen hatte.[69] Der zeitgemäße rockige Pop-Song Stuck on You wurde ein Millionenhit und erreichte in den Pop-Charts schnell Platz eins.[41][70] Die zweite Aufnahmesession Anfang April 1960 knüpfte an den Erfolg der ersten an. Neben einer Reihe neuer zeitgemäßer Kompositionen aus dem Portfolio seiner Musikverlage wählte Presley Fever und den Blues Reconsider Baby mit einem markanten Saxophon-Solo von Boots Randolph. Neuland betrat Presley mit dem fast opernhaften It’s Now or Never, das auf dem alten italienischen Volkslied ’O sole mio basiert. Die vielseitige Session brachte einen weiteren Klassiker hervor, nämlich das Liebeslied Are You Lonesome Tonight, die einzige Aufnahme in Presleys Karriere, die auf eine Anregung seines Managers Colonel Tom Parker zurückging und ihm drei Grammy-Nominierungen einbrachte.[71] Sowohl It’s Now or Never als auch Are You Lonesome Tonight wurden Nummer-eins-Hits in den Pop-Charts sowie Top-Ten-Hits in den R&B-Charts. Zu Presleys erfolgreichem Comeback passte auch der Name des 1960 erschienen Albums Elvis Is Back, das Platz zwei der Pop-Album-Charts in den USA erreichte.[72][41]

Weitere erfolgreiche Studio-Alben folgten 1961 mit Something for Everybody und 1962 mit Pot Luck, und auch das Gospel-Album His Hand in Mine aus dem Jahr 1960 erwies sich langfristig als Erfolg. Zu der Serie von Hitsingles, die sich zwischen 1960 und 1963 in den Top Five der amerikanischen Pop-, R&B- und den neu gegründeten Adult-Contemporary-Charts platzieren konnten, zählen Surrender, I Feel So Bad, Marie Is the Name of His Latest Flame, Can’t Help Falling in Love, Little Sister, Good Luck Charm, Follow That Dream, She’s Not You, Return to Sender und You’re the Devil in Disguise. Einige dieser Lieder wurden zudem große internationale Hits.[41]

Soundtrackalben gegen Studioalben


Presleys Schauspielkarriere hingegen entwickelte sich in diesen Jahren anders, als er sich dies nach dem vielversprechenden Start vor seiner Armeezeit erhofft hatte. Schnell wurde klar, dass Filme, die Presley in einer dramatischen Rolle mit wenigen Gesangseinlagen zeigten – beispielsweise der Western Flaming Star (1960) und das Melodram Wild in the Country (1961) – an der Kinokasse weniger erfolgreich waren als Musikkomödien im Stile von Café Europa - G.I. Blues und Blue Hawaii.[73] Vor allem Blue Hawaii war kommerziell sehr erfolgreich und legte Elvis Presley für Jahre auf das Genre der Teenager-Musikkomödie fest, in der er meist einen charmanten und vor allem singenden Sonnyboy an einem möglichst exotischen Urlaubsort, umgeben von vielen hübschen Mädchen, darstellte. Das Soundtrack-Album mit 14 Songs – bekannt ist bis heute vor allem Can’t Help Falling in Love – platzierte sich auf Platz eins der Albumcharts und war das bestverkaufte Elvis-Album zu seinen Lebzeiten.[74] Weitere bekannte Musikkomödien in diesem Stil waren Girls! Girls! Girls! (1962), Fun in Acapulco (1963) mit Ursula Andress sowie Viva Las Vegas (1964) mit Ann-Margret.

Die enge Koppelung seiner Karriere als Musiker an ein bestimmtes Filmgenre führte für Presley Mitte der 1960er Jahre in eine künstlerische Sackgasse. Zwar waren die anspruchsvollen Studioalben, die er zwischen 1960 und 1963 herausbrachte, gut in den Hitparaden positioniert und auch kommerziell erfolgreich, aber sie waren nicht so erfolgreich wie die Soundtrackalben der Musikfilme.[41] Die Soundtrackalben und die entsprechenden Singles erhielten wesentlich größere Aufmerksamkeit durch den jeweiligen Film – ihr Erfolg führte zu immer mehr Filmen, immer mehr Soundtrackalben und 1964 schließlich zum vorläufigen Verzicht auf neue Studioaufnahmen.[75]

Musikalische Neuorientierung ab 1965


Mitte der 1960er-Jahre war die Musiklandschaft ein weiteres Mal im Umbruch. Die British Invasion unter der Führung der Beatles hatte endgültig die USA erreicht. Zwar war Presley nach wie vor mit seinen Liedern kontinuierlich in den Hitparaden präsent, vor allem hoch in den Adult Contemporary Charts, die musikalischen Trends setzten jedoch zunehmend andere.[41] 1965 war nicht nur das Jahr, in dem die Beatles Presley in seinem Haus am Perugia Way in Los Angeles besuchten,[76] es war auch das Jahr, in dem Elvis Presley nach eigener Aussage beschloss, seiner Karriere eine neue Wendung zu geben.[77]

Diese Entscheidung resultierte 1966 in der Aufnahme des Gospelalbums How Great Thou Art in Nashville, für das Elvis Presley 1967 seinen ersten Grammy erhielt.[78] Künstlerischer Höhepunkt des Albums ist der von Presley selbst arrangierte Titelsong, in dem er alle vier Gesangsparts des Gospelquartett-Klassikers übernahm und damit sowohl seine gesanglichen Ambitionen als auch seine Liebe zur Gospelmusik dokumentierte.[79] Während dieser Session nahm Presley auch Bob Dylans Tomorrow Is a Long Time auf, eine Interpretation, die Dylan nach eigener Aussage besonders schätzte.[80] Presleys musikalische Neuorientierung fand – trotz der anhaltenden vertraglichen Verpflichtung zu weiteren Soundtrackalben – im August 1967 eine Fortsetzung in den so genannten „Guitar Man Sessions“ in RCAs Studio B in Nashville, in denen er neben Jerry Reeds Songs Guitar Man und Big Boss Man auch den Gospel-Klassiker You’ll Never Walk Alone aufnahm, bei dem er auch Klavier spielte.[81]

1967/68 kam es sowohl privat als auch auf musikalischer und geschäftlicher Ebene zu einer ganzen Reihe weiterer Veränderungen. Am 1. Mai 1967 heiratete Presley in Las Vegas Priscilla Ann Beaulieu, die er Ende 1959 in Deutschland kennengelernt hatte und mit der er seit Frühjahr 1963 zusammenlebte. Das einzige gemeinsame Kind Lisa Marie Presley kam am 1. Februar 1968 in Memphis zur Welt.[82] Ab Januar 1967 trat zwischen Presley und seinem Manager zudem eine Vertragsergänzung in Kraft, die beide in stärkerem Maße als zuvor zu Geschäftspartnern machte.[83]

Comeback: TV-Special ELVIS


Ende 1967 begann Presleys Manager Colonel Parker erste Verhandlungen mit dem Fernsehsender NBC über den ersten Fernsehauftritt Presleys seit 1960. Geplant war zunächst ein reines Weihnachts-Special. Im Frühjahr 1968 wurden die Planungen konkreter, als zum einen der Nähmaschinenhersteller Singer als Sponsor gewonnen werden konnte und zum anderen NBC ein junges und erfolgreiches Produzententeam für das Special vorschlug: Bones Howe und Steve Binder.[84]

Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Produzententeam und Presley resultierte in einer Fernsehshow, die nichts mehr mit einem Weihnachts-Special zu tun hatte. Sie bot einen Mix der alten Rock-’n’-Roll-Klassiker wie Heartbreak Hotel, Jailhouse Rock und That’s All Right Mama, die Presley mit gereifter Stimme kraftvoll neu interpretierte, Balladen wie Love Me Tender, Are You Lonesome Tonight und Liedern jüngeren Datums wie Guitar Man, das zusammen mit Trouble aus dem Film King Creole den dynamischen Showöffner darstellte; ferner Memories und If I Can Dream, die Presley speziell für das Special auf den Leib geschrieben wurden.[85]

Das TV-Special ELVIS erreichte am 3. Dezember 1968 einen Zuschaueranteil von 42 Prozent, den höchsten einer NBC-Show dieses Jahres.[86] Die Show wurde von Kritik und Publikum mit Erstaunen aufgenommen, denn niemand hatte zu diesem Zeitpunkt noch damit gerechnet, dass Presley sich so fulminant als Entertainer zurückmelden würde.[87] Auch in den Charts machte sich der Erfolg sofort bemerkbar. Das Album zur Sendung erreichte Platz acht der Billboard-Pop-Charts und dokumentierte ebenfalls, dass Presley zurück im Musikgeschäft war.[41]

Die Konzertjahre (1969–1977)


Die 1970er-Jahre standen ganz im Zeichen von Live-Auftritten. Presley gab vom Sommer 1969 bis zu seinem Tod im August 1977 über 1100 Konzerte, von denen mehr als 600 im International Hotel (später Hilton) in Las Vegas stattfanden.[88] Presleys bekanntestes Konzert Aloha from Hawaii gab er im Januar 1973 in Honolulu. Es war das erste in zahlreichen Ländern der Welt per Satellit live ausgestrahlte Konzert eines Soloentertainers und machte ihn endgültig zum internationalen Superstar.

In den 1970ern erschienen ferner die beiden Konzertdokumentationen Elvis – That’s the Way It Is (1970) und Elvis on Tour (1972).[89] Zusätzlich veröffentlichte Presley eine ganze Reihe Studioalben, in denen er Rock, Pop, Country, Gospel, Blues und Show-Nummern im Las-Vegas-Stil darbot.[90] In dieser Phase seiner Karriere entwickelte er das Bild einer Bühnenpersönlichkeit, das bis heute fest mit seiner Person verbunden ist: der Entertainer im Jumpsuit.[91]

Aufnahmen im American Sound Studio 1969


Im Januar 1969 entschloss sich Presley, erstmals seit 1955 wieder in seinem Wohnort Memphis aufzunehmen.[92] Hier hatte sich inzwischen neben dem bekannten R&B-Studio Stax das American Sound Studio von Chips Moman einen Namen gemacht. Dort produzierte der Gitarrist und Songschreiber Moman – er hatte zuvor erfolgreich für das Stax-Label gearbeitet – reihenweise Hits für eine Vielzahl auswärtiger Plattenlabel, unter anderem mit Künstlern wie Dusty Springfield und Neil Diamond.[93]

Das Ergebnis der Sessions im American Studio war eine vielseitige Palette an Presley-Songs, die vom zeitgenössischen Soul bis zu Country-Standards reichte – darunter solche, die Elemente aus Rock, Blues und Country so einsetzten, dass sie keinem speziellen Genre zuzuordnen waren.[94] Zu den über 30 in den American Studios aufgenommenen Liedern, die als Singles oder auf den Alben From Elvis in Memphis und From Memphis to Vegas/From Vegas to Memphis (beide 1969, Letzteres ein Doppelalbum) erschienen, gehörten unter anderem Long Black Limousine, Don’t Cry Daddy, Wearin’ That Loved on Look, Kentucky Rain, From a Jack to a King, Rubberneckin, Stranger in My Own Hometown, Any Day Now, After Loving You, Power of My Love und Gentle on My Mind.[95] Die absoluten Höhepunkte dieser Sessions waren jedoch In the Ghetto – zu Lebzeiten Presleys einziger Nummer-eins-Hit in den deutschen Charts – und Suspicious Minds, das später mit fünf weiteren Presley-Songs in die NARAS Hall of Fame für Aufnahmen von besonderer Qualität und historischer Bedeutung aufgenommen wurde.[96]

In the Ghetto erreichte 1969 in den USA Platz drei der Pop-Charts und Platz zwei der Country-Charts, Suspicious Minds setzte sich an die Spitze der Pop-Charts und Don’t Cry Daddy belegte Platz sechs der Pop- und Platz 13 der Country-Charts. Kentucky Rain erreichte Platz 16 in den Pop- und Platz 31 in den Country-Charts. Die beiden Alben From Elvis in Memphis und From Memphis to Vegas/From Vegas to Memphis kamen beide unter die Top Five der Country-Alben-Charts sowie unter die Top 15 der Pop-Charts.[41]

King of Las Vegas


Nach dem Erfolg des TV-Specials ELVIS (1968) machte das Management des in Las Vegas neu gebauten „International Hotel“ Presley das Angebot, seine Rückkehr zu Live-Auftritten dort einzuleiten. Das International hatte damals mit 2000 Sitzplätzen den größten Veranstaltungsraum der Stadt.[97] Für dieses Engagement stellte Presley eine komplett neue Band zusammen, bestehend aus Gitarrist James Burton, Bassist Jerry Scheff, Schlagzeuger Ronnie Tutt, Rhythmus-Gitarrist John Wilkinson sowie Pianist Larry Muhoberac, der später durch Glen D. Hardin ersetzt wurde. Die Band, die Presley selbst als das Herzstück seiner Show bezeichnete,[98] wird heute oft als „TCB-Band“ bezeichnet, wobei TCB für Presleys Lebensmotto „Taking care of business in a flash“ („Mach’s richtig und zwar blitzschnell“) steht. Zusätzlich engagierte Presley das weiße Männer-Gospelquartett The Imperials und eine Gruppe schwarzer Soulsängerinnen, die Sweet Inspirations. Ergänzt wurde dieses vielseitige Ensemble durch das hauseigene Orchester des International Hotels unter der Leitung von Bobbie Morris und später Joe Guercio sowie durch die Sopranistin Millie Kirkham, deren Platz später Kathy Westmoreland einnahm.[99]

Unterstützt von seinem Musikerfreund Charlie Hodge stellte Presley ein Programm zusammen, das eine Mischung aus alten und neuen Elvis-Hits, aber auch Titel anderer zeitgenössischer Interpreten vorsah. Aus dem ersten Las-Vegas-Engagement Presleys stammt auch die in Deutschland erst nach seinem Tod bekannt gewordene „Lach-Version“ des Klassikers Are You Lonesome Tonight.[100] Zuschauer bei der Premiere am 31. Juli 1969 waren neben vielen internationalen Pressevertreter Stars wie Cary Grant, Petula Clark, George Hamilton, Fats Domino, Shirley Bassey, Henry Mancini oder Sammy Davis Jr.. Gekleidet in ein zweiteiliges schwarzes, an einen Karate-Gi angelehntes Outfit hatte Presley sein Publikum fest im Griff, nicht nur mit seinen Liedern, sondern auch mit seiner energetischen Bühnenshow, deren Karateeinlagen ein fester Bestandteil seiner Auftritte wurden. Die Reaktionen von Publikum und Presse ließen keinen Zweifel daran, dass die Premiere und das folgende vierwöchige Engagement ein uneingeschränkter Erfolg war.[101]

Nach diesem erfolgreichen Einstand wurde zwischen dem International Hotel und Presleys Management ein Fünfjahresvertrag ausgehandelt, der Presley eine Million US-Dollar pro Engagement zugestand, wobei ein Engagement im Winter und eins im Sommer zum Standard wurden. Der Vertrag garantierte die Rekordsumme von acht Millionen US-Dollar bis einschließlich 1973, wurde mehrfach ergänzt und bestand auch weiter, als das Hotel von der Hilton-Gruppe übernommen wurde.[102] Presleys Shows waren stets ausverkauft und zogen ein neues Publikum nach Las Vegas, da Fans aus aller Welt anreisten, um ihn live zu sehen. Sein letztes Engagement in Las Vegas absolvierte Presley im Dezember 1976[103] Weniger bekannt als die Verbindung zu Las Vegas ist, dass Presley zwischen 1971 und 1976 auch regelmäßig die Attraktion im Sahara Tahoe Hotel am Lake Tahoe in Nevada war, wo er ebenfalls Zuschauerrekorde brach.[104]

Die Elvis-Presley-Show auf Tournee


Im Anschluss an sein zweites Las-Vegas-Engagement im Februar 1970 gab Elvis Presley sechs Konzerte im Houston Astrodome in Texas, mit denen er erneut Zuschauerrekorde brach und die den Auftakt zu einem Tourneemarathon durch die Vereinigten Staaten bildeten, der bis zu seinem Tod im August 1977 nicht abriss.[105] Einen guten Einblick in eine solche Tournee der frühen siebziger Jahre gibt die MGM-Konzertdokumentation Elvis on Tour von Robert Abel und Pierre Adige aus dem Jahr 1972. Der Film, für den Presley den Filmemachern eines seiner seltenen Interviews gab, in dem er zumindest einen kurzen Blick auf den „Mann hinter dem Image“ gewährt, spielte innerhalb weniger Tage seine Kosten wieder ein, erreicht Platz 13 in Varietys Top 50 und erhielt einen Golden Globe Award für die beste Dokumentation.[89]

Es folgten im Juni 1972 vier Konzerte im Madison Square Garden in New York; die Karten waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Die Konzerte sollen auch Kollegen wie Bob Dylan, Paul Simon, George Harrison und David Bowie besucht haben.[106] Die als kritisch bekannte New Yorker Presse druckte enthusiastische Konzertbesprechungen; die New York Times beschrieb Presley als „Prince from Another Planet“ – „Talents Richly Intact“, die Daily News sprach von einer Presley-Invasion.[107]

Zum Zeitpunkt der Konzerte im Madison Square Garden im Juni 1972 stand der Rahmenablauf einer typischen Elvis-Presley-Show der siebziger Jahre bereits fest. Er sollte sich in den folgenden Jahren nicht mehr wesentlich verändern, auch wenn immer wieder Lieder ausgetauscht wurden. Die Performance bestimmter Songs an bestimmten Stellen des Konzerts nahm zunehmend rituellen Charakter an. Die Elvis Presley Show beinhaltete keinerlei Tanzeinlagen oder aufwändige Effekte, sondern wurde ganz von Presleys Persönlichkeit und seiner Performance − gestützt durch die Backgroundmusiker – getragen. Zugaben wurden in der Regel nicht gewährt, die Vorgruppe stellte meist ein Komiker gefolgt von Interpretationen der Backgroundsänger, häufig der Soulgruppe Sweet Inspirations.[108] Elvis Presleys typisches Bühnenkostüm in dieser Zeit war der Jumpsuit, ein maßgeschneiderter, häufig weißer Einteiler mit hohem Kragen, tiefen V-Aufschnitt, weit ausgestellten Beinen, komplettiert durch einen breiten Gürtel und zwischen 1971 und 1973 zudem ein Cape.

Die Elvis-Presley-Show war nie außerhalb der USA auf Tournee – eine Welttournee erschien unter anderem angesichts der um die 80 Mann starken Bühnentruppe, notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und der Abneigung des Entertainers, in Freiluftstadien aufzutreten, die ihm nicht den optimalen Sound garantierten, Anfang der 1970er-Jahre kaum rentabel durchführbar.[109] Um Presley dennoch weltweit auftreten zu lassen, konzipierte man das TV-Special Aloha from Hawaii, das am 14. Januar 1973 in der International Convention Center Arena in Honolulu als erstes Konzert eines Solo-Entertainers per Satellit nahezu rund um den Erdball ausgestrahlt wurde. Die Einnahmen der Show wurden dem „Kui Lee Krebsfond“ in Honolulu gestiftet. Erst am 4. April 1973 war das Special auch in den USA zu sehen; dort erreichte es eine Einschaltquote von über 50 Prozent. Insgesamt sollen über eine Milliarde Menschen in über 40 Ländern Aloha from Hawaii verfolgt haben. Das Konzert erschien auf dem Doppel-Album Aloha From Hawaii Via Satellite, erreichte in den USA Platz eins sowohl der Pop- als auch der Country-Charts und war auch im Ausland erfolgreich.[110][41]

In den Jahren danach war Presley neben seinen Engagements in Las Vegas sowie Lake Tahoe weiterhin beinahe ständig auf Tournee durch die USA, allerdings bei zunehmend schlechter Gesundheit. Zu den Glanzlichtern dieser Jahre zählte eine Reihe von Konzerten in seiner Heimatstadt Memphis im März 1974, verewigt auf dem Live-Album Elvis as Recorded Live on Stage in Memphis, das Rang zwei in den Country- und Rang 33 in den Pop-Charts erreichte. Für die dort enthaltene Interpretation von How Great Thou Art erhielt er seinen dritten Grammy. Weitere Höhepunkte waren das Silvesterkonzert im Silverdome in Pontiac am 31. Dezember 1975 vor der Rekordzahl von über 60.000 Zuschauern und das im Civic Center in Pittsburgh genau ein Jahr später. 1977 wurde bei zwei Konzerten das CBS-TV-Special Elvis in Concert gefilmt, das erst nach Presleys Tod gesendet wurde und das seinen schlechten Gesundheitszustand erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor Augen führte.[111]

Sein letztes Konzert gab Elvis Presley am 26. Juni 1977 in der Market Square Arena in Indianapolis. Am Tag seines Todes, dem 16. August 1977, wollte er sich auf den Weg zu einer weiteren Tournee machen, die in Portland, Maine hätte beginnen sollen.[112] Für 1978 sollen zudem mehrere Konzerte in Europa, unter anderem in London geplant gewesen sein.[113]

Aufnahmesessions 1970–1976


1970 entschloss sich Presley, erneut in Nashville im Studio B aufzunehmen. Es entstanden in fünf Tagen 34 Songs, die zwischen 1970 und 1972 auf vier verschiedenen Alben erschienen: That’s The Way It Is (1970), Elvis Country (1971), Love Letters From Elvis (1971) und Elvis Now (1972).[114] Als A-Seiten auf Singles erschienen aus dieser Aufnahmesession, die auch als „Nashville-Marathon“ bezeichnet wird, unter anderem You Don’t Have to Say You Love Me, I Really Don’t Want to Know, Life sowie I’ve Lost You, die sich in den Pop-, Country- und Adult-Contemporary-Charts platzieren konnten. Das Album Elvis Country erreichte Rang sechs in den Country- und Platz zwölf in den Pop-Charts, Love Letters from Elvis kam auf Platz 12 bzw. 33. Nicht aus dieser Session stammte The Wonder Of You, Presleys erste Live-Single, die 1970 in den USA Rang eins der Adult-Contemporary-Charts und Platz neun der Pop-Charts erreichte.

1971/72 war Presley wieder im Studio und nahm unter anderem in Nashville und in Hollywood Songs für das Gospelalbum He Touched Me auf, für das er 1973 einen weiteren Grammy erhielt. 1972 entstanden ferner im RCA-Studio in Hollywood Separate Ways und Burning Love, beide erreichten hohe Chart-Platzierungen in den Pop- und Adult-Contemporary-Charts.[115][41]

Trotz seines weltweiten Erfolgs durch Aloha From Hawaii und zwei Tophits in den Charts war 1973 ein schwieriges Jahr für Presley. Anfang 1972 hatte sich seine Frau Priscilla von ihm getrennt; der Scheidungstermin stand im Oktober 1973 an. Zudem machten sich verstärkt gesundheitliche Probleme bemerkbar. Wegen dieser Rahmenbedingungen und aus Zeitgründen entschloss man sich im Sommer 1973, wieder in Memphis aufzunehmen, allerdings nicht in Chip Momans American Sound Studio, sondern beim bekannten Stax-Studio. Dort haperte es allerdings an der technischen Ausstattung, so dass Presley die Aufnahmen zunächst nicht zu Ende brachte.[116] Bevor die Aufnahmesession bei Stax fortgesetzt werden konnte, wurde Presley Mitte November 1973 in lebensbedrohlichem Zustand in das Baptist Memorial Krankenhaus in Memphis eingeliefert. Als Diagnose hatte man zunächst Herzinsuffizienz angenommen. Es stellte sich jedoch heraus, dass sich Presley aufgrund seiner Rückenbeschwerden bei einem kalifornischen Arzt einer mehrwöchigen Behandlung unterzogen hatte, bei der ihm hohe Dosen Cortison und Demerol gespritzt worden waren. Dies hatte nicht nur zu einem stark aufgedunsenen Äußeren und Atembeschwerden, sondern auch zu Abhängigkeit geführt. Neben der nötigen Entgiftung wurde er auch wegen eines Megakolons, Hepatitis, einem potenziellen Magengeschwür und chronischer Schlafstörungen behandelt, unter denen er ebenso litt wie an dem sogenannten Morbus-Reiter-Syndrom.[117]

Die Behandlung durch eine Reihe von Spezialisten führte zu einer recht schnellen, wenn auch nicht vollständigen Genesung und Erholungsphase. Die Aufnahmesession bei Stax konnte bereits ab dem 10. Dezember 1973 unter technisch besseren Voraussetzungen fortgesetzt werden. Die Aufnahmen vom Sommer 1973 erschienen auf dem Album Raised on Rock (1973), die von der Wintersession 1973 auf den Alben Good Times (1974, Platz fünf der Country-Charts) und Promised Land (1975, Platz eins der Country-Charts). In den Single-Charts erfolgreich waren If You Talk in Your Sleep, die Ballade It’s Midnight, Promised Land, I’ve Got a Thing About You Baby und My Boy, das auch im Ausland sehr erfolgreich war.[118][119][41]

Presleys Grab im Meditation Garden von Graceland

1975 war Presley erneut zurück im Studio – diesmal wieder in RCAs Studio C in Hollywood, wo er im März eine ganze Reihe von Titeln, darunter das dynamische T.R.O.U.B.L.E aufnahm, die alle auf dem Album Today veröffentlicht wurden. Today bekam gute Kritiken, erreichte Platz vier der Country-Charts und Rang 57 der Pop-Charts. Seine letzte Aufnahmesession absolvierte Presley zuhause – und zwar im Jungle Room, der seinen Namen aufgrund seiner ungewöhnlichen Einrichtung hat. Die Jungle-Room-Sessions, die im Februar und Oktober 1976 stattfanden, brachten unter anderem Moody Blue, Hurt, Danny Boy, Blue Eyes Crying in the Rain, Way Down und Pledging My Love hervor. Veröffentlicht wurden sie auf den Alben From Elvis Presley Boulevard, Memphis Tennessee und Moody Blue. From Elvis Presley Boulevard, Memphis Tennessee kam auf Platz eins der Country-Charts, dicht gefolgt von einer Neuauflage der Sun Sessions auf Rang 2. Der Song Moody Blue erreichte Anfang 1977 Platz eins der Country-Single-Charts, Way Down folgte im Juni 1977.[120][41]

Tod und Todesursache


“Elvis Presley's death deprives our country of a part of itself. He was unique and irreplaceable. More than 20 years ago, he burst upon the scene with an impact that was unprecedented and will probably never be equaled. His music and his personality, fusing the styles of white country and black rhythm and blues, permanently changed the face of American popular culture. His following was immense, and he was a symbol to people the world over of the vitality, rebelliousness, and good humor of his country.”

US-Präsident Jimmy Carter, 17. August 1977 – Übersetzung siehe Fußnote[121]

Elvis Presley starb am 16. August 1977 im Alter von 42 Jahren auf seinem Anwesen Graceland in Memphis, Tennessee. Unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit wurde der Entertainer am 18. August zunächst auf dem Forrest Hill Friedhof neben seiner Mutter beerdigt. Nachdem versucht worden war, den Leichnam des Sängers zu entwenden, erhielten die Erben eine Sondergenehmigung, Elvis und Gladys Presley Anfang Oktober 1977 im Meditationsgarten auf dem Anwesen Graceland zu bestatten.[122]

Als offizielle Todesursache Presleys wurde im August zunächst „cardiac arrythmia due to undetermined heartbeat“ (plötzlicher Herztod, Arrhythmie) angegeben. Nach Abschluss aller Untersuchungen im Rahmen der von den Familienangehörigen privat in Auftrag gegebenen Obduktion gab das Büro des Shelby County Medical Examiner (staatlicher Leichenbeschauer) am 21. Oktober 1977 endgültig „hypertensive heart disease with coronary artery disease as a contributing factor“ als Todesursache bekannt.[123] Mit dieser Bekanntgabe des Büros des staatlichen Leichenbeschauers waren einige Pathologen des Baptist Memorial Krankenhauses in Memphis, die weitere toxikologische Gutachten eingeholt hatten, nicht einverstanden. Sie kamen zu dem Schluss, dass Presley nicht an einer Herzerkrankung, sondern infolge von Polypragmasie verstorben war.[124] Die Uneinigkeit zwischen Pathologen des Baptist Memorial Krankenhauses und dem Team des Leichenbeschauers führte zu einem Expertenstreit und juristischen Auseinandersetzungen, die sich – befeuert von hohem Medieninteresse – über beinahe 20 Jahre hinzogen und Presleys Hausarzt in Memphis, Dr. George Nichopoulos, einschlossen.[125]

Wegen anhaltender Gerüchte, dass das Büro des Leichenbeschauers Sachverhalte vertuscht hatte, beauftragte das Gesundheitsamt des Staates Tennessee 1994 den unabhängigen Pathologen Dr. Joseph Davies mit einer offiziellen Untersuchung der Todesumstände Presleys.[126] Dr. Davies kam nach Sichtung aller Unterlagen zu dem Urteil, dass Medikamente keine Rolle bei Presleys Tod gespielt hatten und bestätigte im Großen und Ganzen die Todesursache des Shelby County Medical Examiner von 1977.[127] Heute gehen Ärzte davon aus, dass die schwere chronische Darmerkrankung Presleys, die auf Morbus Hirschsprung deutete und deretwegen der Entertainer schon lange in Behandlung war, mit dem plötzlichen Herztod in Zusammenhang stand.[128]

Stimme und Gesangstechnik


“I sing from down in the gut, the shoe soles.”

Elvis Presley 1974 – Übersetzung siehe Fußnote[129]

Spätestens seit Henry Pleasants Grundlagenwerk The Great American Popular Singers von 1974 wird Presleys Stimme zu den großen der Popularmusik gezählt und in einem Atemzug mit denen von Al Jolson, Bing Crosby, Frank Sinatra, Ray Charles und B. B. King genannt.[130] Presleys Stimmumfang wird von Fachleuten in der Regel mit zweieinhalb bis drei Oktaven angegeben.[131][132] Der Umfang wird jedoch nicht als das Hauptcharakteristikum seiner Stimme angesehen, die sich vielmehr durch eine ungewöhnliche Spannbreite in der Stimmfärbung auszeichnete, weshalb einige Presley als Bariton, andere wiederum als Tenor bezeichneten.[131]

Laut Musikprofessor Gregory Sandows kann man Presley als „lyrischen Bariton“ bezeichnen, allerdings mit außergewöhnlich hohen und unerwartet vollen tiefen Tönen.[133] Auch Musikhistoriker und -kritiker Henry Pleasants sah in Presley einen Bariton („high baritone“) – eine Stimme, die in ihrem mittleren Bereich am besten sei und in Balladen eine „leichte, weiche und verführerische Bariton-Qualität“ erreiche, die an Bing Crosby erinnere, allerdings „hauchiger und mit einem weiten Vibrato“ ähnlich dem von Billy Eckstine.[134]

Als weiteres Charakteristikum von Presleys Stimme wird immer wieder ihre Vielseitigkeit genannt, die es dem Sänger ermöglichte, in unterschiedlichen musikalischen Genres erfolgreich zu sein, die völlig verschiedene Anforderungen an die Stimme stellen. So war er laut Henry Pleasants von Beginn an in der Lage, „den offenen, heiseren, ekstatischen, schreienden, klagenden, waghalsigen Sound der schwarzen Rhythm-and-Blues-Sänger“ zu produzieren, ohne auf diese Art des Gesangs beschränkt zu sein. In Balladen und Country-Songs konnte er „volle eingestrichene Gs and As schmettern, um die ihn ein Opern-Bariton durchaus beneiden würde“. Obwohl er nicht gelernt hatte, sicher und vorhersehbar im Passaggio zu singen, war er schon früh in der Lage, seine Stimme darüber wieder zu fokussieren. Seine Interpretation von It’s Now Or Never von 1960 beendete er mit einer „vollen A-G-F-Kadenz, die überhaupt nichts mit Rhythm & Blues oder Country zu tun hatte, und traf das A dabei auf den Punkt“. Dies sei weniger erstaunlich, wenn man die Menge der Aufnahmen bedenke, in denen er vollkommen leicht und dennoch zielsicher Bs erreiche. Nach Pleasants verfügte Elvis Presley über eine „erstaunliche Stimme – oder treffender gesagt – viele Stimmen“.[134]

Für Richard Middleton – Professor für Popularmusik – ist das Bemerkenswerte an Presleys Gesang weniger die offensichtliche stimmliche Vielseitigkeit oder die häufig zitierte Fusion „weißer“ und „schwarzer“ Musikstile, sondern die sehr individuelle Gesangstechnik, die er als die Kombination von „romantic lyricism“, „boogification“ und „gospelization“ charakterisiert. Die Kombination dieser Techniken war von Beginn an bei Presley zu hören, so unter anderem im bekannten Heartbreak Hotel von 1956. Das Stück ist eigentlich ein Country-Song, die Gesangsstimme allerdings ihrer Form nach eher ein typischer gerufener Blues. In Presleys Aufnahme von 1956 hingegen fehlt nach Middleton in auffallender Weise die raue Klangfarbe, die spontanen unregelmäßigen Rhythmen und die „schmutzige“ Intonation, die die meisten Bluessänger hier eingesetzt hätten. Presleys Gesang ist vielmehr „voll, reich und wohlgeformt, seine Intonation exakt, fest und korrekt, die Töne werden aus- und durchgehalten sowie gebunden phrasiert“. Dies zeigt sich besonders bei den Passagen broken-hearted lovers, been so long on lonely street und take a walk down lonely street sehr deutlich, wobei durchgehend lyrisch-gefühlvolle Stimmung herrscht. Gleichzeitig wird die lyrische Stimmung durch „boogification“ gebrochen.[135]

Dem Boogie-Woogie liegt ein triolischer Rhythmus zugrunde, während die Achtel oft einen unerwarteten Akzent im Off-Beat setzen und so Synkopierungen und Gegenrhythmen bilden. Dabei entsteht ein spürbarer, Bewegung einfordernder Effekt. Presley, so Middleton, weitet diese Technik noch aus, indem er zusätzliche, nicht durch Text und Melodieführung erforderliche Off-Beat-Töne hinzufügt, Silben oder auch Konsonanten einfach abtrennt, Worte „verschleift“ und deren Sinn dabei bewusst verschleiert. Gelegentlich, wenn die Notation weiterer rhythmischer Unterteilungen nicht mehr möglich scheint, singt Presley einen „ausgehaltenen“ Ton – gewissermaßen einen Vibrato des (triolischen) Rhythmus’. „Boogification“ gehe oft mit stimmlicher Orchestrierung einher, was tiefe, klangvolle Brusttöne einbezieht. Auch simuliert Presley häufig mittels ausgespuckter Worte und Atemringen physische Anstrengung und Leid.[135]

Die Technik der „Gospelization“ rührt laut Middleton aus dem Einfluss der Gospelmusik auf den jungen Presley und ist in vielen seiner Songs zu hören, auch wenn sie nicht dem Gospel-Genre zuzuordnen sind (Trying to Get to You). Sie zeigt sich im ekstatischen Klang der Stimme, zum Beispiel beim einführenden „Well“, sowie die für Gospel typischen aufwändigen Melismen. Durch die Anwendung dieser Techniken brach Presley mit der Regelmäßigkeit in der Liedtradition populärer Musik. „Romantic lyricism“, „boogification“ und „gospelization“ wandte Presley während seiner gesamten Karriere an, wenn er sie auch ab 1960 deutlicher kanalisierte – „romantic lyricism“ zum Beispiel in den Balladen, „boogification“ in eine bestimmte Form des Rock-Songs, „gospelization“ in beiden Fällen.[136]

Eng verbunden mit der von Richard Middleton beschriebenen Gesangstechnik ist eine weitere, oft zitierte Stärke Presleys, selbst einfach strukturierte Songs besonders mitreißend zu interpretieren. Die Botschaft der Songs wurde stets eher durch die Art des Gesangs und die somit transportierte Emotionalität als durch den Songtext vermittelt.[137] So äußerten Sänger und Musiker, die mit Presley gearbeitet hatten, dass er sich besonders durch „soulness“ auszeichnete, was ihn zu einem außerordentlich wirkungsvollen Vermittler von Emotionen machte.[138] Elvis Presley stellte emotionale Authentizität stets über einwandfreie Gesangstechnik im klassischen Sinne.[135] Er hat nach eigener Aussage niemals Gesangsstunden genommen, sondern von klein auf bei jeder Gelegenheit mit Eltern, die selbst über gute Stimmen verfügten,[139] Freunden und Verwandten gesungen, anderen zugehört, selbst viel experimentiert und sich ansonsten ganz auf sein Gefühl und seine Intuition verlassen.[140]

Seine gesanglichen Fähigkeiten sind der Grund, weshalb Presley heute sowohl von Rock- und Popgrößen wie beispielsweise Ian Gillan, Greg Lake, Bono, Robert Plant, Keith Richards, Bruce Springsteen, Bob Dylan, Elton John und den Beatles als auch von klassisch ausgebildeten Sängern wie dem Tenor Placido Domingo, der neuseeländischen Sopranistin Kiri Te Kanawa und dem Bass-Bariton Bryn Terfel gleichermaßen verehrt wird.[141] Der bekannte Musikkritiker Will Friedwald sieht Elvis Presleys Originalität und Genialität vor allem in der Art und Weise, in der er die drei musikalischen Richtungen Blues, Country und traditionellen Pop zu einem ganz eigenen Stil verband. Dies macht ihn zu einem der großen Stilisten des 20. Jahrhunderts.[142]

Songauswahl, Komponisten, Musikverlage


“It ain't a song until you sing it.”

Elvis Presley 1956 – Übersetzung siehe Fußnote[143]

Elvis Presley verfasste bzw. komponierte seine Songs nicht selbst, weshalb ihm in der Vergangenheit von einigen Kritikern künstlerische Originalität und Authentizität abgesprochen wurden. Simon Frith, Soziologe und Fachautor für Popularmusik, führt dies auf die vorherrschende Perspektive in der klassischen Musikwissenschaft zurück, in der Text und Komposition traditionell einen höheren Stellenwert einnehmen als Stimme und Gesangstechnik sowie die Performance als solche.[144] Heute gilt hingegen als gesichert, dass Presley sein Songmaterial nicht nur selbst aussuchte und arrangierte, sondern durch seine Interpretation in gewissem Sinne auch selbst „schrieb“.[145]

Ein Lied ist erst dann ein Lied, wenn man singt, sagte Elvis Presley schon 1956 und stellte damit die für ihn grundsätzlich größere Bedeutung der Gesangsinterpretation gegenüber der Komposition heraus.[143] Hier liegt wohl auch der Hauptgrund, weshalb Presley keinen Drang verspürte, im klassischen Sinne eigene Songs zu komponieren:

“No. I never wrote a song myself. I probably could have if I sat down and tried hard enough, but I never had that urge.”

Elvis Presley 1959 – Übersetzung siehe Fußnote[146]

Wie andere bekannte Musiker vor und nach ihm (Irving Berlin) hatte Elvis eine Abneigung gegen „sheet music“. So betonte er, dass er stets „ear musicians“ gegenüber „sheet musicians“ bevorzuge, da sie sich durch einen intuitiven und spontanen Zugang zum Musikmachen auszeichneten, auf den er großen Wert legte.[147] Entsprechend wählte Presley die Songs, die er aufzunehmen gedachte, rein nach Gehör aus, indem er sich die Demobänder der Songschreiber anhörte. Er selbst bezeichnete sein Auswahlverfahren als „strikt intuitiv“ und „impulsgesteuert“, ohne dabei den Musikmarkt aus dem Blick zu verlieren.[148]

Elvis Presley memorierte die Songs auf Basis der Demos in der Regel sehr schnell, wobei er häufig die auf den Demos ursprünglich vorgesehenen Arrangements stark veränderte, um die Essenz des Songs besser herauszuarbeiten oder einfach um den Song zu „seinem“ Song zu machen. Insgesamt war er sehr akribisch, was das Endresultat anging und hörte sich die einzelnen „Takes“ immer wieder an, um dann die Entscheidung zu treffen, welcher als finale Version veröffentlicht werden sollte. Weniger genau nahm er dieses Verfahren bei seinen Filmsongs.[149] Laut seinen Musikverlegern und langjährigen Komponisten wusste er stets genau, was er wollte, und bewies einen hervorragenden Sinn für Songs:

“I’m telling you as a songwriter, he was the best singer for my money that ever sang popular songs. He could sing every kind of song. He made so many mediocre songs sound great. […] The minute you heard him sing, you knew it was him, man. And usually that’s only true of guys that write their own material. […] When you wrote for Elvis Presley you knew you were gonna get a performance plus. He was one of those few people that when he recorded a song of yours he would do it the way you envisioned it and then bring something else into it.”

Doc Pomus, Songschreiber-Duo Pomus & Shuman – Übersetzung siehe Fußnote[150]

Zwischen 1954 und 1977 gab Presley 711 Songs zur Veröffentlichung frei, die auf etwa 60 Originalalben, 29 Extended Plays und einer kaum zu überblickenden Anzahl an Greatest-Hits-, Budget- sowie Lizenzveröffentlichungen von Fremdfirmen erschienen.[151] Dieses umfangreiche Songmaterial wurde von einer Vielzahl unterschiedlicher Songschreiber komponiert und getextet; allein 129 Autoren konnte Ken Sharp für sein Standardwerk Writing for The King (2006) interviewen. Presleys Songlieferanten setzten sich sowohl aus professionellen Songschreiber-Duos, wie zum Beispiel Jerry Leiber & Mike Stoller oder Doc Pomus & Mort Shuman, als auch „Gelegenheitsschreibern“ wie Mae Boren Axton und ab den 1960ern auch aus Musikern zusammen, die wie Mark James ihr eigenes Repertoire pflegten.

Ganz unterschiedlich war auch der musikalische Hintergrund der Texter, die in der Country-, Blues-, Rhythm-and-Blues-, Gospel- oder der Tin-Pan-Alley-Tradition schrieben. Einige schrieben ihre Songs direkt für Presley, andere erfuhren erst nach der Veröffentlichung, dass er ihren Song zu einem Hit gemacht hatte. Manche lernten Presley persönlich kennen, einige wenige konnten ihn sogar bei der Aufnahme ihrer Songs im Studio begleiten oder sahen seine Live-Performances ihres Songs.[152]

Wer seinen Song von Presley vertont wissen wollte, musste eine Demoversion in der Regel beim Musikverlag Hill & Range einreichen. Unter dem Dach von Hill & Range waren bis 1973 die Verlage Elvis Presley Music und Gladys Music angesiedelt, an denen Presley zu 50 % beteiligt war (später gab es die Verlage Whitehaven Music und Elvis Music, Inc).[153] Gladys Music war bei ASCAP, Elvis Presley Music bei BMI registriert.[154] Wer einen Song bei Hill & Range oder einem anderen Musikverlag einreichte, übertrug die Publikationsrechte an den Verlag und erhielt im Gegenzug einen regulären SGA-Vertrag der Songwriters Guild, der einen 50%igen Honoraranteil für den Autor vorsah, die andere Hälfte ging an den Verlag. In Ausnahmefällen der Jahre 1956 und 1957, wie etwa bei Otis Blackwells Songs Don’t Be Cruel, Paralyzed und All Shook Up, trat der Autor zusätzlich einen Anteil seines Honorars an den Interpreten ab, woraufhin dieser als Co-Autor gelistet wurde.[155] Im Falle von Love Me Tender wurde dieses Verfahren angewandt, da der Verfasser des Songs, der auf einer Melodie des sich in Public Domain befindlichen Liedes Aura Lee beruhte, nicht als Autor in Erscheinung treten wollte. Ken Darby veröffentlichte es unter dem Namen seiner Ehefrau mit Elvis Presley als Co-Autor.[156]

Bei Hill & Range, gegründet von den Österreichern Julius und Jean Aberbach, war hauptsächlich Freddy Bienstock – später unterstützt durch Lamar Fike in Nashville – für den Presley-Katalog zuständig. Er kaufte Songs ein, die Presley aufnehmen wollte,[157] oder für die er sich eventuell interessieren könnte. Bienstock beauftragte festangestellte Schreiber wie Leiber & Stoller mit Projekten, machte die Verträge und überwachte die Einnahmen. Das von Hill & Range praktiziere Verfahren, Sänger an den Musikverwertungsrechten zu beteiligen, sicherte erfolgreichen Interpreten, die ansonsten nur die von ihrer Plattenfirma vertraglich zugesicherten Tantiemen für den Verkauf ihrer Aufnahme bekamen, zusätzlich längerfristige Einnahmen aus Coverversionen und sonstiger Weiterverwertung.[158]

Im Zuge struktureller Veränderungen in der Musikindustrie vor allem ab Mitte der 1960er-Jahre wurde es für Hill & Range schwieriger, Presley für jeden Song, auf den er setzte, diese Verlagsrechte zu sichern. Ein bekanntes Beispiel für einen Riesenhit, bei dem dies nicht gelang, ist Suspicious Minds aus dem Jahr 1969. Hier hatte der Autor Mark James, nachdem er keinen Erfolg mit seiner eigenen Interpretation hatte, seinen Song an Musikverleger und Produzent Chips Moman abgetreten, der – nachdem Presleys Version auf Band war – den Hit ahnte und nicht zu einem Deal mit Hill & Range bereit war.[159]

Presley führte zu keinem Zeitpunkt während seiner Karriere selbst Vertragsverhandlungen, er konzentrierte sich ganz auf den künstlerischen Aspekt seiner Arbeit. Dass der Star, der vertraglich zu bis zu drei Alben plus Singles im Jahr verpflichtet war, sich jedoch sehr wohl über die strukturellen Veränderungen in der Musikverlagsszene im Klaren war, demonstrierte er während der Pressekonferenz im Vorfeld zu seinen Konzerten im New Yorker Madison Square Garden im Juni 1972. Hier bestätigte er, es sei wegen der fortschreitenden Individualisierung – immer mehr Songschreiber gründeten ihre eigenen Verlage – schwieriger an wirklich gute Songs zu kommen. Gleichzeitig betonte er, dass er offen für jeden guten Song sei, egal ob dieser nun über seine Verlage oder individuell seinen Weg zu ihm fände.[160] In der Tat hat Presley auch eine ganze Reihe von Songs aufgenommen, zu denen er die Verlagsrechte nicht besaß (zum Beispiel Polk Salad Annie), im Gegenzug hielt er Verlagsrechte für Songs, die er niemals vertonte.[161]

Die Einnahmen aus den Verlagsrechten, die in Kraft treten, sobald ein Presley-Song gespielt oder gecovert wird, sind bis heute eine der größten Einnahmequellen von Elvis Presley Enterprises. Denn diese Verlagsrechte behielt Elvis Presley auch nach der bis heute kontrovers diskutierten – und häufig irreführend als Ausverkauf seiner musikalischen Rechte – bezeichneten Vertragsänderung mit der Plattenfirma RCA vom März 1973, mit der Elvis Presley für die Gesamtsumme von 5,4 Millionen US-Dollar auf die ihm vertraglich zustehende Zahlung seiner Künstlertantiemen aus dem weiteren Verkauf von Tonträgern aller bis zu diesem Zeitpunkt aufgenommenen Lieder verzichtete. Die Rechte an den Originalaufnahmen lagen ohnehin bei der Plattenfirma RCA (heute Sony), nicht – wie Teile der Verlagsrechte – bei den Musikverlagen des Künstlers.[162]

Instrumente


“There’s been another rumor of sorts that’s kind of amusing. I read in one magazine that I can’t play a note on the guitar, and in another, the same week, that I’m the best guitar player in the world. Well, both of those stories are wrong. I’ve never had any music lessons, like I told you. But I’ve always enjoyed music of any kind, and musical instruments. […] I can plunk on it [the guitar] pretty good, and follow a tune if I’m really pressed to it. But I’ve never won any prizes and I never will.”

Elvis Presley 1956 – Übersetzung siehe Fußnote[163]

Das Instrument, mit dem Presley in erster Linie in Verbindung gebracht wird, ist die Gitarre. Mit einer akustischen Gitarre war er auf zahlreichen Plattencovern abgebildet, in den meisten seiner Filme und auf der Bühne zu sehen. Das Image des Gitarre spielenden King of Rock ’n’ Roll hat eine ganze Folgegeneration an Rockmusikern inspiriert, dieses Instrument zu erlernen, darunter unter anderem Bruce Springsteen, Jimi Hendrix, Jimmy Page und Paul Simon.[164]

Presley selbst schätzte sich weder als besonders guten, noch besonders schlechten Gitarristen ein,[165] gab aber während seiner gesamten Karriere gerne selbstironische Bemerkungen über seine Gitarrenkünste zum Besten: „I’d like to play this thing a little bit. Contrary to a lot of beliefs, I can play a little bit… very little bit“. „I’m actually going to play the guitar, I know 3 chords, believe it or not, I fake[d] them all“[166] Nach Aussagen einer Reihe von Musikern, die selbst Gelegenheit hatten, mit Presley zu spielen (darunter sein Leadgitarrist James Burton sowie Musiker und Komponist Tony Joe White) war Presley ein sehr guter Rhythmusgitarrist, der den Rockabilly-Sound der frühen Sun-Jahre neben Scotty Moore auch an der Gitarre maßgeblich beeinflusste. Diese Aussagen werden durch die sogenannte „Sit-down“-Sequenz aus dem 1968er Comeback-Special bestätigt, in der Presley sich auf der E-Gitarre begleitet. Als virtuoser und innovativer Leadgitarrist ist Presley jedoch nie in Erscheinung getreten; die Gitarre war für ihn in erster Linie Begleitinstrument und fungierte als solches live oft auch nur als Showelement.[167]

Kurz nachdem Presley als Elfjähriger seine erste Gitarre geschenkt bekommen hatte, entdeckte ein weiteres Instrument für sich: das Klavier, das Biografin Elaine Dundy als sein eigentliches Instrument bezeichnet. Im Gegensatz zum Spielen der Gitarre, bei dem er sich von zahlreichen Personen unterrichten ließ, brachte er sich das Klavierspielen selbst bei, obwohl die Presleys lange kein eigenes besaßen.[168] Mit Beginn seiner Musikkarriere spielte Presley dann auch bei einer ganzen Reihe früher Studioaufnahmen und auch während der bekannten Million-Dollar-Quartet-Sessions 1956 Klavier. Zu hören ist er auch auf dem Gospel-Album How Great Thou Art (1966), für das er einen ersten Grammy erhielt, und weiteren Studiosessions ab 1968. Bei den Proben zum Fernseh-Comeback-Special aus dem Jahr 1968 entspannte er sich unter anderem mit dem Spielen von Beethovens Mondscheinsonate.[169]

Praktisch überall, wo er sich länger aufhielt (auch während seiner Militärzeit in Deutschland), hatte er ein Klavier, denn es gehörte zu seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen, gemeinsam mit Freunden am Klavier zu singen. Ab den 1970ern saß er auch bei seinen Konzerten hin und wieder selbst am Klavier, um seinen Gesang vor allem bei You’ll Never Walk Alone und Unchained Melody zu begleiten. Sein Klavierspiel bei diesen Gelegenheiten wird als „staccato“ bezeichnet. Zusammen mit der jeweiligen Gesangsdarbietung stellte es einen emotionalen Höhepunkt dar und war daher bei den Konzertbesuchern sehr beliebt.[169]

Neben Gitarre und Klavier spielte Presley auch E-Bass. Zu hören ist er beispielsweise am Fender Bass bei der Aufnahme von Treat Me Nice, B-Seite der Single Jailhouse Rock von 1957.[170] Bass spielte er auch 1965 zusammen mit Paul McCartney bei einem Besuch der Beatles in seinem Haus in Bel Air.[171] Eigenen Aussagen zufolge hatte er außerdem eine besondere Vorliebe für das Schlagzeug und die elektronische Orgel.[172] Während seiner Zeit bei der Armee hat GI Presley sich offensichtlich auch am Akkordeon versucht.[173]

Produzent Presley im Aufnahmestudio


“Elvis produced his own records. He came to the sessions, picked the songs, and if something in the arrangement was changed, he was the one to change it. Everything worked out spontaneously. Nothing was really rehearsed. Many of the important decisions normally made previous to a recording session were made during the session.”

Musikproduzent Bones Howe – Übersetzung siehe Fußnote[174]

Presleys Arbeit im Aufnahmestudio wurde stark von seinen ersten Erfahrungen in Sam Phillips’ Sun-Studio Mitte der 1950er-Jahre und den aufnahmetechnischen Möglichkeiten dieser Zeit geprägt. Als Produzent verfolgte Phillips die Strategie, seinen Musikern einen Rahmen für die eigene Kreativität zu geben, ohne ihnen Vorgaben zu machen, was und vor allem wie sie zu spielen hatten. Er konzentrierte sich in erster Linie darauf, den richtigen Moment für eine Aufnahme zu erfassen, ohne in den kreativen Prozess direkt einzugreifen.[175] Üblich war in dieser Zeit, dass Sänger und Begleitmusiker die Songs gleichzeitig im Aufnahmestudio einspielten. Da es nur wenige Möglichkeiten gab, Fehler in einer Aufnahme nachträglich zu korrigieren, wurde ein Stück so lange komplett wiederholt, bis eine Aufnahme wirklich gelungen war.[176]

Für die frühen Aufnahme-Sessions Presleys traf er sich mit seiner Band, den Blue Moon Boys mit Scotty Moore und Bill Black (später auch D.J. Fontana) im Sun-Studio. Erst vor Ort entschieden sich die Beteiligten, an welchen Songs sie sich für eine Aufnahme probieren wollten. Songtexte (sofern nicht ohnehin bekannt) wurden erst vor Ort einstudiert und die Arrangements selbst von den Musikern im Prozess erarbeitet. Nichts wurde vom Blatt gelesen, Notenblätter und vorgefertigte Arrangements waren unerwünscht. Schließlich ging es nicht darum, eine im technischen Sinne perfekt arrangierte Aufnahme vom Blatt zu spielen, sondern eine möglichst individuelle, spontan entstandene Aufnahme zu kreieren, die durch „perfect imperfection“[177] vor allem das Gefühl eines Songs bestmöglich transportierte. Entsprechend unstrukturiert verliefen die Studio-Sessions. Die Musiker probierten solange gemeinsam, bis ein Punkt erreicht war, an dem alle gelöst und frei genug waren, diese besondere Aufnahme zu realisieren.[178]

Als Presley Ende 1955 vom Independent-Label Sun zum Branchenriesen RCA wechselte, behielt er die von Sam Phillips erlernte Arbeitsweise bei. Da der A&R-Manager Steve Sholes, der anfangs neben Chet Atkins offiziell als Produzent der Presley-Sessions fungierte, zunächst keinen Zugang zur Arbeitsweise seines neuen Künstlers fand, übernahm Presley die Leitung seiner Studioaufnahmen und produzierte sich von da an mehr oder weniger selbst, ohne je als Produzent auf seinen Platten genannt zu werden.[179] Unterstützt wurde er bei seinen Studioaufnahmen im Laufe seiner Karriere von einer ganzen Reihe von Persönlichkeiten, wie etwa dem Komponistenteam Jerry Leiber/Mike Stoller, o.g. Steve Sholes und Chet Atkins, Chips Moman vom American Sound Studio, Felton Jarvis, der 1970 als Angestellter RCAs direkt in die Dienste Elvis Presleys wechselte, und verschiedenen Toningenieuren.[180]

Bei seiner Arbeitsweise spielte die Wahl des Aufnahmestudios für Presley keine große Rolle.[181] Viel wichtiger war es, im jeweiligen Studio eine entspannte, informelle Atmosphäre herzustellen, die Druck von den beteiligten Musikern nahm, Spontanität und Improvisation förderte, um so gemeinsam möglichst viel Spielfreude in die Aufnahmen einzubringen. Stimmte die Atmosphäre und die eigentliche Session begann, ging es dann meist zügig voran, wobei Presley bevorzugt in den Abendstunden und nachts aufnahm. Er mochte es auch in späteren Jahren nicht, seinen Gesangspart vorab auf Band zu singen, da dies der Spontaneität aller Beteiligten enge Grenzen setzte, auch wenn dieses modernere Verfahren tontechnisch bessere Aufnahmen garantierte.[182] Für die Musiker hieß dies, wie Schlagzeuger Ronnie Tutt schildert, dass man nicht nur viel Erfahrung als Studiomusiker, sondern vor allem die Fähigkeit haben musste, musikalisch perfekt mit Presley zu kommunizieren und sich spontan kreativ einbringen zu können.[183]

Presley traf alle wesentlichen Entscheidungen bezüglich Auswahl und Produktion seiner Musik selbst, aber er brachte sich – waren Master sowie Single erst einmal festgelegt – nicht weiter in die Vermarktung seiner Musik ein. Dies überließ er Management und Plattenfirma. Elvis Presley war stets eher ein Single-Künstler, der Song für Song auswählte und individuell interpretierte, aber in der Regel nicht in den Kontext einer übergeordneten Album-Idee stellte, die sich nur ein Thema oder einen bestimmten Stil vornahm. Wo andere Musiker ihre Konzeptalben quasi von außen nach innen konzipierten, indem sie ein großes Bild erdachten, zu dem jedes Stück ein Puzzleteil beitrug, kreierte Presley seine Musik von innen nach außen – sie fügte sich erst zu einem großen Ganzen nach dem unmittelbaren Produktionsprozess.[184]

Live


“It's like a surge of electricity going through you. It's almost like making love, but it's even stronger than that. Sometimes I think my heart is going to explode.”

Elvis Presley über Live-Auftritte – Übersetzung siehe Fußnote[185]

Elvis Presley gilt als einer der charismatischsten Live-Performer der Rock- und Popgeschichte.[186] Erreichte er 1954 auch mit der Radioübertragung des Rockabilly-Klassikers That’s All Right Mama erste Bekanntheit, so waren es vor allem seine explosiven Live-Auftritte, die Vertreter der Musikindustrie früh auf das Talent aufmerksam machten und ihn, als sie 1956/57 erstmals im amerikanischen Fernsehen übertragen wurden, auf einen Schlag überregional bekannt machten.[187] Presleys häufig zitierte Live-Performance von Hound Dog in der Milton-Berle-Show am 5. Juni 1956 – ein Ausschnitt ist unter anderem in dem Hollywoodfilm Forrest Gump aus dem Jahr 1994 zu sehen – gehört zu seinen bekanntesten Auftritten dieser Zeit, da sie eine nationale Kontroverse auslöste, die sich vor allem an den als unsittlich empfundenen Bewegungen des Sängers entzündete. Bewegungen, die er selbst in einem Interview von 1972 schlicht als „body vibrations“ (Körpervibrationen) definierte.[188]

Wie der Kommunikationswissenschaftler Gilbert Rodman in seiner Analyse des Auftritts ausführt, hatten diese „Körpervibrationen“ nichts mit den damals üblichen, verhaltenen Tanz- bzw. Bewegungseinlagen von Popkünstlern gemein, die sich in der Regel auf Fingerschnippen und leichtes Wippen des Oberkörpers beschränkten. Stattdessen bot Presley, der sich bei diesem Auftritt nicht wie sonst auf der akustischen Gitarre begleitete, eine ungehemmte Performance, bei der sein ganzer Körper – besonders jedoch der Unterkörper – permanent in Bewegung waren, was die starke Rhythmusbetonung des Songs visualisierte und dem eher schlichten Songtext des Komponistenduos Leiber & Stoller – vor allem durch das expressive Spiel mit dem Mikrofonständer – eine neue Bedeutungsebene verlieh.[189]

Relativ wenig bekannt ist, dass Presley seine Version von Hound Dog im Frühjahr 1956 in erster Linie als humoristische Einlage für seine Konzerte konzipierte (eine Plattenaufnahme war zunächst gar nicht geplant), nachdem er eine parodistische Nummer der weißen Gesangsformation Freddie Bell & The Bellboys in Las Vegas gesehen hatte.[190] Die humoristische Einlage wird verständlich, wenn man sich den Songtext genauer anschaut: Eine weibliche Erzählstimme beklagt sich über ihren Partner, einen echten Windhund/Taugenichts, den sie wohl besser so schnell wie möglich vor die Tür setzen sollte. Durch Presleys rhythmisch-aggressive Interpretation aus männlicher Sicht, die kaum noch etwas mit Big Mama (Willie Mae) Thorntons langsamerer, klagender Blues-Version nach Leiber & Stoller zu tun hat, kehrt sich die Textaussage des Songs um, was durch die körperbetonte Performance mit Bein- und Hüftbewegungen und die „Verführung des Mikrofonständers“ akzentuiert wird.[191] Die heftigen Reaktionen auf diesen Auftritt, der Presley endgültig den Titel Elvis the Pelvis (Elvis, das Becken) einbrachte, belegen, dass die sexuelle Anspielung sehr wohl verstanden wurde, der Witz in der Szene jedoch nicht. Zahlreiche männliche Kritiker stellten sofort den Zusammenhang zwischen Presleys Bewegungen mit denen von Stripteasetänzerinnen her, werteten dies aber nicht als humoristische Einlage, in der ein Mann weibliches Verhalten parodiert, während er ein Lied aus der Perspektive einer Frau singt. Vielmehr bestätigte der Auftritt die schlimmsten Befürchtungen des amerikanischen Mittelstands in Bezug auf Rock 'n' Roll und warf Presley exhibitionistisches Verhalten vor.[192]

Indem Presley im nationalen Fernsehen einen Song in einem innovativen musikalischen Stil interpretierte, der eine Fusion von regionalen Musikrichtungen der weißen und afroamerikanischen Arbeiterklasse (Country und Rhythm & Blues) darstellte, und dabei gleichzeitig etabliertes Entertainment parodierte, rüttelte er gleich an mehreren moralischen Säulen der amerikanischen Gesellschaft der fünfziger Jahre: dem Konzept der Rassentrennung, unterschiedlichen moralischen Normen für adäquates Geschlechterverhalten von Männern und Frauen, Klassenzugehörigkeit und Herkunft.[193] Presleys Live-Auftritte im Fernsehen wurden von nun an zensiert bzw. entschärft, und bei einem Konzert in Florida wurde ihm 1956 unter Androhung einer Haftstrafe gleich ganz verboten, den Unterkörper auch nur andeutungsweise zu bewegen. Ersatzweise bewegte er – strengstens bewacht von der örtlichen Polizei – ausschließlich den kleinen Finger zum Rhythmus seiner Musik, was bei seinem jugendlichen Publikum mit derselben Begeisterung aufgenommen wurde wie der verbotene volle Körpereinsatz.[194] Ab 1969 setzte Presley in der Konzeption seiner Live-Show in Las Vegas und auf Tournee in anderer Weise neue Maßstäbe in Sachen Selbstinszenierung eines Popstars.

Nachleben: Die posthume Karriere


Hauptartikel: Nachleben Elvis Presleys

Als Elvis Presley 1977 überraschend im Alter von 42 Jahren starb, hinterließ er weder eine Autobiographie noch sonstige Aufzeichnungen, anhand derer man sich neben seiner Musik ein Bild über seine Person hätte machen können. Er schrieb zeitlebens nur wenige Briefe, gab kaum Interviews und wenn, dann häufig im Zuge von Pressekonferenzen, die kaum den richtigen Rahmen für ein tiefergehendes Gespräch bildeten. Fragen zu seinem Privatleben oder zu seiner politischen Haltung wies er stets freundlich, aber bestimmt zurück.[195]

Presley trat nie in Talkshows auf, verkehrte nur mit wenigen ausgesuchten Kollegen aus dem Entertainment und mied Veranstaltungen wie Preisverleihungen oder Prominentenpartys.[196] Stattdessen sah man ihn immer wieder bei Konzerten von Kollegen in Las Vegas, in Memphis, in der Presselounge bei einem Footballspiel oder bei einem Karateturnier in Begleitung seines stets präsenten Gefolges aus Mitarbeitern und alten Freunden – von der Presse als „Memphis Mafia“ bezeichnet.[197] Außer den Rahmendaten einer sehr erfolgreichen Karriere war bis 1977 in der breiten Öffentlichkeit wenig über den Mann aus Memphis bekannt. Dies ließ viel Raum für Spekulationen, die der Mythologisierung und letztendlich auch Falschinformation über Presley Vorschub leisteten und die heute fester Bestandteil seiner Geschichte als Teil der Popkultur sind. In Untersuchungen zur amerikanischen Popkultur, die sich mit dem anhaltenden Phänomen Elvis Presley beschäftigen, wird daher die posthume Karriere Presleys ab 1977 als eigenständiges Thema gesehen.[198]

Erfolge


Tonträgerverkäufe


Bis zu seinem Tod im August 1977 soll Elvis Presley weltweit zwischen 400 und 500 Millionen Tonträger verkauft haben; im ersten Jahr nach seinem Tod kamen schätzungsweise weitere 200 Millionen hinzu.[199][7] Einigermaßen seriösen Recherchen zufolge waren es bis 2007 über eine Milliarde.[7] Damit gilt Presley als der wahrscheinlich kommerziell erfolgreichste Solokünstler weltweit. Die unabhängige RIAA (Recording Industry Association of America) zeichnete ihn 2004 zudem als Best Selling Solo Artist in U.S. History aus,[8] – eine Auszeichnung, die er zwischendurch an den Country-Sänger Garth Brooks abtreten musste, um sie sich Anfang Dezember 2010 erneut zu sichern.[200]

Presley verzeichnet mit 167 (Stand: Dezember 2011) die meisten Tonträger, die von der RIAA mit Gold (mindestens 500.000 verkaufte Tonträger), Platin (eine Million), oder Multiplatin (mehrere Millionen) zertifiziert wurden, und seit September 2011 auch einen Diamant-Award (ab zehn Millionen.)[201] Ihm folgen die Beatles mit 114 Zertifizierungen (Stand September 2011). Da immer wieder neue Presley-Veröffentlichungen Gold-, Platin- oder Multiplatin-Status erreichen, ist die Tendenz seiner Zertifizierungen steigend. Bei der RIAA werden nur die Inlandsverkäufe erfasst, die mindestens Gold erreicht haben, deshalb sind die RIAA-Werte eines Künstlers auch nicht gleichbedeutend mit den von ihm insgesamt in den USA verkauften Tonträgern. Alles, was unter bzw. zwischen den Schwellenwerten liegt, wird nicht gezählt. Zudem werden Single-Verkäufe zwar von der RIAA zertifiziert, aber nicht wie die Alben für die Vergabe des Best Selling Solo Artist in U.S.-History angerechnet, was im Falle Presleys eine Differenz von etwa 50 Millionen verkauften Tonträgern ausmacht.[202][7]

Auslandsverkäufe sind generell bei allen Künstlern – vor allem, wenn sie Jahrzehnte zurückliegen – schwierig zu verfolgen, im Falle Presleys, der seine Auslandstantiemen direkt beziehungsweise nicht über RCA in den USA erhielt, versucht man auch hier das Bild nach und nach zu vervollständigen. Aufgrund der Entwicklung der Musikbranche in den letzten Jahrzehnten kann man davon ausgehen, dass das Verhältnis von Verkäufen innerhalb der USA zu denen im Rest der Welt bei 1/3 zu 2/3 liegt.[7][203]

Charterfolge USA


Wenn von Presleys Charterfolgen in den USA die Rede ist, werden in der Regel nur seine Erfolge in den Billboard-Pop-Charts zum Vergleich mit anderen Künstlern herangezogen. Wie erfolgreich er tatsächlich war, lässt sich am besten aus einer Gesamtbetrachtung aller relevanten Billboard-Charts ersehen. So war er in den Pop-Charts bis 2008 mit 165 Songs vertreten, in den Country-Charts mit 85 (1955–1998), mit 53 in den Adult-Contemporary- (1961–2002) und 35 in den Rhythm & Blues-Charts (1956–1963). Presley ist bis heute der einzige Musiker, der Nummer-eins-Hits in den Pop-, Country-, Adult-Contemporary- und Rhythm & Blues-Charts hatte.[204]

Seinen zehn Nummer-eins-Alben in Billboards Pop-Charts stehen sieben Nummer-eins-Alben in den Country-Charts und zwei Nummer-eins-Alben in den Weihnachtscharts gegenüber. Bis 1977 hatte Presley statt neun eigentlich 15 unterschiedliche Nummer-eins-Alben, das Aloha-Album, das sowohl in den Pop- als auch in den Country-Charts die Spitzenposition erreichte, und Elvis Sings The Wonderful World of Christmas, das 1972 und 1973 die Spitzenposition erreichte, jeweils nur einmal gerechnet. Presley hatte 27 Top-Ten-Alben in den Pop- und 30 in den Country-Charts.[41]

Mit 165 Songs in den amerikanischen Billboard-Pop-Charts zwischen 1955 und 2008 ist Presley bis heute der unangefochtene Spitzenreiter dieser Chart-Kategorie, gefolgt von James Brown (107) und Ray Charles (91). Ferner hat er mit 104 Liedern die meisten Top-40-Songs in diesem Zeitraum vor Elton John (56) und den Beatles (51), mit 38 Titeln auch die meisten Top-Ten-Hits vor Madonna (37) und den Beatles (34). Mit insgesamt 80 Wochen auf Platz eins hält er bis heute auch diesen Rekord in den Pop-Charts vor Madonna (79) und den Beatles (59). Bei der Anzahl der Nummer-eins-Hits liegt er gemeinsam mit Mariah Carey (beide 18) auf Platz zwei hinter den Beatles mit 20.[205]

Presley ist der einzige Musiker, der in zwei Jahrzehnten als erfolgreichster Solokünstler mit seinen Songs die Pop-Charts dominierte, nämlich die 1950er (vor Pat Boone) und die 1960er-Jahre (vor Ray Charles). In den 1970er-Jahren musste er seine Spitzenposition an Elton John abtreten und rangierte auf Platz sieben. Nach Billboards Klassifizierungssystem ist Presley der erfolgreichste Musiker der Pop-Charts zwischen 1955 und 2008 – mit weitem Abstand in Punkten vor den Beatles, Elton John, Madonna und Mariah Carey auf den nachfolgenden Plätzen.[206]

Neben zahlreichen Hits in den Pop-Charts hatte Presley im Zeitraum von 1955 bis 1998 85 Hits in den Billboard-Country-Charts, davon 65 bis zu seinem Todesjahr. Bis 1977 konnte er 48 Top-40-Single-Platzierungen für sich verbuchen. 42 Hits kamen in die Top 20, 10 kamen auf Platz 1 (elf bis 2008). Zu Beginn seiner Karriere beim Sun-Label wurden Presley-Titel zunächst nur in den regionalen, damals noch so genannten „Country & Western-Charts“ in Memphis geführt – hier hatte er zwischen 1954 und 1956 acht Top-fünf-Titel.[207] Presley hatte in den Country-Charts sieben Nummer-eins-Alben, die bis auf das Live-Album Aloha From Hawaii nicht deckungsgleich mit seinen Nummer-eins-Alben in den Pop-Charts waren. Sechs der sieben Nummer-eins-Alben stammen aus dem Zeitraum von 1973 bis 1977. Insgesamt 30 Alben kamen bis 2004 unter die Top Ten, 36 in die Top 20 und 45 in die Top 40[41] In der Liste der 300 erfolgreichsten Country-Musiker zwischen 1944 und 2008 rangiert Presley auf Platz 38, obwohl er nur in den 1950ern und 1970ern in diesem Genre aktiv war.[208]

In Billboards Adult-Contemporary-Charts (auch Easy-Listening-Charts) hatte Presley zwischen 1961 und 2002 insgesamt 53 Hits, 48 Top-40-, 41 Top-20- und sieben Nummer-eins-Hits.[41] Nach Elton John, Frank Sinatra und Barbra Streisand hatte Elvis Presley die meisten Hits in dieser Chart-Kategorie, er rangiert auf Platz 8 der 200 erfolgreichsten Adult-Contemporary-Künstler des Zeitraums 1961 bis 2006.[209] In Billboards Rhythm & Blues-Charts, die vorwiegend farbigen Musikern vorbehalten war, erzielte Presley 35 Hits zwischen 1956 und 1963, davon 29 in den Top 20 und fünf Nummer-eins-Hits.[41]

Relativ wenig bekannt ist, dass Presley hinter Bing Crosby und Gene Autry auch der dritterfolgreichste Interpret von Weihnachtssongs ist.[210] Die RIAA gab 2008 bekannt, dass Elvis Christmas Album, eine Zusammenstellung von Weihnachtssongs aus den 1950ern und 1970ern, für das er im September 2011 auch seine bislang einzige Diamant-Auszeichnung erhielt, das meistverkaufte Weihnachtsalbum in den USA ist.[211] Zwischen 1963 und 1973 erschienen Weihnachtsalben generell nicht mehr in anderen Billboard-Charts, sondern wurden ausschließlich in speziellen Weihnachts-Charts veröffentlicht.[212] In diesem Zeitraum setzte sich Presleys Veröffentlichung Elvis Sings The Wonderful World of Christmas gleich zweimal, 1972 und 1973 an die Spitze dieser Chartkategorie. Als einzelne Songs waren vor allem 1964 Blue Christmas mit Platz eins und 1966 If Every Day Was Like Christmas mit Platz zwei erfolgreich.[213]

Zu Beginn von Presleys Karriere spielte in der Musikindustrie die Single als Tonträger noch eine wesentlich größere Rolle als das Album, das sich viele Musikliebhaber finanziell nur hin und wieder leisten konnten. Die Brücke zwischen Single und Album schloss eine Zwischenform, die sogenannte Extended Play, die bis zu sechs Songs umfasste. In der Hochphase der EPs gab es hierfür eine separate Chartkategorie neben den Single- und LP-Charts, in der Presley zwischen 1957 und 1959 16 Spitzenreiter verzeichnete.[214]

Wichtige Auszeichnungen


Die 1958 gegründete NARAS zeichnete Presley 1971 als den bis dahin jüngsten Vertreter mit dem Lifetime Achievement Award aus, mit dem die Lebenswerke herausragender Musiker aller Genres und Stilrichtungen gewürdigt werden. Die Auszeichnung wird entsprechend selektiv vergeben und ist daher seltener als die bekannteren Grammy Awards, für die es mittlerweile über 100 Kategorien gibt. Presley war nach Bing Crosby, Frank Sinatra, Duke Ellington, Ella Fitzgerald und Irving Berlin der sechste Preisträger dieser Auszeichnung.[215]

Presley wurde bis 1978 14 Mal für den Grammy nominiert.[216], den er dreimal für Gospelaufnahmen erhielt:

  • 1967: Album How Great Thou Art von 1966
  • 1972: Album He Touched Me von 1972
  • 1974: Live-Interpretation von How Great Thou Art. Konzert in Memphis vom 20. März 1974[217]

Weitere 5 Nominierungen gab es für posthum herausgegebene Box-Sets, zuletzt für das 2011 von Ernst Jorgensen zusammengestellte Set Young Man With The Big Beat: The Complete ’56 Elvis Presley Masters in der Kategorie "Bestes Historisches Album".[218] Die NARAS nahm ferner sechs Studioaufnahmen von Presley in die NARAS Hall of Fame auf:[219]

  • Hound Dog (1956, aufgenommen 1988)
  • Heartbreak Hotel (1956, aufgenommen 1995)
  • That's All Right (1954, aufgenommen 1998)
  • Suspicious Minds (1969, aufgenommen 1999)
  • Don't Be Cruel (1956, aufgenommen 2002)
  • Are You Lonesome Tonight (1960, aufgenommen 2007).

Diese Hall of Fame wurde 1973 gegründet, um Aufnahmen von dauerhafter hoher Qualität und historischer Bedeutung auszuzeichnen, wobei die Songs älter als 25 Jahre sein müssen.[220]

Für seine musikalischen Erfolge erhielt Presley zahllose weitere Auszeichnungen aus dem In- und Ausland, die neben seinen Gold- und Platinplatten in Graceland ausgestellt sind. Presleys ehemaliger Wohnsitz Graceland ist seit 1982 für Besichtigungen geöffnet und wurde 2006 aufgrund seiner historischen Bedeutung von der US-Regierung als National Historic Landmark ausgezeichnet. In der Begründung hieß es, dass Presley die amerikanische Musik und Kultur tiefgreifend verändert habe, in mehreren Halls of Fame vertreten ist und von 1957 bis zu seinem Tode 1977 in Graceland lebte. Graceland hat jährlich etwa 600.000 Besucher und gilt nach dem Weißen Haus als das zweitbekannteste Haus der USA.

Des Weiteren ist Presley als einziger Künstler in fünf Halls of Fame vertreten: Rock ’n’ Roll, Rockabilly, Country, Blues und Gospel. 1984 erhielt er posthum den W.C. Handy Award der Blues Foundation in Memphis für seine Verdienste um den Blues sowie den Golden Hat Award der Academy of Country Music.[221]

Elvis Presley auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost 1988

1970 wurde Presley von der United States Junior Chamber als einer der „Zehn herausragenden jungen Männer der Nation“ (Ten Outstanding Young Men of the Nation) ausgezeichnet. Diese Auszeichnung heißt heute „Ten Outstanding Americans“ und wird seit 1938 jährlich von einer Jury vergeben. Sie würdigt Errungenschaften in allen Bereichen des Lebens, darunter Wirtschaft, Wissenschaft, Medizin, Sport und Entertainment.[222]

1992 gab die US-Post eine Elvis-Briefmarke heraus. Zur Auswahl standen zwei Motive, eins mit Abbild des jungen Sängers aus dem Jahr 1956 und eins mit dem Aloha-Entertainer von 1973. Zum ersten Mal in der Geschichte der US-Post wurde eine Umfrage in der Bevölkerung gestartet, welches Motiv die Briefmarke zieren solle. 1,2 Millionen US-Bürger stimmten ab und wählten den jungen Presley zum Briefmarkenmotiv. Die Marke wurde schnell zum Verkaufsschlager; sie gilt mit einer Auflage von 500 Millionen Stück als die meistverkaufte Briefmarke in den USA.[223] Bereits 1988 war eine deutsche Briefmarke mit einem anderen Motiv herausgegeben worden.

Singles USA

1950er

Jahr Titel (A-Seite / B-Seite) # Spitzenposition RIAA
US Pop US Country US R&B
Sun Records
1954 That's All Right / Blue Moon of Kentucky 209 - - - Gold
Good Rockin’ Tonight / I Don't Care If the Sun Don't Shine 210 - / 74 - - Gold
1955 Milkcow Blues Boogie / You're a Heartbreaker 215 [A 1] - - - -
Baby Let's Play House / I'm Left, You're Right, She's Gone 217 - 5 / - - -
I Forgot to Remember to Forget / Mystery Train 223 - 1 / 10 - -
RCA Victor
1955 Mystery Train / I Forgot to Remember to Forget 47-6357 - - - -
That's All Right / Blue Moon of Kentucky 47-6380 - - - -
Good Rockin’ Tonight / I Don't Care If the Sun Don't Shine 47-6381 - - - -
Milkcow Blues Boogie / You're a Heartbreaker 47-6382 - - - -
Baby Let's Play House / I'm Left, You're Right, She's Gone 47-6383 - - - -
1956 Heartbreak Hotel / I Was the One 47-6420 1 / 19 1 / 8 3 / - 2× Multi-Platin
I Want You, I Need You, I Love You / My Baby Left Me 47-6540 1 / 31 1 / 13 3 / - Platin
Don't Be Cruel / Hound Dog 47-6604 1 / 1 1 / 1 - / 1 4× Multi-Platin
Blue Suede Shoes / Tutti Frutti 47-6636 20 - - Gold
I Got a Woman / I'm Counting on You 47-6637 - - - -
I'm Gonna Sit Right Down and Cry (Over You) / I'll Never Let You Go (Little Darlin') 47-6638 - - - -
Tryin' to Get to You / I Love You Because 47-6639 - - - -
Blue Moon / Just Because 47-6640 55 - - -
Money Honey / One-Sided Love Affair 47-6641 76 / - - - -
Shake, Rattle and Roll / Lawdy, Miss Clawdy 47-6642 - - - -
Love Me Tender / Any Way You Want Me (That's How I Will Be) 47-6643 1 / 20 3 / - 3 / 12 3× Multi-Platin
Love Me / When My Blue Moon Turns To Gold Again / Paralyzed EPA-992[3] 2 / 19 / 59 10 / - / - 7 / - / - -
Old Shep / So Glad You're Mine / Ready Teddy / Anyplace is Paradise EPA-993[4] 47 / - / - / - - / - / - / - - / - / - / - -
Poor Boy / We're Gonna Move / Love Me Tender / Let Me EPA-4006[5] 24 / - / - / - - / - / - / - - / - / - / - -
1957 Too Much / Playing for Keeps 47-6800 1 / 21 3 / 8 3 / - Platin
All Shook Up / That's When Your Heartaches Begin 47-6870 1 / 58 1 / - 1 / - 2× Multi-Platin
Let Me Be Your Teddy Bear / Loving You 47-7000 1 / 20 1 / 15 1 / - 2× Multi-Platin
Jailhouse Rock / Treat Me Nice 47-7035 1 / 18 1 / 11 1 / - 2× Multi-Platin
Don't / I Beg of You 47-7150 1 / 8 2 / 4 4 / - Platin
Peace In The Valley / It Is No Secret / I Believe / Take My Hand, Precious Lord EPA-4054[6] 25 / - / - / - - / - / - / - - / - / - / - -
Mean Woman Blues / Lonesome Cowboy / Hot Dog / Got A Lot Of Livin' To Do 2-1515[7] - / - / - / - 11 / - / - / - 11 / - / - / -
1958 Wear My Ring Around Your Neck / Doncha' Think It's Time 47-7240 2 / 15 3 / - 1 / 10 Platin
Hard Headed Woman / Don't Ask Me Why 47-7280 1 / 25 2 / - 2 / 9 Platin
One Night / I Got Stung 47-7410 4 / 8 24 / - 10 / - Platin
(You're So Square) Baby I Don't Care/ Jailhouse Rock / Young And Beautiful / I Want To Be Free / Don't Leave Me Now EPA-4114[8] - / - / - / - / - - / - / - / - / - 14 / - / - / - / - -
1959 (Now and Then There's) A Fool Such as I / I Need Your Love Tonight 47-7506 2 / 4 16 / - Platin
A Big Hunk o' Love / My Wish Came True 47-7600 1 / 12 10 /15 Gold
  1. Es existieren zwei verschiedenen Auflagen von Sun 215; eine führt Elvis Presley - Scotty & Bill als Interpret, eine nur Elvis Presley.

1960er

Jahr Single Spitzenposition RIAA Album
US Pop US Country US R&B US AC
1960 "Stuck on You" 1 27 6 Platin nur als Single
"Fame and Fortune" 17
"It’s Now or Never" 1 Platin
"A Mess of Blues" 32
"Are You Lonesome Tonight?" 1 22 3 2× Multi-Platin
"I Gotta Know" 20
1961 "Surrender" 1 Platin
"Lonely Man" 32
"Flaming Star" 14
"I Feel So Bad" 5 Gold
"Wild in the Country" 26
"(Marie's the Name) His Latest Flame" 4 2 Gold
"Little Sister" 5
"Can’t Help Falling in Love" 2 1 Platin Blue Hawaii
1962 "Rock-A-Hula Baby" 23
"Good Luck Charm" 1 Platin nur als Single
"Anything That's Part of You" 31 6
"Follow That Dream" 15 5
"She's Not You" 5 13 2 Gold
"Just Tell Her Jim Said Hello" 55
"King of the Whole Wide World" 30
"Return to Sender" 2 5 Platin Girls! Girls! Girls!
"Where Do You Come From" 99
1963 "One Broken Heart for Sale" 11 21 Gold It Happened at the World's Fair
"They Remind Me Too Much of You" 53
"(You're The) Devil in Disguise" 3 Gold nur als Single
"Please Don't Drag That String Around"
"Bossa Nova Baby" 8 20 Gold Fun in Acapulco
"Witchcraft" 32 nur als Single
1964 "Kissin' Cousins" 12 Gold Kissin' Cousins
"It Hurts Me" 29 nur als Single
"Kiss Me Quick" 34
"Suspicion"
"What’d I Say" 21
"Viva Las Vegas" 29 Gold
"Such a Night" 16
"Never Ending"
"Ask Me" 12
"Ain't That Loving You Baby" 16 Gold
"Blue Christmas" 1 Platin
1965 "Do the Clam" 21 Girl Happy
"You'll Be Gone" 121
"Crying in the Chapel" 3 1 Platin nur als Single
"I Believe in the Man in the Sky"
"(Such an) Easy Question" 11 1
"It Feels So Right" 55
"I'm Yours" 11 1 Gold
"(It's a) Long Lonely Highway" Kissin' Cousins
"Puppet on a String" 14 3 Gold Girl Happy
"Wooden Heart" nur als Single
"Santa Claus Is Back in Town"
"Blue Christmas" (re-release)
1966 "Tell Me Why" 33 Gold
"Blue River" 95
"Joshua Fit the Battle"
"Known Only to Him"
"Milky White Way"
"Swing Down Sweet Chariot"
"Frankie and Johnny" 25 3 Gold Frankie and Johnny
"Please Don't Stop Loving Me" 45
"Love Letters" 19 nur als Single
"Come What May"
"Spinout" 40 Spinout
"All That I Am" 41 nur als Single
"If Every Day Was Like Christmas" 2
1967 "How Would You Like to Be"
"Indescribably Blue" 33
"Fools Fall in Love"
"Long Legged Girl (with the Short Dress On)" 63 Double Trouble
"That's Someone You Never Forget" 92 nur als Single
"There's Always Me" 56
"Judy" 78
"Big Boss Man" 38 Clambake
1968 "You Don't Know Me" 44
"Guitar Man" 43
"Hi-Heel Sneakers" nur als Single
"U.S. Male" 28 55
"Stay Away" 67
"You'll Never Walk Alone" 90
"We Call on Him"
"Your Time Hasn't Come Yet Baby" 71 50 Speedway
"Let Yourself Go" 72
"A Little Less Conversation" 69 Almost in Love
"Almost in Love" 95
"If I Can Dream" 12 Gold Elvis (NBC-TV Special)
1969 "Edge of Reality" Almost in Love
"Memories" 35 56 7 Elvis (NBC-TV Special)
"Charro" Almost in Love
"His Hand in Mine" nur als Single
"How Great Thou Art"
"In the Ghetto" 3 60 Platin From Elvis in Memphis
"Any Day Now"
"Clean Up Your Own Backyard" 35 74 Gold Almost in Love
"The Fair Is Moving On" nur als Single
"Suspicious Minds" 1 4 Platin From Memphis to Vegas
"You'll Think of Me"
"Don't Cry Daddy" 6 13 3 Platin nur als Single
"Rubberneckin'" flip Almost in Love

1970er

Jahr Single Spitzenposition RIAA Album
US Pop US Country US AC
1970 "Kentucky Rain" 16 31 3 Gold single only
"My Little Friend" Almost in Love
"The Wonder of You" 9 37 1 Gold On Stage: February 1970
"Mama Liked the Roses" flip Elvis' Christmas Album
"I've Lost You" 32 57 5 Gold That's the Way It Is
"The Next Step Is Love" flip flip
"You Don't Have to Say You Love Me" 11 56 1 Gold
"Patch It Up" flip
"I Really Don't Want to Know" 21 23 2 Gold Elvis Country (I'm 10,000 Years Old)
"There Goes My Everything" flip 9 2
1971 "Where Did They Go, Lord" 33 55 nur als Single
"Rags to Riches" flip
"Life" 53 34 Love Letters from Elvis
"Only Believe" flip
"I'm Leavin'" 36 2 nur als Single
"Heart of Rome" Love Letters from Elvis
"It's Only Love" 51 nur als Single
"The Sound of Your Cry"
"Merry Christmas Baby" Elvis Sings the Wonderful World of Christmas
"O Come All Ye Faithful"
1972 "Until It's Time for You to Go" 40 68 Elvis Now
"We Can Make the Morning"
"He Touched Me" He Touched Me
"Bosom of Abraham"
"An American Trilogy" 66 Elvis: As Recorded at Madison Square Garden
"The First Time Ever I Saw Your Face" nur als Single
"Burning Love" 2 Platin Burning Love and Hits from His Movies, Volume 2
"It's a Matter of Time" 36
"Separate Ways" 20 flip 3 Gold Separate Ways
"Always on My Mind" 16
1973 "Steamroller Blues" 17 flip Aloha from Hawaii: Via Satellite
"Fool" flip 31 12 Elvis ("Fool" album)
"Raised on Rock" 41 Raised on Rock/For Ol' Times Sake
"For Ol' Times Sake" flip 42
1974 "I've Got a Thing About You Baby" 39 4 Good Times
"Take Good Care of Her" flip flip
"If You Talk in Your Sleep" 17 flip 6 Promised Land
"Help Me" 6
"Promised Land" 14 flip
"It's Midnight" 9
1975 "My Boy" 20 14 1 Good Times
"Thinking About You" Promised Land
"T-R-O-U-B-L-E" 35 11 Today
"Mr. Songman" Promised Land
"Bringing It Back" 65 Today
"Pieces of My Life" 33
1976 "Hurt" 28 6 7 From Elvis Presley Boulevard, Memphis, Tennessee
"For the Heart" flip 45
"Moody Blue" 31 1 2 Moody Blue
"She Thinks I Still Care" flip flip
1977 "Way Down" 18 1 Platin
"Pledging My Love" flip
"My Way" 22 2 6 Gold Elvis in Concert
"America the Beautiful" flip single only
1978 "Unchained Melody" 6 Moody Blue
"Softly as I Leave You" 109 flip nur als Single
"Puppet on a String" 78 Elvis Sings for Children and Grownups Too
"(Let Me Be Your) Teddy Bear" (re-release) 105 flip
1979 "Are You Sincere" 10 Our Memories of Elvis
"Solitaire" flip
"There's a Honky Tonk Angel (Who Will Take Me Back In)" 6 Our Memories of Elvis Volume 2
"I Got a Feelin' in My Body" flip

1980er bis Gegenwart

Jahr Single Spitzenposition RIAA Album
US Pop US Country US AC
1981 "Guitar Man" 28 1 Guitar Man
"Lovin' Arms" 8
"You Asked Me To" flip
1982 "You'll Never Walk Alone" 73 Greatest Hits Volume 1
"There Goes My Everything" (re-release) flip
"The Elvis Medley" 71 31 31 nur als Single
1983 "I Was the One" (re-release) 92 I Was the One
"Wear My Ring Around Your Neck" (re-release) flip
1996 "Heartbreak Hotel" (re-release) Heartbreak Hotel (CD single)
1998 "Blue Christmas" (re-release) 55 Blue Christmas
2002 "A Little Less Conversation" (JXL remix) 50 Gold ELV1S: 30 #1 Hits
2003 "Rubberneckin'" (remix) 94 ELV1S: 2nd to None
2008 "I'll Be Home for Christmas" (with Carrie Underwood) 54 14 Christmas Duets
"Blue Christmas" (with Martina McBride) 36 22

Alben USA

Studioalben

Jahr Album Spitzenposition RIAA
US Country US Pop
1956 Elvis Presley 1 Gold
Elvis 1 Gold
1957 Elvis’ Christmas Album 1 9× Multi-Platin
1960 Elvis Is Back! 2 Gold
His Hand in Mine 7 13 Platin
1961 Something for Everybody 1 Gold
1962 Pot Luck 4
1967 How Great Thou Art 7 18 2× Multi-Platin
1969 From Elvis in Memphis 2 13 Gold
From Memphis to Vegas/From Vegas to Memphis 5 12 Gold
1970 Back in Memphis
1971 Elvis Country (I’m 10.000 Years Old) 6 12 Gold
Love Letters from Elvis 12 33
Elvis Sings the Wonderful World of Christmas 13 3× Multi-Platin
1972 Elvis Now 45 43 Gold
He Touched Me 32 79 Platin
1973 Elvis 8 52
Raised on Rock/For Ol’ Times Sake 50
1974 Good Times 5 90
1975 Promised Land 1 47
Today 4 57
1976 From Elvis Presley Boulevard, Memphis, Tennessee 1 41 Gold
1977 Moody Blue 1 3 2× Multi-Platin
"—" keine Chartplatzierungen oder RIAA Zertifizierungen

Soundtrack-/Filmalben

Jahr Album Spitzenposition RIAA
US Country US Pop

 

1957 Loving You[9] 1 Gold
1958 King Creole 2 Gold
1960 G.I. Blues 1 Platin
1961 Blue Hawaii 1 3× Multi-Platin
1962 Girls! Girls! Girls! 3 Gold
1963 It Happened at the World's Fair 4
Fun in Acapulco 3
1964 Kissin' Cousins 6
Roustabout 1 Gold
1965 Girl Happy 8 Gold
Harum Scarum 8
1966 Frankie and Johnny 20
Paradise, Hawaiian Style 15
Spinout[10] 18
1967 Double Trouble 47
Clambake 40
1968 Speedway 82
Elvis (NBC-TV Special) 8 Platin
1970 That's the Way It Is 8 21 Gold
2010 Viva Elvis - The Album
"—" denotes releases that did not chart or not certified

Live-Alben

Jahr Album Spitzenposition RIAA
US Country US Pop
1970 On Stage: February 1970 13 13 Platin
Elvis in Person at the International Hotel Gold
1972 Elvis: As Recorded At Madison Square Garden 22 11 3× Multi-Platin
1973 Aloha From Hawaii: Via Satellite 1 1 5× Multi-Platin
1974 Elvis: As Recorded Live On Stage In Memphis 2 33 Gold
Having Fun With Elvis On Stage 9 130
1977 Elvis in Concert 1 5 3× Multi-Platin
1978 Mahalo from Elvis
"—" nicht in den Charts bzw. nicht RIAA zertifiziert

Hit-Zusammenstellungen

Jahr Album Spitzenpositionen RIAA
US Country US Pop
1958 Elvis' Golden Records 3 6× Multi-Platin
1959 For LP Fans Only 19
A Date with Elvis 32
Elvis' Gold Records Volume 2: 50,000,000 Elvis Fans Can't Be Wrong 31 Platin
1963 Elvis' Golden Records Volume 3 3 Platin
1965 Elvis for Everyone 10
1968 Elvis' Gold Records Volume 4 33 Gold
1974 Elvis: A Legendary Performer Volume 1 1 43 2× Multi-Platin
1976 Elvis: A Legendary Performer Volume 2 9 46 2× Multi-Platin
The Sun Sessions 2 76
1977 Welcome to My World 4 44 Platin
"—" keine Chartplatzierungen oder RIAA-Zertifizierungen

Preisreduzierte Kompilationen (budget issues)

Jahr Album Spitzenposition RIAA
US Country US Pop
1969 Elvis Sings Flaming Star 96 Platin
1970 Let's Be Friends 105 Platin
Worldwide 50 Gold Award Hits Vol. 1 25 45 2× Multi-Platin
Almost in Love 65 Platin
Elvis' Christmas Album 9× Multi-Platin
1971 You'll Never Walk Alone 69 3× Multi-Platin
C'mon Everybody 70 Gold
The Other Sides - Elvis Worldwide Gold Award Hits Vol. 2 120 Gold
I Got Lucky 104 Gold
1972 Elvis Sings Hits from His Movies, Volume 1 87 Platin
Burning Love and Hits From His Movies, Volume 2 10 22 2× Multi-Platin
1973 Separate Ways 12 46 Platin
Almost in Love
1975 Pure Gold 5 2× Multi-Platin
Double Dynamite Platin
1976 Frankie and Johnny Platin
"—" Keine Chartplatzierungen oder RIAA-Zertifizierungen

Extended Play Charts 1956 - 1960

Jahr Titel Spitzenposition RIAA
1956 Elvis Presley 10 Gold
Elvis Presley Vol 2 9 -
Heartbreak Hotel 5 Gold
The Real Elvis 5 Platin
Elvis Vol. 1 1 2× Multi-Platin
Love Me Tender 9 Platin
1957 Peace The Valley 3
Just For You 2
Loving You Vol 1 1
Loving You Vol 2 4
Jailhouse Rock 1
Elvis Sings Christmas Songs 1
King Creole Vol 1 1
King Creole Vol 2 1
1958 Elvis Sails 2
A Touch of Gold Vol 1 1
1960 Strictly Elvis 1

Box-Zusammenstellungen

Jahr Album Spitzenpositionen RIAA
US Country US Pop
1980 Elvis Aron Presley 8 27 Platin
1984 A Golden Celebration 55 80
1992 The King of Rock 'n' Roll: The Complete 50's Masters 159 2× Multi-Platin
1993 From Nashville to Memphis: The Essential 60's Masters Platin
1995 Walk a Mile in My Shoes: The Essential 70's Masters Gold
1997 Platin: A Life in Music 80 Gold
1999 Artist of the Century 163
2000 Peace in the Valley: The Complete Gospel Recordings
2001 Live In Las Vegas
2002 Today Tomorrow and Forever 21 180
2003 Elvis: Close Up 41
2005 Elvis 18 UK Number 1's
2007 Elvis The King
2008 The Complete '68 Comeback Special
2009 Elvis 75 - Good Rockin' Tonight 43
"—" keine Chartpositionen

Sonderausgaben

Jahr Album Spitzenpositionen RIAA
US Country US Pop
1978 He Walks Beside Me 6 113 Gold
Mahalo from Elvis
Elvis: A Canadian Tribute 7 86
Elvis Sings For Children and Grownups Too 5 130
1979 Our Memories of Elvis 6 132 Gold
Our Memories of Elvis Volume 2 12 157
Elvis: A Legendary Performer Volume 3 10 113 Gold
1981 Guitar Man (remix) 6 49
This Is Elvis 115 Gold
Greatest Hits Volume 1 47 142
1982 The Elvis Medley 29 133
Memories of Christmas 48 Gold
1983 I Was the One 35 183
Elvis: A Legendary Performer Volume 4
1984 Elvis: The First Live Recordings 163
Elvis: The Hillbilly Cat
Elvis' Gold Records Volume 5 Gold
1985 A Valentine Gift for You
Reconsider Baby
1987 The Number One Hits 143 3× Multi-Platin
The Top Ten Hits 117 4× Multi-Platin
The Complete Sun Sessions Gold
Love Me Tender Gold
1988 Essential Elvis
Elvis in Nashville
1989 Elvis Presley Stereo '57 (Essential Elvis Vol. 2)
1990 The Great Performances
1991 Hits Like Never Before (Essential Elvis Vol. 3)
Elvis Presley Sings Leiber & Stoller
Collector's Gold
The Lost Album[11]
1992 Blue Christmas Gold
1994 If Everyday Was Like Christmas Platin
Amazing Grace: His Greatest Sacred Performances 2× Multi-Platin
1995 Heart and Soul 61 Gold
Command Performances: The Essential 60's Masters II
1996 Elvis 56
Heartbreak Hotel (CD single)
A Hundred Years from Now (Essential Elvis Vol. 4)
Great Country Songs 73
1997 An Afternoon in the Garden
Greatest Jukebox Hits 75
1998 Love Songs
Rhythm and Country (Essential Elvis Vol. 5) 57
Tiger Man
Memories The '68 Comeback Special
1999 Sunrise
Suspicious Minds
Tomorrow Is a Long Time
Burning Love
It's Christmas Time 80 2× Multi-Platin
2000 Such a Night (Essential Elvis Vol. 6)
That's the Way It Is (Special Edition)
The Elvis Presley Collection - Country 19 159
White Christmas
2001 Country Side of Elvis 51
2002 ELV1S 1 1 5× Multi-Platin
2003 2nd to None 3 Platin
Christmas Peace 30 175
2004 Ultimate Gospel 30
Elvis at Sun 37
2005 Love, Elvis 120
Elvis by the Presleys 15
Hitstory 47
2006 #1 Singles 62
The Complete Million Dollar Quartet
Elvis Christmas 14 69
2007 The Essential Elvis Presley 72
Viva Las Vegas 54
Home for the Holidays 81
The Very Best of Love 181
2008 Playlist: The Very Best of Elvis Presley 188
Christmas Duets 3 17
Collector's Edition: Elvis Inspirational Memories 51
2009 I Believe: The Gospel Masters 54
The UK. Sun Sessions
Elvis: Love Me Tender - The Love Songs
"—" keine Chartpositionen oder RIAA-Zertifizierungen

Spielfilme

Konzertfilme

TV-Specials

Biografien


  • Bill E. Burk: The Tupelo Years. Propwash Publishing 1994.
  • Bill E. Burk: The Humes Years. Propwash Publishing 2008.
  • Bill E. Burk: The Sun Years. Propwash Publishing 1997.
  • Elaine Dundy: Elvis und Gladys (April 1, 1986) ISBN 0-440-12271-6, ISBN 978-0-440-12271-5.
  • Peter Guralnick: Last Train to Memphis. Elvis Presley, Sein Aufstieg 1935–1958. Bosworth Music, 2005.
  • Peter Guralnick: Careless Love – Der Abgesang 1959–1977. Bosworth Music, 2006.
  • Marc Hendrickx: Elvis A. Presley – Musik, Mensch, Mythos. Verlagsgruppe Koch, Höfen 2003.
  • Ernst Mikael Jørgensen: Elvis Presley: A Life in Music. St. Martin’s Press, 1998.
  • Ernst Mikael Jørgensen u. Peter Guralnick: Elvis Day by Day. The Definitive Record of His Life and Music. Ballantine Books, 1999.
  • Mike E. Rodger: Elvis Presley. Eine Biographie. Rautenberg, Leer 1976, ISBN 3-7921-0176-9.

Einzelaspekte Biografie und Karriere


  • Bill Bram: Elvis Frame by Frame. WingSpan Press, 2008.
  • Steve Binder: 68 at 40 Retrospective. JAT Productions, Chicago 2008.
  • Douglas Brode: Elvis Cinema and Popular Culture. McFarland & Company, 2006.
  • Louis Cantor: Dewey and Elvis. The Life And Times Of A Rock 'n' Roll Deejay. University of Illinois Press, Urbana/ Chicago 2005.
  • Classic Albums – Elvis Presley. DVD 2001 (Regisseur Jeremy Marre).
  • Heinrich Detering: Der Schamane in Las Vegas: Serialität und Ritual in Elvis Presleys Konzerten 1969 – 1977. In: Populäre Serialität: Narration – Evolution – Distinktion. Zum seriellen Erzählen seit dem 19. Jahrhundert. Hrsg. v. Frank Kelleter. Bielefeld: transcript Verlag, August 2012.
  • Björn Eckerl: Elvis im Kino: Was wir von Elvis-Filmen über Elvis und das Kino lernen können. Stroemfeld Verlag, 2011.
  • Tommy Edvardsen, Atle Simen Larsen: Elvis Presley Fashion For A King. Flaming Star and FTD Books/Follow That Dream Records, 2011.
  • Peter Guralnick: I Don't Sound Like Nobody. The Music Of Elvis Presley. Essay In: Begleitbuch zu The Complete Elvis Presley Masters. Limited Edition, 2010.
  • Peter Heigl: Sergeant Elvis Presley in Grafenwöhr. englisch-/deutsch-sprachige Ausgabe, Buch & Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 2007.
  • He Touched Me. The Gospel-Music of Elvis Presley. DVD-Dokumentation Coming Home Music 2000.
  • Ernst Mikael Jørgensen, Erik Rasmussen, Johnny Mikkelsen: Reconsider Baby. The Definite Elvis Sessionography 1954–1977. Pierian Press 1986.
  • Jerry Osborne: Elvis Word for Word. Random House, New York 2000.
  • Helmut Radermacher, Peter Osteried: Das große Elvis Presley Filmbuch. Hille, 2010.
  • Michael Rose: Elvis: Return To Tupelo. DVD-Dokumentation, 2009.
  • Ken Sharp: Elvis Presley, Writing for the King. Dänemark, FTD Books 2006.
  • Ken Sharp: Elvis '69. The Story of the King’s Return to the Concert Stage. 2009.
  • Paul Simpson: The Rough Guide To Elvis. 2002.
  • Joseph A. Tunzi: Elvis Concerts. JAT Publishing 2008.
  • Stein Erik Skar: Elvis The Concert Years 1969–1977. Norwegen 1997.
  • Alfred Wertheimer: Elvis mit 21: Von New York nach Memphis. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2006.
  • Joel Whitburn's Top Pop Singles: Chart Data Compiled From Billboard's Pop Singles Charts, 1955–2008, and Bubbling Under The Hot 100 Charts, 1959–2008. 12. Ausgabe, Record Research 2009.
  • Joel Whitburn: Presents Top Pop Albums, Chart Data Compiled From Billboards Pop Album Charts 1955–2009 and Bubbling Under The Top Pop Album Charts 1970–1985. 7. Auflage. Record Research 2010.
  • Joel Whitburn: Presents Billboard Top Adult Songs 1961–2006. Record Research 2007.
  • Joel Whitburn: Presents Hot Country Songs Billboard 1944–2008. Record Research 2008.
  • Adam Victor: The Elvis Encyclopaedia. Overlook/Duckworth/Peter Mayer Publishers 2008.
  • Daniel Wolff: Elvis in the Dark, The Threepenny Review. no. 79 (Autumn 1999), S. 31–33.

Musik- und kulturhistorische Bedeutung


  • Michael T. Bertrand: Race, Rock And Elvis. How A White Take On Black Sounds Revolutionized Race Relations. University Of Illinois Press, Chicago / Illinois 2005, ISBN 0-252-02586-5.
  • Thomas C. Carlson: Bit Parts: Dismembering Elvis in Recent Hollywood Films. In: Film Criticism. Vol. 24, 1999.
  • Robert Christgau: The King & I. In: Village Voice. 10. Juni 1997.
  • Susan Doll: Elvis for Dummies. Wiley Publishing, 2009.
  • Will Friedwald: Rock 'n' Roll: Elvis Presley (1935 - 1977). In: A Biographical Guide to the Great Jazz and Pop Singers. Pantheon, New York 2010, S. 795–802.
  • Simon Frith: Wise Men Say: Elvis Presley. In: Alan Grayson, Spencer Leigh (Hrsg.): Aspects of Elvis: Trying to Get to You. Sidgwick & Jackson, 1994, S. 275–287.
  • Charles Hamm: Elvis, A Review. In: Putting Popular Music In Its Place. Cambridge University Press, 1995, S. 131ff.
  • Greil Marcus: Dead Elvis. Die Legende lebt. Hannibal Verlag, 1997.
  • Greil Marcus: Mystery Train: Images of America in Rock 'n' Roll Music. 5. Auflage. 2008.
  • Dave Marsh: Elvis. Omnibus Press, 1992.
  • Richard Middleton: All Shook Up? Innovation and Continuity in Elvis Presley’s Vocal Style. In: Kevin Quain: The Elvis Reader. St. Martin’s Press, New York 1992, S. 3–12.
  • Georges Plasketes: Images of Elvis Presley in American Culture, 1977–1997, The Mystery Train. The Haworth Press, 1992.
  • Henry Pleasants: The Great American Popular Singers. Simon & Schuster, New York 1974.
  • Gilbert B. Rodman: Elvis After Elvis: The Posthumous Career of a Living Legend. Routledge, 1996.
  • Robert Matthew Walker: Elvis Presley. A Study in Music. Midas Books, 1979

Veröffentlichungen von Wegbegleitern


  • Dick Grob: The Elvis Conspiracy. Fox Reflections Pub, 1995.
  • June Juanico: Elvis In The Twilight of Memory. Arcade Publishing, 1997.
  • George Klein: My Best Man: Radio Days, Rock 'n' Roll Nights, and My Lifelong Friendship with Elvis Presley. Crown, 2010.
  • Scotty Moore (mit James L. Dickerson): That's Alright, Elvis. The Untold Story of Elvis's First Guitarist and Manager, Scotty Moore. Schirmer Trade Books, 1997.
  • Alanna Nash, Billy Smith, Marty Lacker, Lamar Fike: Elvis Aaron Presley, Revelations from the Memphis Mafia. Harpercollins, 1995.
  • George Nichopoulos: The King and Dr. Nick. What Really Happened to Elvis and Me. Thomas Nelson, 2009.
  • Ed Parker: Inside Elvis. Ballantine Books, 1978.
  • Priscilla Presley, Lisa Marie Presley: Elvis by the Presleys. 2005.
  • Priscilla Presley: Elvis und ich / Elvis and me. 1985.
  • Jerry Schilling: Me and a Guy Named Elvis. Gotham Books, 2006.
  • Kathy Westmoreland, William G. Quinn: Elvis und Kathy. Glendale House, 1987

Nachleben Elvis Presleys

Dieser Artikel beschäftigt sich ausschließlich mit Elvis Presley ab seinem Todestag, dem 16. August 1977.
Zu Presleys Biografie und Karriere zu seinen Lebzeiten 1935 bis 1977 siehe Hauptartikel Elvis Presley.
Presleys Grab im Meditation Garden von Graceland

“For a dead man, Elvis Presley is awfully noisy. His body may have failed him in 1977, but today his spirit, his image, and his myths do more than live on: they flourish, they thrive, they multiply.”

Gilbert B. Rodman, Professor für Kommunikationswissenschaften – Übersetzung siehe Fußnote [1]

Als Elvis Presley am 16. August 1977 im Alter von 42 Jahren überraschend starb, hinterließ er weder eine Autobiographie noch sonstige Aufzeichnungen, anhand derer man sich neben seiner Musik ein Bild über seine Person hätte machen können. Er schrieb zeitlebens nur sehr wenige Briefe, gab kaum Interviews und wenn, dann häufig im Zuge von Pressekonferenzen, die kaum den richtigen Rahmen für ein tiefer gehendes Gespräch bildeten. Fragen zu seinem Privatleben oder zu seiner politischen Haltung hatte er stets freundlich, aber bestimmt zurückgewiesen.[2]

Presley trat nie in Talkshows auf, verkehrte nur mit wenigen ausgesuchten Kollegen aus dem Entertainment und mied Veranstaltungen wie Preisverleihungen oder Prominentenpartys. Dies sei einfach nicht sein Ding, sagte er 1969, als er nach seiner Haltung zur Hollywoodgesellschaft gefragt wurde.[3] Außer den Rahmendaten einer sehr erfolgreichen Karriere war bis 1977 in der breiten Öffentlichkeit erstaunlich wenig über den Mann aus Memphis bekannt. Dies ließ viel Raum für Spekulationen, die der Mythologisierung und letztlich auch Falschinformation über Presley Vorschub leisteten und die heute fester Bestandteil seiner Geschichte als Teil der Popkultur sind. In Untersuchungen zur amerikanischen Popkultur, die sich mit dem anhaltenden Phänomen Elvis Presley beschäftigen, wird daher die posthume Karriere Elvis Presleys ab 1977 als eigenständiges Thema gesehen.[4]

Von der Legende zum Mythos


„Als Elvis Presley starb“, formulierte der Musikjournalist Greil Marcus, „war dieses Ereignis so etwas wie eine Explosion, die in aller Stille stattfand, in Seelen und Herzen; das Ergebnis dieser Explosion waren vielerlei Fragmente, die langsam ans Licht kamen, Gestalt annahmen und sich im Laufe der Jahre immer wieder veränderten. Niemand […] hat die Allgegenwart, die Ausgelassenheit, das Abartige, das Schreckliche und das Amüsante dieses zweiten Lebens des Elvis Presley voraussehen können.“[5]

Zu Lebzeiten bereits legendär, wurde Elvis Presley am 16. August 1977 zum Mythos. Sein Tod machte weltweit Schlagzeilen und für viele Nachrichtensendungen rund um den Globus war dieses Ereignis die Nachricht des Tages. Vielfach wurde vom „Ende einer Ära“ gesprochen. Die öffentliche Anteilnahme allein in den USA war so groß, dass die führenden TV-Sender ABC und NBC sogar ihre Abendnachrichten mit dem Tod des Entertainers aufmachten, während der Konkurrent CBS seine anfängliche Zurückhaltung in der Berichterstattung mit hohem Quotenverlust bezahlte.[6] Fans machten sich zu Zehntausenden spontan auf den Weg zu seinem Hauptwohnsitz Graceland in Memphis, um Abschied von ihrem Idol zu nehmen. Radiosender änderten ihre Programme und spielten nonstop Elvis, während die Plattenläden einen Ansturm auf alles erlebten, was den Namen des Entertainers trug.[7] In den ersten Monaten nach Presleys Tod sollen laut Billboard Magazin wöchentlich 20 Millionen Tonträger verkauft worden sein. 40 Presswerke waren parallel damit beschäftigt, die Nachfrage nach Presley-Platten zu stillen. Zeitweise war jede dritte in den USA verkaufte Platte eine von Elvis Presley.[8]

Der unmittelbar einsetzende Medienhype konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass letztlich wenig über den Mann bekannt war, den Leonard Bernstein als die größte kulturelle Kraft des 20. Jahrhunderts bezeichnet hatte.[9] Weder gab es eine Autobiografie Elvis Presleys noch eine fundierte, vollständige Biografie. Die New York Times, die stets Nachrufe auf bedeutende Persönlichkeiten für den Ernstfall bereithält, hatte keinen zu Elvis Presley.[10] Ratlosigkeit herrschte auch in den eilig einberufenen Diskussionsrunden im amerikanischen Fernsehen. Während bei NBC eine Journalistenrunde über mögliche Gründe für das frühe Ableben Presleys spekulierte konnte Chuck Berry, der keineswegs wie James Brown, Jackie Wilson und B.B. King eine persönliche Beziehung zu Presley hatte, im Sender ABC seine Genugtuung kaum verhehlen, den weißen Konkurrenten zumindest überlebt zu haben.[11] Würdigungen wie die des Journalisten Charles Kuralt, der im Rahmen einer CBS-Sondersendung auf die kulturhistorische Bedeutung Elvis Presleys hinwies, waren in der Minderzahl.[12]

Kontroverse um Elvis Presleys Todesursache


Gefördert wurden die Spekulationen um Presleys frühen Tod vor allem durch das Buch Elvis What Happened (Elvis, was ist passiert, 1977). Drei ehemalige u. a. mit Sicherheitsfragen beauftragte Angestellte Presleys veröffentlichten es nach ihrer Entlassung mit Unterstützung des Boulevardjournalisten Steve Dunleavy nur wenige Wochen vor Presleys Ableben. Der Entlassung der zum Teil langjährigen Mitarbeiter waren Klagen von Konzertbesuchern gegen Elvis Presley vorausgegangen. Offenbar hatten die drei Mitarbeiter mehrfach unangemessen brutales Verhalten gegenüber Fans gezeigt, woraufhin Presley geraten wurde, die drei aus seiner zunehmend professionelleren Sicherheitsorganisation zu entfernen.[13] Elvis What Happened konzentrierte sich in erster Linie auf das Privatleben Presleys, seine Affären, die gescheiterte Ehe, seine Vorliebe für Schusswaffen, Medikamentenmissbrauch und ähnliches.[14] Red West – einer der Autoren – soll sich später von der Veröffentlichung distanziert haben.[15] Kurz vor Presleys Tod erschienen, bildete das Buch vor allem durch die Thematisierung des Medikamentenmissbrauchs eine Grundlage für die sich zwischen Medizinern entwickelnde Kontroverse um die Todesursache. Eine Kontroverse, die am 16. August 1977 ihren Anfang nahm, in der Medien eine große Rolle spielten und die sich über beinahe 20 Jahre sowie mehrere Gerichtsverfahren hinzog.

Die Ereignisse am 16. August 1977


Elvis Presley wurde am frühen Nachmittag des 16. August 1977 von seiner Freundin Ginger Alden leblos und in gekrümmter Haltung mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden seines Badezimmers gefunden. Sofort wurden Krankenwagen und Hausarzt George Nichopoulos alarmiert, Freunde und Angestellte versuchten, erste Hilfe zu leisten. George Nichopoulos entschied, Presley, der zu diesem Zeitpunkt keinerlei Herzschlag hatte, in das Baptist Memorial Krankenhaus in Memphis einzuliefern. Da er dort bereits mehrfach in Behandlung gewesen war, hatte man seine Krankenakte, zudem verfügte das Krankenhaus über eine erstklassige Notaufnahme.[16] Dort erwiesen sich jedoch alle Bemühungen, den Entertainer ins Leben zurückzuholen, als vergeblich. Nachdem der Tod festgestellt und Vernon Presley sowie der Rest der Familie informiert worden war, begann sofort der medizinische Untersuchungsbeauftragte (Chief Medical Investigator) Dan Warlick im Auftrag des staatlichen Leichenbeschauers (Shelby County Chief Examiner and Coroner) Jerry Francisco mit der Untersuchung am Fundort.[17]

Warlick konnte nach der Fundortbegehung Fremdverschulden schnell ausschließen. Aufgrund der Lage des Körpers konnte er rekonstruieren, dass Presley wahrscheinlich auf der Toilette saß, als er einen Anfall hatte, sich aus der sitzenden Haltung aufrichtete, ein bis zwei Schritte ging und dann vornüber zusammenbrach. Dabei biss er sich fast ganz durch die Zunge und atmete Partikel des Teppichbodens ein.[18] Warlick und sein Team befragten alle Personen, die sich zum Todeszeitpunkt im Haus befunden hatten und erfuhren so, dass das Hauspersonal nach Presleys Einlieferung Schlafzimmer und Bad weitgehend gereinigt hatte, weil es die Anweisung gab, dies stets sofort zu tun, wenn Elvis Presley das Haus verließ. Man war nicht davon ausgegangen, dass er tot war und daher nichts hätte angerührt werden dürfen.[19] Warlicks Team suchte zudem nach Medikamenten, die Presley vor seinem Tod hätte genommen haben können, fand aber nichts.[20]

Von den Angestellten erfuhr der Untersuchungsbeauftragte, dass Presley, der ein Nachtmensch war, gegen 1:30 Uhr morgens von einem Besuch bei seinem Zahnarzt zurückgekehrt war, danach mit seinem Sicherheitschef und seinem Tourmanager einen geschäftlichen Termin hatte, um Einzelheiten für die anstehende Tournee zu besprechen. Daraufhin hatte er mit seinem Cousin, dessen Frau und seiner Freundin eine Runde Squash in der hauseigenen Squashhalle gespielt.[21] Etwa gegen acht Uhr morgens zog er sich mit seiner Freundin zurück, um zu schlafen, und rief dann eine auf dem Gelände von Graceland wohnende Krankenschwester an, die für die Ausgabe von Medikamenten an ihn und seinen schwer herzkranken Vater engagiert war, um ein zusätzliches Schlafmittel zu bekommen. Da Presley, der seit seiner Kindheit unter chronischer Schlaflosigkeit litt[22], in der Vergangenheit Schlaf- und Beruhigungsmittel überdosiert hatte, war sein Hausarzt Mitte der 1970er Jahre dazu übergegangen, ihm alle Medikamente nur selbst oder über eine Krankenschwester auszuhändigen, wenn Presley in Memphis oder auf Tournee war.[23] Er erhielt unter anderem Medikamente gegen Schlaflosigkeit, Depression, ein chronisches Darmleiden (Megakolon), Diabetes Mellitus, Bluthochdruck, Arthritis, Probleme mit den Nieren und Folgen des Morbus Reiter-Syndroms. Da Presley am Morgen des 16. August 1977 immer noch nicht schlafen konnte, zog er sich mit einem Buch in sein Bad zurück, wo er am frühen Nachmittag von seiner Freundin, die eingeschlafen war, gefunden wurde.[24]

Da der Untersuchungsbeauftragte Dan Warlick Fremdverschulden als Todesursache ausschloss, gab es auch keine Veranlassung für eine staatliche Autopsie – ein ganz normaler Vorgang, der jedoch später von Journalisten als Hinweis auf eine Verschwörung gedeutet wurde, die wahren Hintergründe von Elvis Presleys Tod zu verschleiern.[25] Vernon Presleys Antrag auf eine private Autopsie wurde noch am selben Tag von George Nichopoulos bei den Pathologen des Baptist Memorial Krankenhauses abgegeben.[26] Da das dortige Pathologieteam um Muirhead bei einem so prominenten Fall über jeden Verdacht erhaben sein wollte,[27] wohnte der Autopsie auch das Team um den staatlichen Leichenbeschauer Francisco in beratender Funktion bei. Man begann mit dem morphologischen Teil der Autopsie und suchte den Körper zunächst erfolglos auf äußere Verletzungen, Einstichspuren von Injektionsnadeln und ähnliches ab. Im weiteren Verlauf der Autopsie konnten schnell einige für einen plötzlichen Tod typische Erkrankungen wie Lungenembolie, ein Aneurysma, Endokarditis oder eine Blutung ausgeschlossen werden. Man fand allerdings Arteriosklerose sowie Hypertrophie.[28] Sehr auffällig war zudem der krankhaft stark vergrößerte Darm, der nicht nur erhebliche Schwierigkeiten bereitet haben musste, sondern den Entertainer auch viel übergewichtiger erscheinen ließ, als er es allem Anschein nach tatsächlich war.[29]

Noch für denselben Abend hatten sich die Ärzte zu einer Pressekonferenz bereit erklärt, und obwohl die laufende Autopsie bis zu diesem Zeitpunkt kein eindeutiges Ergebnis vorweisen konnte und auch die Ergebnisse der Laboruntersuchungen noch nicht vorlagen,[30] präsentierte Francisco als Sprecher des Ärzteteams den Medien folgende Todesursache:[31]

“The ruling of the autopsy is that the cause of death is cardiac arrhythmia due to undetermined heartbeat. There are several cardiovascular diseases that are known at the present [explanation of those]. It may take several days [to determine the cause of death]; it may take weeks. It may never be discovered. […] He was using medication to control his blood pressure and or a colon problem, but there is no evidence of any chronic abuse of drugs whatsoever.”

Jerry Francisco 1977 – Übersetzung siehe Fußnote [32]

Die toxikologischen Untersuchungen 1977


Die Pathologen um Muirhead waren nicht begeistert von Franciscos Vorgehensweise, sahen sie doch ihren Ruf durch diese in ihren Augen voreilige Aussage gefährdet.[33] Die Uneinigkeit der Pathologen und des Leichenbeschauers sollte in der Folge zu einem Expertenstreit und mehreren Prozessen führen, was sich über beinahe 20 Jahre hinzog.[34] Zur toxikologischen Untersuchung wurden Blut- und Urinproben an zwei verschiedene Labore in Memphis gesandt. Bei beiden Untersuchungen wurden mehrere Medikamente, aber keine Drogen oder Alkohol gefunden (genaue Angaben zu den gefundenen Substanzen s. Fußnote).[35]

Dieses Ergebnis befriedigte die Pathologen des Baptist Memorial Krankenhauses nicht, so dass sie weitere Proben, versehen mit dem Decknamen Ethel Moore, an die Bio-Science Laboratories in Kalifornien sandten.[36] Trotz des Decknamens ahnte man dort, um wessen Proben es sich handelte.[37] Auch Bio-Science konnte nur diverse Schlaf- und Schmerzmittel, aber ebenfalls weder Drogen noch Alkohol nachweisen (zu den gefundenen Substanzen s. Fußnote).[38] Dort folgte man nach Konsultation eines weiteren Toxikologen, Robert H. Cravey, der Argumentation, dass – bei Abwesenheit jeglicher anderen bedeutsamen Erkrankung, die den Tod verursacht haben könnte – wohl das Zusammenwirken der Medikamente, d.h. Polypragmasie, Presleys Tod herbeigeführt haben müsste (Wortlaut im Original s. Fußnote).[39

Autopsiebericht vs. offizielle Todesursache 1977


Die Einschätzung des Toxikologen Cravey übernahm das Bio-Science-Labor in seinen Abschlussbericht an die Pathologen des Baptist Memorial Krankenhauses, die diesen wiederum in den Autopsiebericht übernahmen:

“(..) it is our view that death in the case of Baptist Memorial Hospital A77-160 resulted from multiple drug ingestion (commonly known as 'polypharmacy'). Of particular note is the combination of codeine, ethchlorvynol and barbiturates detected in body fluids and tissues. The levels in body fluids exceed some other known identifiable multi drug overdose cases where codeine has been implicated.”

Absatz zur toxikologischen Untersuchung im Autopsiebericht 1977 – Übersetzung siehe Fußnote[40]

Die Aussage Robert H. Craveys, dass keine ausreichende Erklärung für den Tod Elvis Presleys durch andere Erkrankungen vorlag, stand im Widerspruch zu den Ergebnissen der morphologischen Untersuchung, die im Autopsiebericht direkt unter der toxikologischen aufgeführt wurde. Hier wurde die Herzerkrankung ausführlich beschrieben und ferner auch auf die Stoffwechselerkrankung Alpha-1-Antitrypsin-Mangel eingegangen, die man bei Elvis Presley bei früheren Krankenhausaufenthalten unter Hinzuziehung der Mayo Klinik diagnostiziert hatte:

“Several major abnormalities of the cardiovascular system were revealed by the autopsy examination. There are significant cardiac hypertrophy (heart weight 520 gm.) due principally to left ventricular hypertrophy without dilation. Moderate amounts of coronary atherosclerosis were present in all major coronary arteries. The degree of coronary luminal narrowing was impressive when the subject's age is considered. Study of the intrarenal arterial system demonstrated rather marked arteriolar sclerosis manifested by hyalinization and hyperplastic changes. Obsolete glomeruli and focal atrophy and fibrosis indicated some degree of nephrosclerosis. The cardiac hypertrophy and renal arteriosclerosis and nephrosclerosis result usually from significant hypertension. Coronary atherosclerosis is known to be aggravated by hypertensive disease.”

“Additional comment: Clinical studies, conducted earlier, indicated that the subject had a antitrypsin deficiency. This abnormality in the serum was demonstrated on two occasions at Baptist Memorial Hospital and on one occasion by a sample transmitted to the Mayo Clinic. The Mayo Clinic typed the subject as MS.”

Ergebnis der morphologischen Untersuchung im Autopsiebericht 1977 – Übersetzung siehe Fußnote[41]

Im Oktober 1977 teilten die Pathologen des Baptist Memorial Krankenhauses Vernon Presley in Abwesenheit von Hausarzt Nichopoulos mit, dass Polypragmasie Ursache für den Tod seines Sohnes war.[42] Ferner ließen sie gegenüber der örtlichen Presse ihre Ergebnisse des privaten Autopsieberichtes durchsickern.[43] Nichopoulos ahnte nichts von diesen Vorgängen (zumal ihm der vollständige Autopsiebericht auch nicht zugesandt wurde); er hatte bereits in Rücksprache mit Francisco den Totenschein auf Basis der offiziellen Todesursache ausgestellt, damit Vernon Presley sich um den Nachlass seines Sohnes kümmern konnte.[44] Francisco hatte, nachdem er die offiziellen Toxikologieergebnisse der Memphis-Labore vorliegen hatte, seinerseits Rücksprache mit zwei weiteren unabhängigen Toxikologen aus anderen Staaten der USA gehalten, die mehrheitlich seine Sicht bestätigten.[45] Daraufhin gab Francisco am 21. Oktober 1977 das Ergebnis der Untersuchungen zur Todesursache Elvis Presleys bekannt, die nicht mit der Einschätzung der Berater der Pathologen des Baptist Memorial Hospitals übereinstimmte:

“The investigation of the death of Elvis Presley by the Office of the Shelby County Medical Examiner has been completed. The death certificate has been signed and filed with the Memphis and Shelby County Health Department. The cause of death has been ascribed to Hypertensive Heart Disease with Coronary Artery Heart Disease as a contributing factor. The autospy report from the Pathology Department of Baptist Memorial Hospital, which includes the toxicology results, was completed October 18, 1977 and has been reviewed. All of the findings have been discussed by the staff of the Section of Forensic Pathology at the University of Tennessee Center for the Health Sciences. This includes 3 Forensic Pathologists and 1 Toxicologist. The toxicology findings have also been discussed with 2 other Toxicologists in the United States. It is the considered opinion of all of the Forensic Pathologists and 2 of the 3 Toxicologists that there is no evidence the medication present in the body of Elvis Presley caused or made any significant contribution to his death. The third Toxicologist was of the opinion that all medications were in the therapeutic range and individually did not represent an overdose. All the Toxicologists agreed that the decision of whether these medications played any role in death causation should be left to the Forensic Pathologist. All of the medications present had been prescribed by his doctors. There was an extensive search for illicit drugs and they were not found to be present.”

Abschlussbericht Office of Shelby County Medical Examiner, Memphis, Tennessee 1977[46]

Journalisten des Fernsehsenders ABC ermitteln (1979)


Zwei Jahre lang ruhte der Fall – bis die beiden Journalisten Thompson und Cole auf der Suche nach einem möglichst medienwirksamen Thema, das die schwächelnden Einschaltquoten des Magazins 20/20 beim Sender ABC aufbessern sollte, beschlossen, sich des Todesfalls Elvis Presleys anzunehmen.[47] Da Cole in Memphis lebte[48], begannen sie dort ihre Recherchen und stießen im Archiv der Tageszeitung Commercial Appeal auf einen älteren Artikel, in dem die Ungereimtheiten rund um die Autopsie thematisiert waren. Zudem fanden sie hier Auszüge aus dem Bio-Science-Laborbericht, den offensichtlich Pathologen des Baptist Memorial Krankenhauses an die Zeitung weitergeleitet hatten.[49] Unterstützt von dem Sensationsreporter Geraldo Rivera kontaktierten sie daraufhin einige ehemalige Angestellte Elvis Presleys und seine Ärzte, vor allem George Nichopoulos, um ihre Theorie von einer Medikamentenüberdosis zu belegen.[50] Von den ehemaligen Angestellten erwiesen sich jedoch nur drei – Marty Lacker sowie David und Ricky Stanley – als ergiebige Quelle. Alle drei versuchten, einen ähnlichen Bucherfolg wie Elvis What Happened zu erzielen, indem sie entweder gerade ihr erstes eigenes Buch über Elvis Presley veröffentlicht hatten oder noch daran schrieben, aber in jedem Fall die Publicity der ABC-Journalisten gut gebrauchen konnten.[51] Sowohl Lacker als auch die Stanleys machten den Journalisten gegenüber keinen Hehl aus ihrer eigenen Medikamenten- (Lacker) oder Drogenabhängigkeit (David Stanley). Lacker brachte klar zum Ausdruck, Elvis sei wie er abhängig gewesen und durch Ärzte wie Max Shapiro und Nichopoulos, den er als seine eigene Hauptquelle für Medikamente nannte, in die Abhängigkeit geraten. Lacker war auch die erste Quelle, die außerordentlich große Mengen angeblich von Nichopoulos verschriebener Tabletten (in seinem Fall 13.000 in vier Jahren) ins Spiel brachte.[52] In dem späteren Prozess gegen Nichopoulos hielt Lacker seine Aussage allerdings nicht aufrecht.[53]

Am 13. September 1979 sendete ABC den ersten Teil ihres besonders sensationell aufgemachten Berichts The Elvis Cover-Up (Die Elvis-Verschwörung), in der Thompson, Cole und Rivera behaupteten, Elvis Presley sei an einer Überdosis Medikamente gestorben, in Gang gesetzt durch verantwortungslose Ärzte wie Nichopoulos, die Unmengen davon verschrieben hätten. Nichopoulos und Ghanem – Presleys Arzt in Las Vegas – wurden in zusammengeschnittenen Interviews als „Elvis-Verschwörer“ vorgeführt, Ghanem mit der Aussage, Presley hätte wie viele Leute im Showgeschäft Schlafmittel, aber weder Drogen noch Alkohol konsumiert.[54] Rivera, Thompson und Cole fanden zudem Ärzte wie Noel Florendo, die – ohne Presley je untersucht zu haben – allein aufgrund der Auszüge aus dem Bio-Science Laborbericht vor der Kamera zu dem Schluss kamen, er sei garantiert nicht an einem Herzanfall verstorben. Leichenbeschauer und Pathologe Cyril Wecht aus Pittsburgh sagte den Journalisten ganz direkt, Medikamente hätten Elvis Presley getötet.[55] The Elvis Cover-Up war mit fast 17 Millionen Zuschauern eine der erfolgreichsten TV-Sendungen der Saison, was ABC einen Vorsprung vor der Konkurrenz CBS verschaffte.[56]

Anhörung und Prozess gegen George Nichopoulos (1980/81)


Die Fernsehsendung führte für George Nichopoulos zu einer Anhörung vor dem Tennessee Board of Medical Examiners, in der er beschuldigt wurde, Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und 18 weiteren Patienten (inklusive Nichopoulos selbst und seiner Tochter) absichtlich zu hohe Dosen verschreibungspflichtiger Medikamente verabreicht zu haben. In den letzten achtzehn Monaten seines Lebens soll Elvis Presley, so die Anklage, 196 Rezepte über 17 verschiedene Medikamente von Nichopoulos erhalten haben.[57] Auch wenn noch andere Fälle von Verschreibungsmissbrauch verhandelt wurden, so war doch schnell klar, dass Presleys Fall im Mittelpunkt der Ermittlungen stand, ihm war auch das große Medieninteresse bei der öffentlichen Anhörung geschuldet.[58] Unmittelbar vor der Anhörung hatten die Journalisten Thompson und Cole über ABC erfolglos auf die Herausgabe des privaten Autopsieberichtes geklagt, um die Argumentation der Anklage zu stützen und Leichenbeschauer Francisco zur Änderung der offiziellen Todesursache zu bewegen.[59] Wegen dieser Klage durften per Gerichtsbeschluss keinerlei Informationen aus dem Autopsiebericht in die Anhörung einfließen.[60] Schon 1977 hatten erstmals Journalisten des National Enquirer vergeblich versucht, durch Bestechung und Diebstahl an den Autopsiebericht zu kommen.[61]

In der Anhörung schilderte George Nichopoulos selbst, wie er Patienten mit Abhängigkeitsproblematik – im Falle von Presley wesentlich hervorgerufen durch seine chronischen Schlafstörungen und schmerzhafte Erkrankungen[62] – behandelte, indem er ihren Medikamentenkonsum steuerte und möglichst häufig Placebos verabreichte. Im Falle Presleys nahm er zudem Kontakt mit anderen Ärzten auf, um sie auf das Problem aufmerksam zu machen und die postalische Zusendung von Medikamenten zu unterbinden.[63] In der Anhörung sagten neben einer Vielzahl von Ärzten auch erfolgreich behandelte Patienten aus,[64] beispielsweise Alan Fortas, Entourage-Mitglied und Angestellter Elvis Presleys in den 1960er Jahren, den Nichopoulos von seiner Medikamentenabhängigkeit geheilt hatte.[65] Aus Elvis Presleys Umfeld sagten ferner die Ex-Freundin Sheila Ryan sowie Produzent Felton Jarvis, Road-Manager Joe Esposito, dessen Ex-Freundin Shirley Dieu und die Krankenschwester Tish Henley aus. Ihre Aussagen bestätigten die Angaben über Elvis Presleys gesundheitliche Probleme – vor allem seine Schlaflosigkeit – und dass Nichopoulos die Medikamente unter Verschluss hielt, ferner den Einsatz von Placebos sowie den Punkt, dass die verschriebenen Medikamente nicht alle für Elvis Presley waren, sondern der Versorgung der bis zu 100-köpfigen Tourneegruppe der Elvis Presley Show diente.[66] Shirley Dieu, von 1974 bis 1977 Teil der Entourage, sagte auf Nachfrage aus:

“I know that he [Elvis] was on medication, but I never felt or got the impression that he was getting 'high', so to speak. Normally if he would take medication, he would go right to bed and it was for that reason. As far as recreation purposes, I never recalled anyone sitting around, smoking marijuana or taking any type of drugs or pills. He [Elvis] didn't allow any alcohol or marijuana around. If he found out about it, he would be really upset... The guys would have lost their jobs.”

Shirley Dieu 1980 – Übersetzung siehe Fußnote[67]

Diese Aussage stützten auch Ärzte wie Gastroenterologe Lawrence Wruble, der Presley wegen seiner Magen-Darm-Probleme behandelt hatte.[68] Ehemalige Angestellte und Freunde bestätigten ferner die Großzügigkeit des Entertainers, der gerne teure Geschenke machte und auch Geld verlieh, was im Zusammenhang mit einem Darlehen bis zu 200.000 Dollar, welches Elvis Presley Nichopoulos 1976 für den Bau eines Eigenheims gewährt hatte, die Neugier der Kommission erregte.[69]

Da Robert Cravey – der Toxikologe, der die Polypragmasie-These ganz wesentlich mit in Gang gesetzt hatte – nicht selbst für die Anklage aussagen konnte oder wollte[70], ferner der Chefpathologe des Baptist Memorial Krankenhauses nicht aussagen durfte[71], suchte man nach anderen Stimmen, die die Polypragmasie-These stützten und fand sie unter anderem in dem Pharmakologen Raymond Harbison, der aussagte, dass die Verschreibung von Medikamenten wie Quaalude medizinisch nicht angemessen sei, da sie, wenn über einen längeren Zeitraum verschrieben, zu Abhängigkeit führen könnten. Die Verschreibungen von Nichopoulos für Elvis Presley wären höchstens angemessen für einen Krebspatienten mit starken Schmerzen.[72] Auch mit Bryan Finkle – Toxikologieexperte aus Utah – rechnete die Anklage, dieser verwies jedoch darauf, er sei in der TV-Sendung The Elvis Cover-up (Die Elvis-Verschwörung) von 1979 falsch zitiert worden[73] und stützte alsdann seine Anfang 1978 in der Salt Lake City Tribune veröffentlichte Aussage, indem er darauf verwies, die Konzentration der in Presleys Körper gefundenen Medikamente sei nicht ausreichend gewesen, um den Tod herbeizuführen.[74]

Am Ende wurde Nichopoulos von vielen Vorwürfen freigesprochen, seine Zulassung dennoch für drei Monate eingezogen, unter anderem da er in einigen Fällen aufgrund unvollständiger Krankenakten seine Vorgehensweise nicht nachvollziehbar belegen konnte.[75] Damit war die Angelegenheit für Nichopoulos noch nicht abgeschlossen, da im Mai desselben Jahres der Staat Tennessee Anklage gegen ihn erhob, ebenfalls wegen unangemessener Medikamentenverschreibung an Patienten, darunter Elvis Presley und Jerry Lee Lewis.[76] In diesem Verfahren war Joseph Tennant, ein Spezialist einer der führenden Schmerzkliniken in den USA, ein wichtiger Zeuge mit der Aussage, dass Nichopoulos’ Vorgehensweise, Patienten mit Abhängigkeitsproblemen zu behandeln, unter Umständen die einzige erfolgversprechende Methode sei.[77] Das Verfahren endete mit einem Freispruch für Nichopoulos, der in den Folgejahren weiter praktizierte und sich unter anderem auf die Behandlung von Aids-Patienten spezialisierte.[78]

Erneute Ermittlungen und abschließende Bewertung der Todesursache (1991–1994)


1991 veröffentlichten die Journalisten Thompson und Cole, die nach dem Tode eines der Pathologen vom Baptist Memorial Krankenhaus nun doch in den Besitz des vollständigen Bio-Science-Toxikologieberichtes von 1977 gekommen waren, ihr Buch The Death of Elvis, in dem sie Behauptungen aus The Elvis Cover-Up erneut auf den Tisch brachten.[79] Dies sowie lokalpolitische Bestrebungen, Leichenbeschauer Francisco des Amtes zu entheben, veranlasste die Shelby County Kommission des Staates Tennessee, den Fall Elvis Presley und die Umstände seines Todes 1994 doch noch einmal zu prüfen. Man beauftragte zu diesem Zweck Joseph Davies von der Miami School of Medicine in Florida, der in einer langen Karriere mehr als 20.000 Autopsien durchgeführt hatte, mit der Prüfung aller 1977 durch das Baptist Memorial Krankenhaus zusammengetragenen Autopsieunterlagen inklusive des Toxikologieberichts von Bio Science.[80] Joseph Davies führte nach Prüfung der Unterlagen aus, dass viele der aufgelisteten Substanzen keine kurz zuvor eingenommenen psychoaktiven Substanzen, sondern vielmehr Abbauprodukte waren, so dass nicht – wie 1977 von den Pathologen des Baptist Memorial Krankenhauses angenommen – eine kurz vor dem Tod konsumierte Kombination bedenklicher Mengen vorlag. Unmissverständlich urteilte Davies (wie vor ihm schon 1977 die Untersuchung des Shelby County Medical Examiner), dass Medikamente auf keinen Fall den Tod von Elvis Presley herbeigeführt hätten und schloss:

“It takes hours to die from drugs. Elvis would have slipped into an increased state of slumber. The scene itself told what happened to Elvis. [It was] a textbook case of a heart attack.”

Joseph Davies 1994 – Übersetzung siehe Fußnote [81]

Die zentrale Aussage, dass Medikamente beim Tod Presleys keine Rolle spielten, wurde auch von dem Toxikologen Merigian sowie von dem Arzt Brookoff gestützt.[82] Merigian nahm zudem eine ausführliche Einzelanalyse der von Bio-Science in Presleys Körper gefundenen Substanzen vor, die erstmals 1994 veröffentlicht wurde und die er 2009 noch einmal bekräftigte (vollständige Einzelanalyse siehe Fußnote).[83] Die Analyse ergab, dass alle Substanzen bis auf Quaalude in so geringen Mengen vorhanden waren, dass sie keine bedenklichen Folgen gehabt haben konnten. Zudem identifizierte er eine Reihe Substanzen als sekundäre Inhaltsstoffe, was die Anzahl der eingenommenen Medikamente weiter reduzierte. Quaalude war als einziges Medikament in höherer Dosis vorhanden, jedoch der Einschätzung Merigians nach immer noch unter der niedrigsten bekannten bedenklichen Dosis. Merigian kam zu folgendem Schluss:

“The reality is there were a lot of drugs identified as trace amounts or metabolites. None of these drugs in and of or by themselves would have caused a problem. I totally disagree with that [Bio-Science Lab report] conclusion. His death is not a result of multiple drug ingestion. I think they are trying to put a square peg in a round hole. A person would have a better chance of being struck by lightning than succumbing to cardiac arrhytmia from drugs in these concentrations. [...] Any scenario is probably more likely than a drug overdose.”

Toxikologe Kevin S. Merigian 1994 und 2009 – Übersetzung siehe Fußnote [84]

Dwight Reed – ein weiterer Berater der Bio-Science-Toxikologen von 1977 – distanzierte sich später von der Polypragmasie-Aussage, indem er sagte, diese sei nicht mehr als eine Vermutung, eine Meinung, nicht aber als Tatsache zu verstehen gewesen.[85] Trotz all dieser neueren Aussagen findet sich bis heute in vielen Biographien und Büchern über Elvis Presley die Todesursache Polypragmasie, so auch in der wohl bekanntesten, Careless Love von Peter Guralnick, die sich in ihrer Schlussfolgerung ausschließlich auf Thompson und Coles Buch The Death of Elvis und die dort dargestellte Bewertung des Bio-Science-Laborberichts von 1977 stützt, die Untersuchung von Davies oder die Erkenntnisse Merigians aber nicht erwähnt.[86]

Nichopoulos profitierte nicht von der 1994 durch Davies vorgenommenen Bewertung der Todesursache Elvis Presleys. Das Tennessee Board of Medical Examiners begann im Nachgang zur Veröffentlichung von Thompson und Coles Buch 1991 und einem anonymen Hinweis erneut gegen ihn zu ermitteln wegen der Verschreibung von Medikamenten an seine Patienten, darunter viele Schmerz- sowie AIDS-Patienten. Als der Fall sich bereits vier Jahre ohne durchgreifende Erkenntnisse hinzog, mittlerweile war der Gegenstand der Untersuchung auf einen prominenten Fall bzw. die Verschreibung von Methadon an Jerry Lee Lewis geschrumpft, bot die inzwischen teilweise neu besetzte Kommission ihm 1995 einen Vergleich an, den er ablehnte.[87] Daraufhin wurde dem zu diesem Zeitpunkt 68-jährigen Arzt die Approbation entzogen (Wortlaut s. nächste Fußnote). Laut Nichopoulos hatte keiner der Kommissionsärzte ausgewiesene Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen oder Drogen-/Medikamentenabhängigkeit.[88] Rock 'n' Roll-Legende Jerry Lee Lewis bezeichnet seinen ehemaligen Arzt bis heute als seinen Freund, der ihm durch schwere Zeiten geholfen und vielleicht sogar das Leben gerettet hat.[89]

Neuere Thesen zur Todesursache (2009)


Eine weitere These für Elvis Presleys Todesursache formulierten die Darmspezialisten Chris Lahr und Thomas Abell im Jahr 2009. Sie waren sich aufgrund der Berichte über Presleys chronische Darmprobleme und sein Erscheinungsbild sicher, dass ein Darmverschluss (colonic inertia, paralytischer Ileus), eventuell hervorgerufen durch eine erbliche Disposition mütterlicherseits, und ein resultierender Megacolon im Zentrum dieser Frage stand. Presley hatte laut den beiden Spezialisten viele Symptome, die für dieses Krankheitsbild typisch sind: heftiges Schwitzen, Aufgedunsenheit, starke Gewichtsschwankungen, Schwächegefühl, Migräne, langsame Darmtätigkeit, Unterleibsschmerzen. Im Endstadium der Erkrankung helfen laut Abell und Lahr Medikamente nicht mehr, und es bleibt nur noch die Operation, die partielle oder komplette Entfernung des Darms.[90]

Eine Colektomie war 1975 von Nichopoulos unter Hinzuziehung eines Spezialisten auch in Erwägung gezogen, jedoch als zu risikoreich abgelehnt worden, zumal Elvis Presley negative Auswirkungen auf seine Karriere befürchtete. Man schätzte das Krankheitsbild falsch ein und ging davon aus, die Darmbeschwerden seien schlicht eine Nebenwirkung verabreichter Medikamente[91], was die Darmspezialisten Abell und Lahr nach heutigen Erkenntnissen und aufgrund der Art der Erkrankung jedoch für unwahrscheinlich halten.[92] Das Krankheitsbild deutet vielmehr auf Morbus Hirschsprung hin.[93] Bereits in den 1980er Jahren vertraten einige Leute die Ansicht, dass Presleys tödlicher Herzanfall wahrscheinlich durch ein sogenanntes Valsalva-Manöver beim Stuhlgang ausgelöst wurde, da schon der morphologische Teil der Autopsie einen hochgradig dysfunktionalen Darm ergeben hatte.[94]

Dan Warlick – der medizinische Untersuchungsbeauftragte von 1977 – hat mehrfach auf Presleys genetische Veranlagung, die auffällig hohe Sterblichkeitsquote von Familienmitgliedern mütterlicherseits in ihren Vierzigern hingewiesen und 2009 noch einmal bestätigt:

“I hope I can make this clear for the last time. Elvis Presley did not die of a drug overdose… It makes a better story [for the media], but it’s not true. That poor guy had issues with his physiology that were in large part genetic.”

Dan Warlick 2009 – Übersetzung siehe Fußnote [95

Elvis Presley in Literatur, Musik und Film


Biografien und Pseudobiografien


Das Buch Elvis What Happened? (Elvis, was ist passiert?), das drei ehemalige, unter anderem mit Sicherheitsfragen betraute Mitarbeiter kurz vor Presleys Tod 1977 gemeinsam mit dem Sensationsjournalisten Steve Dunleavy herausgebracht hatten, gab den Startschuss zu einer langen Reihe pseudobiographischer Buchveröffentlichungen. Denn hatte Elvis What Happened? vor Presleys Tod außerhalb von Fankreisen kaum Beachtung gefunden, so wurde es unmittelbar danach zum Millionenseller. Der Erfolg hatte eine Fülle von anekdotenhaften Publikationen weiterer so genannter Freunde, Verwandter, ehemaliger Angestellter sowie flüchtiger Bekannter Presleys zur Folge, welche meist wenig mehr als die subjektive Sichtweise des jeweiligen Autors kolportierten und lückenhaft recherchiert waren. Die Dominanz dieser Buchpublikationen bei gleichzeitigem Fehlen von Aussagen wirklicher Insider verhinderte lange Zeit eine ernsthafte Auseinandersetzung.[96] Elvis Presleys Manager Colonel Tom Parker beispielsweise hat bis zu seinem Tod weder ein Buch geschrieben noch ein umfassendes Interview gegeben und begründete seine Zurückhaltung 1993 mit der Aussage, er habe bislang alle Angebote abgelehnt, da er sich keinesfalls an der Art Sensationsjournalismus beteiligen wolle, der Verlagen hohe Auflagen garantiere.[97]

Diese Situation änderte sich zunächst auch nicht mit den ersten als Biografien gehandelten Buchveröffentlichungen Außenstehender in den 1980er Jahren. Albert Goldmans Bestseller Elvis (1981) gilt aufgrund seiner vielen sachlichen Fehler, nachgewiesenerweise erfundenen Geschichten, rassistischer Äußerungen und offensichtlichen Defizite bei der Darstellung musikhistorischer Zusammenhänge bei Fachleuten als überholt.[98] Goldman wurde zudem von zwei in der Veröffentlichung zitierten Mitgliedern aus Elvis Presleys Entourage erfolgreich wegen Verleumdung und Verdrehung von Tatsachen verklagt.[99] Dennoch finden sich bis heute in Artikeln über den Entertainer noch immer Versatzstücke aus Albert Goldmans Bestseller, die Presley im Wesentlichen als minderbemittelten, unbegabten Glücksritter niederster Abstammung darstellte, der es allein aufgrund der Fähigkeiten seines Managers zu Ruhm gebracht hatte, um dann ein Leben im Exzess frühzeitig zu beenden.[100] Als nur wenig faktentreuer als Goldmans Veröffentlichung gilt Jerry Hopkins Versuch einer Biographie mit Elvis: The Final Years.[101] Eine erste grundlegende musikalische Würdigung Presleys veröffentlichte 1982 Musikjournalist Dave Marsh mit Elvis, während Elaine Dundy 1985 mit Elvis und Gladys eine gut recherchierte Biografie Elvis Presleys in jungen Jahren herausbrachte.[102]

Erst mit Beginn der 1990er Jahre gab es neben weiteren Enthüllungsbüchern – stellvertretend genannt sei hier Alanna Nashs Revelations from the Memphis Mafia (Enthüllungen der Memphis Mafia) – zunehmend Autoren, die sich ernsthaft mit Presleys Leben und Wirken befassten. Exemplarisch genannt sei Bill Burk mit seinen detailreichen Bänden über Presleys Kindheit in Tupelo, seine Schulzeit in Memphis sowie die ersten musikalischen Gehversuche. Der Autor konnte offensichtlich von seiner langjährigen Tätigkeit als Tageszeitungsjournalist in Memphis und den persönlichen Kontakten (auch zu Presley selbst) aus dieser Zeit profitieren.[103] Als umfassende Biografie Elvis Presleys gelten heute jedoch die beiden umfangreichen Bände Last Train to Memphis (1994) und Careless Love (1999), die Musikjournalist und Autor Peter Guralnick veröffentlichte.[104] Vor allem der erste Band, der sich mit den Jahren 1935 bis 1958 beschäftigt, wurde vielfach gelobt und u. a. in den USA als Buch des Jahres ausgezeichnet.[105] Der zweite Band der Biografie, der die Jahre 1959 bis 1977 behandelt, wird von Fachleuten jedoch durchaus kritisch gesehen, vor allem wegen der als zu subjektiv empfundenen Darstellung von Presleys Leben und Karriere nach seiner Armeezeit, die bereits im Untertitel des Bandes „The Unmaking of Elvis Presley“ (dt. Der Abgesang) anklingt.[106] Diese Bewertung der Karriere Presleys erstaunt jedoch nicht, zeichnete sie sich laut Greil Marcus doch schon in früheren Publikationen Guralnicks wie Lost Highway (1979) durch eine generelle Ablehnung der Kommerzialisierung von Musik ab, die u. a. in einer ideellen und musikalischen Vorliebe für den ‚ursprünglichen‘, noch wenig bekannten Elvis der Sun-Jahre resultierte.[107]

Die Perspektive Guralnicks wird neben Greil Marcus von weiteren Fachleuten (u. a. Prof. Richard Middleton, Simon Frith, Daniel Wolff), die sich mit Presleys Karriere und seinen Einfluss auf die Musikwelt beschäftigt haben, als zu einseitig bewertet. Daniel Wolff z.B. hält Ernst M. Jorgensens Ansatz, Presleys Biografie in A Life in Music (1998) bzw. dessen Vorläufer Reconsider Baby (1984) entlang der Aufnahmesessions zu entwickeln, d.h. dicht an die gesamte musikalische Entwicklung Presleys anzulehnen, für den treffenderen Ansatz. Marc Hendrickx Elvis A. Presley: Die Musik, der Mensch, der Mythos (erstmals 1993) hingegen überzeugt vor allem durch die Fülle an Informationen über Presleys nationale und internationale Veröffentlichungen, Konzerte, Filme, Verkaufszahlen, Chartpositionen, Auszeichnungen sowie Listung der Veröffentlichungen über ihn, die in chronologischer Reihenfolge einen umfassenden Einblick in die Karriere des erfolgreichen Musikers und sein Vermächtnis ermöglichen.[108]

Der King als literarische Figur


Neben der Vielzahl von Büchern, die sich mehr oder minder substantiell mit der Biografie Elvis Presleys beschäftigen, gibt es zudem eine große Zahl an literarischen, musikalischen sowie filmischen Arbeiten, die den King zum Thema haben. Ein bekanntes Beispiel für eine erste fiktive Bearbeitung der Ereignisse rund um Presleys Ableben 1977 ist Gail Brewer-Giorgios Roman Orion (1979), in dem die Autorin die Lebensgeschichte des fiktiven Rockstars Orion Eckley Darnell erzählt, der seinen Tod fingierte, um dem Druck seiner Superstar-Existenz zu entfliehen. Der Roman – heute nur noch wenigen als solcher ein Begriff – stellte den Auftakt zu einem Thema, das sich – von den Medien aufgegriffen – schnell zu einem Selbstläufer entwickelte und bis heute regelmäßig für reichlich Belustigung sorgt: das ‚Elvis-lebt-Phänomen‘. Dem Roman ließ der Autorin 1987 ein weiteres Buch, diesmal mit direkterem Elvis-Bezug, unter dem Titel The Most Incredible Elvis Story Ever Told (Die unglaublichste Elvis-Geschichte, die jemals erzählt wurde) folgen. Dieser zweite Buchtitel erschien 1988 erneut unter dem Titel Is Elvis Alive?, versehen mit einer Audiokassette, auf der Elvis angeblich zu hören war. Im Zug dieser Veröffentlichungen gewann das „Elvis-lebt-Gerücht“ ein solches Eigenleben – der King wurde regelmäßig irgendwo auf der Welt gesichtet –, dass es die Berichterstattung über ihn bis in die 1990er hinein stark dominierte.[109]

Die musikalische Renaissance ab den 1990er Jahren


In den 23 Jahren seiner Karriere hatte Elvis Presley 711 verschiedene Songs veröffentlicht, die auf etwa 60 Originalalben, 29 Extended Plays und einer kaum zu überblickenden Anzahl an Greatest-Hits-, Budget- sowie Lizenzveröffentlichungen von Fremdfirmen erschienen waren. Eine Vielzahl von Aufnahmen blieb zu Lebzeiten aber auch unveröffentlicht, darunter Alternativversionen von bereits publizierten Songs. Ferner existierte eine beträchtliche Anzahl an Konzertmitschnitten sowohl als Soundboard als auch Audience Recordings (Mitschnitte von Konzertbesuchern) sowie Privataufnahmen.[110]

Dieser umfangreiche musikalische Nachlass wurde in den späten 1970er und 1980er Jahren von Presleys Plattenfirma RCA jedoch kaum genutzt. Ein Grund dafür war der fehlende Überblick über den tatsächlichen Bestand in den umfangreichen, schlecht dokumentierten und über die USA verstreuten Archiven.[111] Zudem unterschätzten die Verantwortlichen bei RCA den potentiellen Markt für Elvis-Veröffentlichungen und setzten weiterhin auf die Strategie, bereits Bekanntes neu zusammenzustellen, oft auch ohne Rücksicht auf künstlerische Aspekte, wofür die LP Elvis Sings for Children and Grownups Too ein Beispiel ist.[112] Zwar sorgte Presley auf diese Weise auch posthum für regelmäßige Einnahmen, hatte aber ansonsten kaum Priorität für das Label:

“Elvis was really almost forgotten. It was recognized that if you put out an Elvis release you’d make some money, but there was no effort to match the quality of the product with Presley’s artistry.”

Mike Omansky – ehemaliger Geschäftsführer RCA – Übersetzung siehe Fußnote[113]

Als Folge dieser Unternehmenspolitik taten sich die Sammler in der großen Fangemeinde Presleys zunehmend auf dem florierenden „grauen Markt“ um, wo es Studioaufnahmen und Konzertmitschnitte aller Art in Form von Schwarzkopien und Import-Veröffentlichungen zu kaufen gab (und bis heute gibt).[114]

Die Situation änderte sich erst, als RCA Ende der 1980er Jahre von der Bertelsmanngruppe (BMG) aufgekauft wurde und der Historiker Ernst M. Jorgensen, der Leiter der dänischen RCA-Niederlassung, den Auftrag erhielt, gemeinsam mit dem britischen Kollegen Roger Semon den Presley-Katalog auf Vordermann zu bringen. Der Musikliebhaber Jorgensen hatte bereits als Schüler in den 1960er Jahren begonnen, über Elvis Presleys Aufnahmesessions zu recherchieren und 1975 mit Elvis Recording Sessions eine erste Version seines 1998 erschienenen Standardwerks Elvis Presley. A Life in Music herausgebracht.[115] Durch intensive und systematische Suche in den verschiedenen Archiven RCAs katalogisierte er vorhandene Aufnahmen – um verschollenes Material aufzuspüren, nahm er mit ehemaligen Musikern und Mitarbeitern der verschiedenen Aufnahmestudios Kontakt auf. Unter teilweise recht abenteuerlichen Umständen kaufte er sodann wichtige Aufnahmen zurück, die ihren Weg in den „grauen Markt“ gefunden hatten.[116]

Als Ergebnis dieser Arbeit wurde 1992 zunächst die hochwertig aufgemachte 5-CD-Box The King of Rock ’n’ Roll: The Complete 50’s Masters präsentiert, die in digital bearbeiteter Fassung alle von Presley zur Veröffentlichung freigegebenen Master sowie unveröffentlichtes Material aus den 1950er Jahren beinhaltete. Die Box war mit einem umfangreichen Booklet ausgestattet, das neben einem Einführungstext vom Elvis-Biografen Peter Guralnick auch eine detaillierte Diskographie enthielt. Dadurch brach sie bezüglich Systematik und Preis mit der bisherigen Ausgabepraxis von Elvis-Kompilationen und war nicht nur kommerziell ein großer Erfolg: Sie re-etablierte Elvis Presley auch in Kritikerkreisen als bedeutenden Künstler.[117] Jorgensen und Semon wurden für ihre Arbeit für einen Grammy nominiert und erhielten den „Re-issue of the Year Award“ des Rolling Stone Magazins.[118] Dem Erfolg der 1950er-Box folgten nach dem gleichen Konzept 1993 From Nashville to Memphis: The Essential 60’s Masters und 1995 Walk a Mile in My Shoes: The Essential 70’s Masters. Beide trugen wesentlich zu einer Reevaluierung von Presleys Musik der 1960er und 1970er Jahre bei.[119] Im Herbst 2010 setzte Jorgsensen diese Arbeit fort mit der auflagenlimitierten Deluxe-Box The Complete Elvis Presley Masters, die alle 711 zu Lebzeiten veröffentlichten Songs sowie 103 Raritäten auf 30 CDs in optimierter Klangqualität enthält, begleitet von einem Hardcover-Buch mit kommentierter Diskografie, vielen Fotos und Artwork der Original-Alben.[120]

Zum 25. Todestag von Presley 2002 gelang Jorgensen und RCA/BMG ein regelrechter Coup mit der Herausgabe der CD Elvis 30 #1 Hits, die sich in 17 Ländern – den USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Australien, Brasilien, Spanien, Belgien, Argentinien, Neuseeland, Irland, Dänemark, Schweden, Chile, Schweiz, Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten – sofort von 0 auf Platz 1 der Album-Charts setzte. Selbst in den USA war das Elvis Presleys erstes Top-Chart-Debüt in dieser unmittelbaren Form. Etwas später erreichte Elvis 30 #1 Hits in weiteren Nationen die Top-Platzierung. Mit dem posthumen Album-Charttopper Elvis 30 #1 Hits ist Presley seit 2002 einer der wenigen Solokünstler (neben Barbra Streisand), der in vier verschiedenen Jahrzehnten (1950er, 1960er, 1970er und 2000er Jahre) die Pop-Album-Charts toppen konnte, zum anderen hält er mit 46 Jahren den Rekord für die längste Zeitspanne zwischen seiner ersten und seiner letzten Top-Albumplatzierung.[121]

Die CD enthielt als Bonus den sehr erfolgreichen Remix des Songs A Little Less Conversation, den der niederländische DJ JXL für die Werbekampagne des Sportartikelherstellers Nike zur Fußballweltmeisterschaft produziert hatte. Diesen Song hatte Presley ursprünglich 1968 für einen seiner letzten Filme Live a Little, Love a Little (dt. Liebling, lass das Lügen) und etwas später in einer zweiten, rockigeren Version für das sogenannte Comeback-Special Elvis eingespielt. Die rockigere Version erschien offiziell erst in den 1990er Jahren bei RCA/BMG. A Little Less Conversation war zu Lebzeiten Presleys nie ein Hit, der Remix von JXL unter dem Titel Elvis vs. JXL – A Little Less Conversation, der auf der rockigeren Version basiert, konnte sich hingegen 2002 in über 20 Ländern an die Spitze der Charts setzen. In den USA wurde der Remix daraufhin bei einer Reihe von TV-Serien und Filmen eingesetzt, nachdem Presleys Originalversion 2001 schon auf dem Soundtrack des Filmerfolgs Ocean’s Eleven um die Welt gegangen war.[122]

Elvis 30 #1 Hits folgten weitere erfolgreiche CD-Veröffentlichungen wie 2nd to None im Jahr 2003. 2005 stürmte Elvis Presley zudem in Großbritannien mit den Reissues von Jailhouse Rock, I Got Stung/One Night und It’s Now Or Never, die anlässlich seines 70. Geburtstages dort neu herauskamen, die Top-Position der Single-Charts. Damit schlägt er die Beatles mit 21 Nummer-1-Hits in deren Heimat, in den US-Pop-Charts liegen die Fab Four weiterhin vorne.[123]

Zusätzlich zu den erfolgreichen Veröffentlichungen für die breite Zuhörerschaft gründete RCA 1999 unter der Leitung von Ernst Jorgensen das Label Follow That Dream, das sich in erster Linie an den festen Kern der Sammler wendet. Die Follow That Dream-CDs und im geringem Umfang auch LPs sind meist nicht über den regulären Handel zu beziehen, sondern ausschließlich über Fanclubs. Zwischen 1999 und Anfang 2010 sind insgesamt 89 Publikationen unter dem Dach des Labels erschienen.[124] Follow That Dream unterhält verschiedene Serien, darunter die Neuauflage der klassischen Alben mit hochwertigen Booklets und bisher unveröffentlichten Alternativversionen als Bonus-Tracks. Dabei geben die mitgeschnittenen Dialoge zwischen Presley und den Musikern im Studio Einblicke in die Arbeitsweise und die Weiterentwicklung der Songs, die von Aufnahme zu Aufnahme zu hören ist. Neben der klassischen Serie werden zudem Soundboard-Mitschnitte von Live-Konzerten herausgegeben, Soundtrack-CDs sowie CDs, die thematisch nach verschiedenen Gesichtspunkten geordnet sind, zum Beispiel Aufnahmen, bei denen Presley mit Freunden rein zum Privatvergnügen sang und die nie für eine Veröffentlichung gedacht waren.[125] Die Veröffentlichungen von Follow That Dream leisten letztlich auch einen Beitrag zur Vervollständigung der Biografie Elvis Presleys, da sie so manchen kolportierten Mythos über Konzerte und Aufnahmesessions – so zum Beispiel über die Jungle Room Sessions 1976 – in einem anderen Licht erscheinen lassen.[126]

Einzelnachweise


  1. „Für einen toten Mann ist Elvis Presley sehr geräuschvoll. Sein Körper mag ihn zwar 1977 im Stich gelassen haben, aber sein Geist, seine Image und seine Mythen leben nicht nur einfach weiter: sie gedeihen, sie blühen und vermehren sich.“ Gilbert B. Rodman: Elvis after Elvis. The Posthumous Career Of A Living Legend, New York: Routledge 1996, S. 1.
  2. vgl. hierzu die Pressekonferenz anlässlich der Konzerte im Madison Square Garden, New York, Juni 1972
  3. Ken Sharp: Elvis '69, S. 149
  4. vgl. u.a. Gilbert B. Rodman: Elvis after Elvis. The Posthumous Career Of A Living Legend, New York: Routledge 1996; Greil Marcus: Dead Elvis. Die Legende lebt, Hannibal Verlag 1997
  5. Greil Marcus: Dead Elvis. Die Legende lebt, Hannibal 1997, S. 10
  6. vgl. Doll: Elvis for Dummies, S. 262f
  7. vgl. u. a. Doll: Elvis for Dummies, S. 245
  8. vgl. Roger Semon & Ernst Mikael Jørgensen: Is Elvis the Biggest Selling Recording Artist? – Sorting Out Records Sales Stats & RIAA Rules
  9. Zitat Leonard Bernstein
  10. vgl. u. a. Doll: Elvis for Dummies, S. 262
  11. Greil Marcus: Dead Elvis, S. 17f
  12. Marcus: Dead Elvis, S. 18f; ferner u. a. Doll: Elvis for Dummies, S. 261
  13. vgl. hierzu u. a. Guralnick: Careless Love, S. 720; ferner: Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 103; ferner Ed Parker: Inside Elvis, Ballantine Books 1978, S. 107; vgl. zudem das mitgeschnittene Telefongespräch zwischen Red West u. Elvis Presley v. Oktober 1976 in: Osborne: Elvis Word for Word, S. 314
  14. Steve Dunleavy: Elvis What Happened, Ballantine Books, 1977
  15. George Klein: Elvis My Best Man, A Memoir, 2010, S. 289
  16. vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S.1 ff
  17. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 10
  18. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 11 u. 13
  19. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 11
  20. Dan Warlicks nach Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 10f
  21. Zu den Zeitabläufen siehe auch Marc Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 424
  22. vgl. Interview Maria Hesterbergs mit Dr. George Nichopoulos v. 7. Januar 2010, in: Magazin Graceland 193 (Mai/Juni), S.38
  23. vgl. Marc Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 427; ferner Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 363f
  24. vgl. Marc Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 424; zu den verschiedenen Erkrankungen Elvis Presleys siehe auch Nigel Pattersons Interview mit Dr. George Nichopoulos v. Februar 2010; ferner Beitrag v. Maria Hesterberg: Dr. Nick, in: Magazin Graceland 193 (Mai/Juni 2010), S.36ff
  25. Charles Thompson und James P. Cole: The Death of Elvis, Dell Publishing, S. 52ff; vgl. Schreiben des Rechtsanwalts James H. White vom 28. Juli 1978 an seinen Kollegen Max Shelton, in dem die rechtliche Grundlage des privaten Autopsieberichtes erläutert wird, veröffentlicht in: Dick Grob: The Elvis Conspiracy, S. 638; Marc Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 427
  26. Dan Warlicks nach Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 14; vgl. auch Dick Grobs Aussagen dazu in: The Elvis Conspiracy, S. 238ff.
  27. vgl. Charles Thompson und James P. Cole: The Death of Elvis, S. 41
  28. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 16; Thompson und Cole: The Death of Elvis, Abb. Dokument gegenüber S.247
  29. vgl. Dan Warlicks Beobachtungen nach Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 45 u. S. 63f
  30. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 16
  31. vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 53
  32. „Die Autopsie hat ergeben, dass Herzversagen aufgrund von Herzarrythmie vorlag. Es wurden kardiovaskuläre Vorerkrankungen festgestellt [kurze Erläuterung derselben]. Es kann Tage oder Wochen dauern, bis die genaue Todesursache feststeht, eventuell wird sie nie gefunden. […] Er nahm Medikamente gegen hohen Blutdruck und eine Darmerkrankung, aber es gibt keinerlei Hinweis auf Medikamentenmissbrauch oder Drogenkonsum irgendwelcher Art.“ Zitiert nach: Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 17
  33. vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 61
  34. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 18
  35. Die Blut- und Urinproben wiesen bis zu sechs verschiedene Substanzen auf: Ethinamat/Valmid, Methaqualon/Quaalude, Codein, Meperidine/Pethidin/Demerol, Chlorpheniramin und ein Barbiturat, d.h. Schlaf- und Schmerzmittel sowie ein Antihistamin. Einer der Laborberichte kommentierte, dass sich alle Substanzen unterhalb der Schwellenwerte für eine toxische oder gar tödliche Wirkung bewegten, womit sie schlussendlich im therapeutischen Bereich lagen; vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 86 u. Dokument im Kapitel Abbildungen in der Buchmitte (keine Seitenzahlen)
  36. vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 87
  37. vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 94f
  38. Das Bio-Science-Labor, das im Gegensatz zu den beiden anderen Laboren auch Gewebeproben untersuchte, fand insgesamt vierzehn Substanzen, davon zwei im Blut, sieben im Urin, elf in der Leber und sechs in den Nieren. Bei den vier ausschließlich in Leber und Nieren gefundenen Substanzen (Amitriptylin, Nortriptylin, Meperidin/Pethidin, Phenyltoloxamin) handelte es sich um ganz geringfügige Spuren, da sie im Bericht nicht wie alle anderen Substanzen mit Werten in g/ml erfasst wurden und auch nicht in der finalen Analyse des Laborberichts auftauchten, in dem dann von zehn Substanzen die Rede war; vgl. Bio-Science Bericht in: Thompson und Cole: The Death of Elvis, Abbildung in der Buchmitte (keine Seitenzahl)
  39. „In view of the lack of significant pathology to explain death, and considering the vast number of sedative-hypnotic and analgesic drugs found in concentrations ranging primarily from therapeutic to toxic, the combined effect of these drugs in combination must be considered. These findings would be consistent with coma and certainly could have proved fatal.“ Robert H. Cravey, Chef-Toxikologe Orange County und Berater für Bio-Science – Übersetzung: „Aufgrund fehlender ausreichender Pathologie zur Erklärung der Todesursache und aufgrund der großen Anzahl Sedativa sowie Analgetika in Konzentrationen in meist therapeutischer bis hin zu toxischer Dosierung, muss der Kombinationseffekt dieser Medikamente in Betracht gezogen werden. Diese hätte zu Koma mit fatalem Ausgang führen können.“ Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 94f, Zitat nach Dokument in Abbildungen, Buchmitte, keine Seitenzahlen
  40. „(..) kommen wir zu dem Schluss, dass Patient A77-160 des Baptist Memorial Hospitals durch die Einnahme zahlreicher Medikamente verstarb (gemeinhin als Polypragmasie bekannt). Im Besonderen fiel eine Kombination aus Codein, Ethchlorvynol und Barbituraten in den Körperflüssigkeiten und -geweben auf. Die Konzentrationen in den Körperflüssigkeiten überstiegen jene in anderen nachweisbaren Fällen von tödlichen Überdosen unter Beteiligung von Codein.“ Zitiert nach: Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 94f, Zitat nach Dokument in Abbildungen, Buchmitte, keine Seitenzahlen
  41. „Mehrere größere Anomalien des kardiovaskulären Systems wurden während der Autopsie entdeckt. Es liegt eine erhebliche Hypertrophie (Gewicht des Herzens: 520 g) infolge einer linksseitigen ventrikulären Hypertrophie ohne Erweiterung/Dilatation vor. Eine moderate Arteriosklerose wurde in allen größeren Herzkranzgefäßen entdeckt. Das Ausmaß der Lumeneinengung ist beeindruckend, wenn man das Alter des Verstorbenen bedenkt. Die Untersuchung des intrarenalen Arteriensystems brachte eine deutliche Arteriolosklerose mit Hyalinisierung und Hyperplasie zutage. Obliterierte Glomeruli, fokale Atrophie und Fibrose wiesen auf eine Nephrosklerose hin. Hypertrophie, Arteriosklerose und Nephrosklerose resultieren üblicherweise aus einem erheblichem Bluthochdruck. Es ist bekannt, dass eine Artherosklerose der Herzkranzgefäße sich durch Bluthochdruck verschlechtert.
    Zusatz: Früher erhobene klinische Untersuchungen wiesen darauf hin, dass der Verstorbene an einem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel litt. Diese Anomalie im Blutserum wurde bei zwei verschiedenen Gelegenheiten im Baptist Memorial Krankenhaus [1975] festgestellt und ferner in einer Probe, die man an die Mayo Klinik geschickt hatte. Die Mayo Klinik typisierte den Verstorbenen als MS [subklinischer Träger].“ Zitiert nach: Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 94f, Zitat nach Dokument in Abbildungen, Buchmitte, keine Seitenzahlen
  42. vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 98
  43. vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 105ff; Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 126
  44. vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 124
  45. siehe Toxicology Report from the Imversity of Utah, Salt Lake City Tribune v. 29. Januar 1978
  46. offizielles Schreiben des Büros des Shelby County Medical Examiner v. 21. Oktober 1977, unterschrieben v. Jerry Franciso M.D., J.S. Bell M.D., C.W. Harlan M.D. und D.T. Stafford Ph. D., Fotokopie des Originals in: Dick Grob: The Elvis Conspiracy. Fox Reflections Publishing 1994, S. 623; Artikel Toxicology Report from the Imversity of Utah, in: Salt Lake City Tribune v. 29. Januar 1978
  47. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 109
  48. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 112
  49. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 116
  50. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 160ff; siehe ferner Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 142 u. S. 148f
  51. vgl. die Eindrücke von Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 160 u. 245f. Lackers Elvis: Portrait of a Friend erschien 1979, das der Stanleys Elvis, We Love You Tender 1980
  52. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 160–164
  53. vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 447
  54. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 159; siehe ferner Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 193
  55. vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 287
  56. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 290
  57. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 165
  58. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 164f
  59. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 138; siehe ferner Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 142 u. 167
  60. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 183
  61. vgl. Dick Grob: The Elvis Conspiracy, S. 538.
  62. vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 175
  63. vgl. hierzu Jerry Schillings Aussagen in: Jerry Schilling: Me and a Guy named Elvis, 2006, S.249 u. 284f; ferner Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 363f
  64. vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 180ff
  65. vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 172f
  66. vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 177–180; siehe auch Thompson u. Cole: The Death of Elvis, S. 364ff
  67. „Ich weiß, dass Elvis Medikamente nahm, aber ich hatte nie den Eindruck, dass er sie nahm, um 'high' zu werden, um es mal so zu sagen. Normalerweise nahm er die Medikamente unmittelbar vor dem Zubettgehen und sie waren für diesen Zweck. Was die Einnahme von Substanzen als Freizeitaktivität anging, so kann ich mich nicht erinnern, dass irgendwer Marijuana rauchte, oder irgendwelche Drogen oder Tabletten einnahm. Elvis erlaubte auch weder Alkohol noch Marijuana. Wenn er da etwas bemerkt hätte, hätte er sich sehr aufgeregt... The Jungs [Entourage] hätten ihre Jobs verloren.“ Zitiert nach Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 178; Shirley Dieu wird auch in Thompson u. Cole: The Death of Elvis, auf S. 364 erwähnt, aber nicht zitiert
  68. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 182; die Aussage von Wruble wird ferner erwähnt in: Thompson u. Cole: The Death of Elvis, S. 367
  69. siehe Darlehensvertrag in: Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 146f; Aussagen zur Großzügigkeit siehe S. 179
  70. Thompson u. Cole: The Death of Elvis, S.346ff
  71. Thompson u. Cole: The Death of Elvis, 368
  72. Thompson u. Cole: The Death of Elvis, S. 359f
  73. hierzu und zu den Hoffnungen der Journalisten auf Finkle siehe Thompson u. Cole: The Death of Elvis, S. 370f
  74. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 184
  75. vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 188
  76. vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 193
  77. vgl.Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 214
  78. Freispruch für Dr. Nichopoulos, New York Times v. 5. November 1981; vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 224
  79. vgl.Thompson u. Cole: The Death of Elvis, S. 375
  80. vgl.Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 228–236;siehe Artikel Florida Pathologist Called To Look Into Elvis' Death in Orlando Sentinel v. 24. August 1994
  81. „Es dauert Stunden, bis man aufgrund von Medikamenteneinnahmen stirbt. Elvis wäre zunächst in einen Schlummer gefallen. Die Szenerie selbst zeigte doch schon eindeutig, was mit ihm passiert war. Das war ein Lehrbuchfall eines Herzanfalls.“ Davies zitiert nach Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 236; zum Ergebnis von Davies siehe ferner Artikel Elvis A Clean Bill Of Death vom 29. September 1994
  82. Rose Clayton und Dick Heard: Elvis up close – in the words of those who knew him best, 1994, S. 372; ferner Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 237ff
  83. Merigian: „Now, you have codeine here at 1.6 mcg/gm in the liver and 2.3 mcg/mg in the kidney. An average codeine level in someone who is thought to have had a fatal codeine overdose would be 2.8 mcg/ml and his was 1.08 mcg/ml. So, literally, that’s not enough of the drug to associate his death with a fatal codeine overdose. The liver normally has about 6.8 mcg/gm concentration in a fatal overdose and his liver had 1.6 mcg/gm concentration. So we can see that there is not a huge amount of this drug in his system. Now, he also had morphine 0.03 mcg/ml in the serum, 0.04 mcg/ml in the liver and 0.04 mcg/ml in the kidney. What that’s telling you is that he probably took codeine (in that form) because codeine metabolizes to morphine. He has also diazepam. What it [Bio-Science Lab report] says is a diazepam metabolite. It doesn’t say exactly which one it is, because diazepam is Valium; and a diazepam metabolite could be oxazepam or nordiazepam… Those are the most common. If I knew exactly which metabolites was detected and at what concentration, I could tell you approximately how much parent compound would have been taken. I could project the amount, based on how much metabolite was present. You could probably roughly extrapolate the dose of Valium and about when he took it. The pharmacokinetic profile of a known standard dose of Valium allows us to do that. So, he’s got more metabolite than parent compounds; that implies this drug was taken remote to the time when this specimen [used in the BLS report] was donated. He may have taken the Valium twelve hours prior to when this was procured. All that is remaining is a metabolite, and there’s not a lot of metabolite here actually. That’s what is curious about the findings. Since usually a high concentration of diazepam in their blood is necessary to consider the patient dead from a Valium overdose. When I say high, I’m referring to 30 mcg/ml. He (Elvis) is measured at 0.01 mcg/ml; so it’s very, very small in comparison. It’s like 1/600th of what it should be measured at for an overdose. He also had ethchlorvynol [Placydil], which is a sedative/hypnotic very common in the fifties and sixties. Again, looking at the averages, the blood concentration in a fatal ethchlorvynol would roughly be around 84 mcg/ml. He’s got 7.5 mcg/ml; so he’s not even at 1/10th of what a fatal concentration would be. Amobarbital, which is a short-acting barbiturate, again, is usually used as a sedative/hypnotic, or a sleeper. Fatal cases on average, we’re looking at blood around probably 100 mcg/ml. He’s got 11 mcg/ml. Again, he’s got 1/10th of what one would consider a high dose. Phenobarbital is 5 mcg/ml; that’s not even in the therapeutic range. That probably wouldn’t make anyone sleepy. Methaqualone – Quaaludes is the common term… Again tissue distribution in the blood for perhaps some of the fatal cases can be as low as 6.4 mcg/ml. Well, he has a concentration of 6.0 mcg/ml, so that may be consistent. However, even though his liver was 58 mcg/ml; so the liver concentration was ten time higher than the blood, no one quantited the tissues. […] They [BSL] did not quantify Methaqualone. I interpret that finding to mean they did not have enough in his body to be a cause of death. Certainly Demerol was found in the liver and in the kidney, but no concentrations were measured in the blood or in the serum. There are a lot of drugs and metabolites identified in his body fluids and tissues but the reality remains that I don’t see anything in the results, with perhaps the perception of the Quaaludes, that could even be implicated with some kind of drug related fatality – that he just overdosed – and stopped breathing. None of these drugs are significantly associated with arrhythmias, or causing heart failure – none of these. The thing you have to realize is the way that someone dies from sedative/hypnotic and/or narcotic drugs [found in the body at death] is that he or she will just go to sleep and stop breathing. That's it. If this man was alert or awake when this event happened, the cause of death could not have been an overdose. And it's just that straightforward...“; Die Ausführungen von Merigian finden sich fast wortgleich in Rose Clayton und Dick Heard: Elvis up close – in the words of those who knew him best, 1994, S. 376f; ferner Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 238f
  84. „Tatsache ist, dass eine Menge Medikamente nur als Spuren bzw. Stoffwechselabbauprodukte identifiziert wurden. Keiner dieser Stoffe hätte ein Problem darstellen können. Ich gehe entschieden nicht mit der Schlussfolgerung des Bio Science Berichts konform. Sein Tod war nicht Folge der Einnahme von einer Vielzahl von Medikamenten. Ich denke, hier wurde probiert, einen viereckigen Pfahl in ein rundes Loch zu pressen. Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz erschlagen zu werden, wäre größer als an Herzstillstand durch die Einnahme von Medikamenten in dieser Konzentration zu sterben.“ Die Ausführungen von Dr. Merigian finden sich fast wortgleich in Rose Clayton und Dick Heard: Elvis up close – in the words of those who knew him best, 1994, S. 376f; ferner Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 238f; nur die letzten Sätze ab „Any scenario“ finden sich ausschließlich in Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S.253f, da sie aus dem Jahr 2009 stammen.
  85. vgl. Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 239
  86. Peter Guralnick: Careless Love, S. 778f; ferner Jorgensen und Guralnick: Day by Day, S. 379
  87. vgl. hierzu die ausführliche Beschreibung der Anhörung in Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 230ff
  88. "The Tennessee Board of Medical Examiners takes this action in order to safeguard the health, safety and welfare of the citizens of Tennessee having found the Respondent guilty of certain violations of the Medical Practice Act.", zitiert nach Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 240
  89. s. Zitat von Jerry Lee Lewis in Nichopoulos: The King and Dr. Nick, Klappentext
  90. siehe Ausführungen der Ärzte Lahr und Abell in Nichopolous: The King and Dr. Nick, S. 136f
  91. Maria Hesterbergs Interview mit George Nichopoulos vom 7. Januar 2010, in: Magazin Graceland. Nr. 193 (Mai/Juni 2010), S. 39
  92. siehe Ausführungen der Ärzte Lahr und Abell in Nichopolous: The King and Dr. Nick, S. 136f
  93. Demystifying the death of Elvis von Daniel Brookoff, MD, 2009.
  94. vgl. Thompson und Cole: The Death of Elvis, S. 472
  95. „Ich hoffe, ich kann das jetzt ein für alle mal klarstellen. Elvis Presley ist nicht an einer Überdosis Medikamente verstorben… Das mag zwar eine interessantere Story [für die Medien] sein, aber es ist nicht wahr. Der arme Kerl hatte ernste physiologische Probleme, die größtenteils genetisch bedingt waren.“ Zitiert nach Nichopoulos: The King and Dr. Nick, S. 138
  96. siehe hierzu u. a. die Ausführungen in Greil Marcus: Mystery Train, S. 344ff; Doll: Elvis for Dummies, S. 270
  97. vgl. kurzes Interview mit Colonel Tom Parker anlässlich der Festivitäten zur Herausgabe der Elvis-Briefmarke 1993.
  98. siehe hierzu u. a. die Ausführungen v. Charles Hamm: Elvis, A Review, in: Putting Popular Music In Its Place, Cambridge University Press 1995, S. 131ff; Greil Marcus: Mystery Train, S. 348 und Dead Elvis, S. 66ff; Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 471f; Georges Plasketes: Elvis Presley in American Culture, S. 53; Elaine Dundy: Elvis and Gladys, S. 156f
  99. vgl. Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 471
  100. vgl. Greil Marcus' ausführliche Interpretation zu Goldmanns Veröffentlichung in: Dead Elvis, S. 64ff; Charles Hamm: Elvis, A Review, in: Putting Popular Music In Its Place, Cambridge University Press 1995, S. 131ff; ferner Albert Goldman: Elvis, 1981; die kommerziell erfolgreiche Demontierung Presleys inspirierte Goldman nach dem Tode John Lennons zu einer ähnlich aufbereiteten Veröffentlichung über den Ex-Beatle, siehe Goldman: The Lives of John Lennon
  101. vgl. Hendrickx: Elvis A. Presley, S.465
  102. Dave Marsh: Elvis. Erstausgabe: Straight Arrow Publishers, 1982; zu Dundy vgl. Greil Marcus: Dead Elvis, S. 126f; bibliografische Angaben zu Dundys Buch siehe Literaturverzeichnis
  103. bibliografische Angaben zu Burks Büchern siehe Literaturverzeichnis; siehe ferner Henrickx: Elvis A. Presley, S. 561
  104. vgl. Greil Marcus: Mystery Train, S. 348f; ferner Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 560; Guralnicks Biografie ist auch in deutscher Sprache erschienen, siehe Angaben im Literaturverzeichnis
  105. vgl. Greil Marcus: Mystery Train, S. 349; Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 560
  106. vgl. u. a. Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 587; ferner Daniel Wolff: Elvis in the Dark, S. 31–33; Ian Mcackay: Careless Love – How much does it cost if it's for free.
  107. vgl. hierzu die Ausführungen von Greil Marcus zu Lost Highway, Journeys and Arrivals of American Musicians, in: Dead Elvis, S. 82–86
  108. vgl. Daniel Wolff: Elvis in the Dark, The Threepenny Review No. 79 (Autumn 1999), S. 33; zu den Veröffentlichungen von Middleton, Frith und Hendrickx s. Literaturverzeichnis im Hauptartikel Elvis Presley
  109. Greil Marcus: Mystery Train, S. 346; siehe auch Georges Plasketes: Elvis Presley in American Culture, S. 220; ferner Doll: Elvis for Dummies, S. 266
  110. Ken Sharp: Ernst Jorgensen talks about mastering the music of Elvis Presley, Interview in: Record Collector, 8. September 2006; ferner Adam Victor: The Elvis Encyclopedia, S. 7 u. 146
  111. Ken Sharp: Ernst Jorgensen talks about mastering the music of Elvis Presley, Interview in: Record Collector, 8. September 2006
  112. vgl. David Segal: The Elvis Hunter – On the Trail of the King with Ernst Jorgensen, Washington Post, 17. Oktober 2003.
  113. „Elvis war [bei RCA] wirklich fast vergessen. Man bemerkte zwar, dass man mit einer Elvis-Veröffentlichung Geld verdiente, aber es gab keine Versuche, ein Qualitätsprodukt herzustellen, das Presley auch künstlerisch gerecht wurde.“ Zitiert nach David Segal: The Elvis Hunter – On the Trail of the King with Ernst Jorgensen, Washington Post, 17. Oktober 2003.
  114. vgl. die Ausführungen von Marc Hendrickx in den nach Jahren unterteilten Kapiteln „Die Elvis-Industrie“ in: Elvis A. Presley; ferner David Segal: The Elvis Hunter – On the Trail of the King with Ernst Jorgensen, Washington Post, 17. Oktober 2003.
  115. vgl. Ernst Jorgensen, Erik Rasmussen, Johnny Mikkelsen: Reconsider Baby: The Definitive Elvis Sessionography 1954 – 1977, Pierian Press, 1986 Reprint Edition, S.IX
  116. vgl. Jorgensens Aussagen in: Video-Interview mit Ernst Jorgensen v. 23. August 2008 und Ken Sharp: Ernst Jorgensen talks about mastering the music of Elvis Presley, Interview in: Record Collector, 8. September 2006 und David Segal: The Elvis Hunter – On the Trail of the King with Ernst Jorgensen, Washington Post, 17. Oktober 2003
  117. Im Rolling Stone Magazin hieß es: „Presley the singer emerges as a workhorse, a student – finally, unarguably, an artist“ und Jorgensen hatte ein persönliches Ziel erreicht: I think my greatest challenge was an element that we were facing when we started the whole Elvis program arount 1990. „It was to get Elvis reestablished as a significant and important artist and not just a stupid joke in 'The National Enquirer' because there was a tendency in the media to treat him like that. I think fifteen years later that has been achieved.“; 1. Zitat nach David Segal: The Elvis Hunter – On the Trail of the King with Ernst Jorgensen, Washington Post, 17. Oktober 2003; 2. Zitat nach: Ken Sharp: Ernst Jorgensen talks about mastering the music of Elvis Presley, Interview in: Record Collector, 8. September 2006
  118. David Segal: The Elvis Hunter – On the Trail of the King with Ernst Jorgensen, Washington Post, 17. Oktober 2003; Marc Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 542f u. 547
  119. Ken Sharp: Ernst Jorgensen talks about mastering the music of Elvis Presley, Interview in: Record Collector, 8. September 2006; Marc Hendrickx: Elvis A. Presley, S. 553 u. 566
  120. Box-Set The Complete Elvis Presley Masters
  121. von Elvis 30 #1 Hits 2002; ferner Joel Whitburn Presents Top Pop Albums, Chart Data Compiled From Billboards Pop Album Charts 1955 - 2009 and Bubbling Under The Top Pop Album Charts 1970 - 1985, 7. Auflage 2010, S. 621f, S. 751
  122. vgl. Aussagen des Songschreibers Mac Davies in Ken Sharp: Writing for the King, S. 190ff; ferner Ken Sharp: Ernst Jorgensen talks about mastering the music of Elvis Presley, Interview in: Record Collector, 8. September 2006
  123. vgl. Elvis Presleys 21 Top 1 Hits in Großbritannien; vgl. ferner Chart-Statistiken in Joel Whitburn's Top Pop Singles 1955–2008, 12. Ausgabe 2009
  124. ’’Sammlerlabel Follow That Dream’’
  125. Erläuterung zu Label
  126. vgl. Jorgensens Aussagen über die Jungle Room Sessions bei FTD in ’’Interview Arjan Deelen mit Ernst Jorgensen 19. Juni 2002; Ken Sharp: Ernst Jorgensen talks about mastering the music of Elvis Presley, Interview in: Record Collector, 8. September 2006; David Segal: The Elvis Hunter – On the Trail of the King with Ernst Jorgensen, Washington Post, 17. Oktober 2003.
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